Zunächst: eine gute Idee! Wer nach Schweden fährtmit dem Bild von Bullerbü, sauberer Luft und dem vermeintlichen Wissen über das Jedermannsrecht, der kann in so einem Fettnäpfchenführer die Schweden jenseits von Pippi Langstrumpf und Ikea kennenlernen.
Das Konzept des Buchs, dies anhand der deutschen Familie Müller (Vater, Mutter, zwei Kinder - ja, das Klischee lässt hier schon grüßen) zu tun, die aber in wirklich jedes mögliche (und eigentlich auch unmögliche) Fettnäpfchen tritt, ist schnell überhaupt nicht mehr witzig. Als Leserin lerne ich, dass Schweden immer freundlich und zu höflich für Kritik sind, wohingegen Deutsche stets wie der Elefant im Porzellanladen, laut, besserwisserisch, maßregelnd, kritisch auftreten. Kein Zweifel - solche Menschen mag es geben. Allerdings identifiziere ich mich nicht mit denen, finde diese höchst peinlich und hoffe, dass es auch andere Schweden-Urlauber gibt, die nicht auf die Idee kommen, sich in der Schlange vorzudrängeln oder sich sofort zu beschweren, wenn etwas mal fünf Minuten länger dauert als gedacht.
Alles in allem wird ein so pauschales und negatives Bild von Deutschen gezeichnet, dass ich mich frage, ob
- die Schweden tatsächlich so viele schlechte Erfahrungen mit deutschen Touristen und Auswanderern gemacht haben, dass dieses Bild gerechtfertigt ist
- man sich als Deutscher überhaupt noch nach Schweden trauen darf, denn die müssen ja sehr schlecht über uns denken.
Alles in allem war mir die Gleichung Schwede gut, Deutscher schlecht etwas zu holzschnittartig.
Delia Kübeck
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Fettnäpfchenführer Schweden
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In dem Buch von Delia Kübeck wird der Weg von Familie Müller beschrieben, wie sie nach Schweden kommen und was sie alles Falsch machen. Im ersten Teil machen sie nur Urlaub und erfahren, dass die Schweden doch nicht so einfach und unkompliziert sind wie man immer denkt.Überall lauern Fettnäpfchen in denen die liebe Familie Müller auch häufig tritt. Wenn man z.B. eingeladen wird zum Besuch dann zieht man sich nicht schick an man bleibt im Durchschnitt, da ein anderer ja finanziell nicht so viele Möglichkeiten haben könnte und sich halt schicke Sachen nicht leisten kann. Man kauft ein Geschenk unter 100 SEK, nichts besonders nur eine kleine Geste des Dankes. Im zweiten Teil des Buches gefällt es den Müller's so gut in Schweden das sie Auswandern. Es wird über das schwedische Schulsystem geschrieben und halt "The swedish way of life". Mir selber hat das Buch sehr gut gefallen, die Familie Müller verpasst dem Buch Humor. Die Fehler werden sehr detailliert beschrieben. Trotzdem sollte man sich wie immer einen eigenen Eindruck verschaffen.
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