Deepa Anappara

 4,3 Sterne bei 103 Bewertungen
Autorenbild von Deepa Anappara (©Liz Seabrook)

Lebenslauf

Der internationale Erfolg: Deepa Anappara, geboren in Kerala ist eine indische Schriftstellerin. Sie arbeitete lange Jahre als Journalistin und Delhi und Mumbai und zog anschließend nach Norwich, um an der University of East Anglia Creative Writing zu studieren. 

Nach ihrem Abschluss beschäftigte sie sich mit den Auswirkungen von Armut und religiöser Gewalt auf kindliche Entwicklung. Für diese Arbeit erhielt die Autorin mehrere Preise und Auszeichnungen.

 Ihr Debüt gab sie mit ihrem Roman „Die Detektive vom Bhoot-Basar“. Dieser wurde durch Übersetzungen in über 16 Sprachen zum internationalen Erfolg. Darüber hinaus wurde die Autorin hierfür unter anderem mit dem Bridport/Peggy Chapman-Andrews Award, dem Lucy Cavendish Fiction Prize und dem Deborah Rogers Foundation Writers Award ausgezeichnet.

 Heute lebt Anappara zusammen mit ihrer Familie in der englischen Grafschaft Essex.

Alle Bücher von Deepa Anappara

Cover des Buches Die Detektive vom Bhoot-Basar (ISBN: 9783499000850)

Die Detektive vom Bhoot-Basar

 (89)
Erschienen am 17.08.2021
Cover des Buches Die Detektive vom Bhoot-Basar (ISBN: 9783839817797)

Die Detektive vom Bhoot-Basar

 (9)
Erschienen am 10.03.2020
Cover des Buches Die Detektive vom Bhoot-Basar (ISBN: B084MDV41W)

Die Detektive vom Bhoot-Basar

 (3)
Erschienen am 10.03.2020
Cover des Buches Djinn Patrol on the Purple Line (ISBN: 9781784743086)

Djinn Patrol on the Purple Line

 (2)
Erschienen am 30.01.2020

Neue Rezensionen zu Deepa Anappara

Cover des Buches Die Detektive vom Bhoot-Basar (ISBN: 9783499000850)
walli007s avatar

Rezension zu "Die Detektive vom Bhoot-Basar" von Deepa Anappara

Detective Jai
walli007vor 2 Jahren

Jai und seine Freunde gehen in die öffentliche Schule. Sie wohnen in einem der Armenviertel und obwohl ihr Leben nicht einfach ist, Dann verschwindet ein Schulkamerad und seine Eltern sind sehr besorgt. Die Polizei vermutet, der Junge sei weggelaufen und sie wollen erst nach ihm suchen, wenn er in weiteren Tagen nicht wieder aufgetaucht ist. Jai, der gerne Polizei-Serien schaut, meint, wenn die echte Polizei nichts unternimmt, dann müssen er und seine Freunde zu Detektiven werden. Sie beginnen mit ihren Nachforschungen. Als jedoch ein weiteres Kind verschwindet, könnte die Suche auch gefährlich werden.


Mit diesem Debütroman wird nicht nur die Armut in den Vierteln einer Stadt in Indien dargestellt, sondern auch die Lebhaftigkeit und der Witz der Kinder. Der ungefähr zehnjährige Jai nimmt die Gelegenheit wahr, sich den Traum von einer Tätigkeit als Detektiv zu erfüllen. Natürlich will er seinen Freund finden, der es wegen eines Sprachfehlers weder daheim noch in der Schule leicht hatte. Er könnte zwar abgehauen sein, aber er war eigentlich nicht der Typ dafür. Die Kinder gehen jeder Idee nach und sie wagen sich über die Grenzen ihres Viertel hinaus. Sie hatten noch keinen Erfolg als das zweite Kind aus der Nachbarschaft verschwindet.


Nach hiesigen Maßstäben ist es kaum vorstellbar, wie die Kinder in diesem ärmlichen Viertel leben, immer unter der Bedrohung, dass die Häuser plattgemacht werden. Und doch geben die liebevollen Beschreibungen der Autorin den Kindern große Lebendigkeit. Da sind sie manchmal auch einfach nur Kinder, die ihr Abenteuer leben. Doch auch der Ernst des Lebens hinterlässt Spuren, die Sorge der Eltern um ihre Kinder, denen sie kein so behütetes Leben bieten können wie sie es wünschen würden. Und dann die Polizei, die die Menschen aus armen Verhältnissen und ihre Probleme für nicht so wichtig hält. Jai, der kleine Detektiv nimmt einen für sich ein und man wünscht, sein Leben würde nicht so viele Veränderungen erfahren.

Cover des Buches Die Detektive vom Bhoot-Basar (ISBN: B084MDV41W)
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Rezension zu "Die Detektive vom Bhoot-Basar" von Deepa Anappara

Die Detektive vom Bhoot-Basar (Hörbuch)
lenihvor 2 Jahren

In „Die Detektive vom Bhoot-Basar“ von Deepa Anappara lernen die Leser*innen/Hörer*innen den neunjähren Jai, der mit seinen Eltern in einem Basti irgendwo am Rand einer indischen Großstadt lebt, kennen. Die Tage in Jais Leben sind eintönig. Doch plötzlich verschwindet ein Junge aus Jais Schule spurlos. Die Polizei unternimmt nichts. Schließlich ist das Basti ein illegaler Slum und die Einwohner gehören nur der Unterschicht an. Da kommt Jai seine Vorliebe für Polizei-Dokus gerade recht. Er will seine Fähigkeiten als Detektiv unter Beweis stellen und begibt sich zusammen mit Faiz, einem jungen Muslim, und der klugen Pari selbst auf die Suche. Ihre Ermittlungen führen die drei tief hinein in den Bhoot-Basar, einen Ort, vor dem Jais Eltern ihn immer gewarnt haben. Doch egal, wen die Kinder befragen und wo sie nach dem vermissten Jungen suchen, er bleibt unauffindbar. Als immer mehr Kinder verschwinden, wird allen Einwohnern des Bastis klar, dass etwas Schlimmes vor sich geht.

„Die Detektive vom Bhoot-Basar“ ist der Debütroman der indischen Autorin Deepa Anappara. Die Grundlage bildet ein echter Kriminalfall. Dass die Autorin uns Leser*innen/Hörer*innen diese Geschichte durch die Augen eines noch recht naiven Kindes erzählt, war für mich eine kleine Erleichterung. Zu schwer zu ertragen wären sonst die bittere Armut, die Ungerechtigkeit und die Unterdrückung von Mädchen/Frauen und religiösen Minderheiten gewesen, von denen Anappara erzählt und die leider harte Realität für viele Inder*innen darstellen. Über Jais Wohnviertel liegt fortwährend eine dicke Smogwolke, die Straßen sind schmutzig und es mangelt an nahezu allem. Trotz der düsteren, bedrückenden und teils sehr bedrohlichen Atmosphäre schafft die Autorin es aber auch immer wieder, eine Leichtigkeit, ja manchmal sogar einen gewissen Witz in ihre Erzählung zu bringen. Sie nimmt ihre Leser*innen/Hörer*innen mit in eine Welt voller Farben, Geräusche und Gerüche. Das Stimmengewirr und die wuselige Geschäftigkeit der Menschen werden so plastisch beschrieben, dass man sich als Leser*in/Hörer*in mitten hinein versetzt fühlt in Jais Basti und den Bhoot-Basar.

Für Jai und seine Freunde stellt ihre Suche nach den vermissten Kindern zunächst ein großes Abenteuer dar. Faiz zum Bespiel ist überzeugt, dass ein böser Dschinn die Kinder entführt hat. Und immer wieder steht die Frage im Raum, ob die Vermissten nicht einfach weggelaufen sind, um einem tristen Leben bestehend aus Hoffnungslosigkeit und Gewalt zu entkommen. Nach und nach wird jedoch klar, dass die Bedrohung größer ist, als angenommen. Die furchtbare Realität sieht nämlich noch düsterer aus.

Zu Beginn hatte ich ein wenig Schwierigkeiten in die Handlung zu finden, da mir viele Ausdrücke aus dem täglichen indischen Sprachgebrauch unbekannt waren. Nachdem ich mich jedoch eingewöhnt hatte, hat mich die Geschichte gefesselt. Die Kinder und ihre Eigenheiten sind sehr liebevoll gezeichnet. Die Autorin eröffnet einen beklemmenden Einblick in das Leben der Ärmsten am Rande der indischen Gesellschaft. Der Ausblick auf ihre Zukunft ist wenig verheißungsvoll. Der Kriminalfall in all seiner Grausamkeit hat mich bestürzt. Er beruht, wie bereits erwähnt, auf einer realen Begebenheit, was das Ganze nur noch bedrückender macht. Trotz allem hat die Autorin mir aber auch die Stärke der Figuren nahegebracht. Dieser Roman zerrte mich in zwei Richtungen: zum einen an den Rand einer großen Hoffnungslosigkeit aufgrund der Chancenlosigkeit der sozial Schwächsten und gleichzeitig in eine starke Faszination für ein Land, das so voller Gegensätze steckt. Er eröffnet einen Einblick in eine für mich eher unbekannte Kultur, der einen tiefen Eindruck hinterlassen wird und daher von mir fünf Sterne und eine klare Lese-/Hörempfehlung erhält. 

 

Cover des Buches Die Detektive vom Bhoot-Basar (ISBN: 9783499000850)
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Rezension zu "Die Detektive vom Bhoot-Basar" von Deepa Anappara

Gegenwärtiges Indien
DickeTillavor 2 Jahren

Der Debütroman „Die Detektive vom Bhoot-Basar“ der Autorin Deepa Anappara erzählt von den drei Freunden Jai, Pari und Faiz, die in einem Armenviertel Indiens aufwachsen. Nachdem einer ihrer Mitschüler plötzlich verschwindet, machen sich die drei selbsternannten Detektive auf die Suche nach ihm. Kurze Zeit später wird ein weiteres Kind vermisst und es sollen im Verlauf der Geschichte noch mehr werden.


Die Handlung beruht auf wahren Begebenheiten und beinhaltet Elemente eines Krimis aus der Sicht der Kinder. Daneben ist der Roman aber vor allem eine Milieustudie über den Teil der Gesellschaft Indiens, der in schwierigen, ärmlichen Verhältnissen lebt.


Es bedurfte nur weniger Zeilen und ich fühlte mich beim Lesen nach Indien, in ein für mich weitestgehend unbekanntes Land, katapultiert. Atmosphärisch und dicht werden alltägliche Vorgänge wie Essen kochen, Markteinkäufe oder das Erledigen von Botengängen beschrieben, so dass es ein Leichtes für mich war, Bilder von Farben, Gerüchen oder Geräuschen in meinem Kopf entstehen zu lassen. Auch wenn sich die eigentliche Handlung (bis auf einen Ausflug zum Bahnhof) auf den immer gleichen Radius reduziert, auf das illegale Basti mit seinem lebendigen Basar, der Müllkippe und den engen Wohneinheiten sowie die angrenzende Schule, gab es für mich Seite um Seite etwas Neues zu entdecken. Das Leben in diesem vermeintlich kleinen Kosmos ist so gedrängt, bunt, geruchsintensiv, lärmerfüllt und scheinbar niemals stillstehend. Es offenbart einen entbehrungsreichen Alltag, der von viel Arbeit, dem Versagen und der Bestechlichkeit der Behörden, von Armut, Frauenfeindlichkeit und Gewalt geprägt ist. Dem setzen die meisten Bewohner des Viertels ihren Glauben entgegen. Er ist allgegenwärtig und bietet ihnen Erklärungen und verspricht Hoffnung, sich mit den Gegebenheiten abzufinden, die für sie unveränderlich scheinen. Und dennoch zielt das Buch nicht auf Mitleid ab. Die Autorin entschied sich dafür, die Handlung aus der Ich-Perspektive des neunjährigen Jai zu erzählen. Für ihn, der gern Real-Crime-Sendungen im Fernsehen schaut, ist das Verschwinden des Mitschülers die Chance mit der Unterstützung seiner Freunde seine Fähigkeiten als Detektiv unter Beweis stellen zu können. Neugierig, altklug und stellenweise sehr naiv und witzig nehmen sie die Ermittlungen auf. Für die Drei stellen die Ereignisse mehr ein spannendes Abenteuer als eine menschliche Tragödie dar. Und so geht es neben der Suche nach den verschwundenen Kindern auch um Freundschaft, Mut und Zusammenhalt. 


Ich habe diese Geschichte als intensiv, vielschichtig und authentisch wahrgenommen, als lebendig und warmherzig. Es ist ein Vergnügen sie zu lesen, auch wenn die Handlung einen sehr ernsthaften und dramatischen Hintergrund hat. Der Roman „Die Detektive vom Bhoot-Basar“ verdient von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.



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Zusätzliche Informationen

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