Cover des Buches Wenn der Mond am Himmel steht, denk ich an dich (ISBN: 9783570403563)
Rezension zu Wenn der Mond am Himmel steht, denk ich an dich von Deborah Ellis

Mein Jahreshighlight!

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Mein Jahreshighlight!

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren
Eine Geschichte über Homosexualität im Iran habe ich noch nie gelesen, und auch der restliche Teil der Geschichte hat mich neugierig gemacht, Ich liebe gefühlvolle, krasse Geschichten.

Die 15-jährige Farrin hat eine Menge Geheimnisse. Unter anderem, dass ihre Mutter auch nach der islamischen Revolution noch eine glühende Schah-Anhängerin ist, und so ist es besser, möglichst nicht aufzufallen. Aber dann begegnet sie Sadira und mit dieser Freundschaft ändert sich alles. Als aus ihrer Freundschaft mehr wird, wissen beide, dass sie einen gefährlichen Weg einschlagen, denn Homosexualität steht im Iran unter Todesstrafe.

Deborah Ellis ist Schriftstellerin und Psychotherapeutin in Toronto, wo sie die Organisation »Frauen für Frauen in Afghanistan« gründete. Mit dem auf wahren Begebenheiten beruhenden Roman „Wenn der Mond am Himmel steht, denk ich an dich“ thematisiert sie die Diskriminierung Homosexueller im Iran.

Das Buch hat 256 Seiten, die gebundene Ausgabe kostet 14,99, das Taschenbuch 9,9€, die Kinde-Edition 8,99€. Erschienen ist die Geschichte am 11. September 2017 im cbj-Verlag.

Die Geschichte beginnt in Farrins Schule. Nachdem sie im Schulbüro ihre Chemieaufgaben nachgeholt hat, schreibt sie eine Geschichte über Geister, die ein altes Land durchstreifen. Die strenge, humorlose Schulleiterin erwischt sie dabei und testet ihr chemisches Wissen, irgendwann wird Farrin unsicher, und Pargol, eine sehr gute, aber zickige Schülerin, dessen Familie angesehen ist, antwortet an ihrer Stelle. Anschließend soll sie stramm stehen und dem iranischen Führer huldigen, dessen Porträt an der Wand hängt. Dann hat Pargol Grund zu Staunen, denn die Direktorin Kobra lobt Farrin, weil sie schreiben möchte wie ein alter iranischer Dichter, Ferdowsi. Frau Kobra will wissen, für was die Geister in Farrins Geschichte stehen, die Frage muss Farrin wohlüberlegt beantworten, denn im Iran darf nichts, aber auch gar nichts darauf hindeuten, dass man eventuell die offizielle Politik kritisiert und/oder man etwas zu verbergen hat. Farrin auf die Idee, zu sagen, dass die Geister für antirevolutionäre Kräfte stehen.

"Für alle, die vernichtet wurden, weil sie geliebt haben, und alle, die noch lieben und der Unterdrückung tanzend und lachend entgegentreten." Ich möchte hier einmal die Widmung zitieren, denn sie alleine hat mich schon sehr traurig, aber auch stolz auf alle Menschen gemacht, die sich nicht gebeugt, sondern gelitten und gekämpft haben.

Die Geschichte hat mir wirklich fast die komplette Palette an Gefühlen abverlangt, die ich habe. Ich bin nur so über die Seiten geflogen, aber nicht, weil der Schreibstil und die Geschehnisse so einfach waren, sondern ganz im Gegenteil, es war wirklich heftig, was sicherlich auch damit zu tun hatte, dass diese Geschichte auf einer wahren Begebenheit basiert.

Beim Lesen musste ich ständig daran denken, wie schrecklich es ist, dass Homosexuelle hierzulande dafür kämpfen mussten, dass sie überhaupt offiziell heiraten dürfen, und noch immer unter Vorurteilen leiden oder stellenweise sogar beschimpft werden, oder Schlimmeres. Aber was Farrin im Iran durchmachen musste, ist für mich nur schwer vorstellbar. Seine Sexualität sucht man sich doch nicht aus, und für die Auslebung derer, bzw. für noch viel weniger zum Tode verurteilt zu werden treibt mich noch immer die Tränen in die Augen. Tränen der Wut, Tränen der Trauer und Tränen des Unverständnisses.

Dieses Buch ist das erste Buch, was ich gelesen habe, das sich mit Homosexualität beschäftigt und es wird sicherlich nicht das Letzte gewesen sein. Für mich ist es unvorstellbar, hier keine 5 Sterne zu geben, also ist das hiermit geschehen!
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