Rezension zu "In tiefster Dunkelheit" von Debra Webb
Die Anfrage aus Alabama, der Polizei in Birmingham bei mehreren Vermisstenfällen zu helfen, hätte für die FBI-Agentin Jess Harris zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können, denn ihr Job steht auf der Kippe, nachdem sie bei einer Ermittlung gegen einen Serienkiller einen schwerwiegenden Fehler gemacht hat. Da ist es nebensächlich, dass sie ausgerechnet von Polizeichef Daniel Burnett angefordert wurde, ihrer ersten großen Liebe, bei dessen Anblick sie nach wie vor weiche Knie bekommt. Obwohl auch er sie nie vergessen konnte und er inzwischen zum dritten Mal geschieden ist, konzentriert er sich auf die Aufklärung der mutmaßlichen Entführungen, nicht zuletzt deshalb, weil eines der Opfer, alles junge Frauen im Collegealter, seine Stieftochter ist. Jess’ Unterstützung macht sich schnell bezahlt, doch noch fehlt eine heiße Spur. Während die Spezialeinheit den Kreis der Verdächtigen einengt, läuft für die gekidnappten Mädchen die Zeit ab. Aber auch Jess ist in Gefahr, denn ein alter Bekannter bedroht sie.
Debra Webb ist schon seit Jahren eine gestandene Liebesromanautorin mit dem Spezialgebiet Romantic Suspense, der aber lange der ganz große Durchbruch versagt blieb. Der gelang ihr in den USA schließlich mit ihrer „Faces of Evil“-Serie, deren erste Bände sie zunächst selbst veröffentlichte, die aber sehr schnell, nachdem sich ein beachtlicher Erfolg einstellte, von einem großen Publikumsverlag aufgegriffen wurde. Manchmal bauen solche Phänomene nur auf einem Hype auf, beim Serienstart „In tiefster Dunkelheit“ steckt aber definitiv auch Qualität dahinter. Die Autorin verbreitet von Anfang an gehörigen Nervenkitzel, der sogar dann noch anhält, als aufgedeckt wird, was mit den Opfern passiert ist. Gekonnt wird auf gute alte Polizeiarbeit und Profiling gesetzt, um sie zu retten. Gekrönt wird der packende Thriller noch von einer zarten Liebesgeschichte, die wie der fulminante Cliffhanger auf eine aufregende Fortsetzung verweist. (TD)