Martha Jackson, genannt Blossom, die Besitzerin des berühmten Spurs Salon, wird mit Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt. Und so beschließt sie mit dem sauer verdienten Geld ein neues Leben anzufangen. Da kommt der Oklahoma Land Run ihr gerade recht und tatsächlich ergattert sie ein schönes Stück Land, wo sie sich als ehrbare Lady niederlassen kann. Wäre da nicht ihr unverschämter und vor allem unverschämt attraktiver Nachbar, der es auf ihr Land abgesehen hat.
Für einen Heftchenroman hatte die Geschichte eine überraschend gute und spannende Grundidee, auch wenn manche Klischees selbst für so einen Roman zu sehr auf die Spitze getrieben werden. Bordellbesitzerin aber selbst natürlich noch Jungfrau, damit der ordnungsgemäßen Defloration durch den Helden nichts im Weg steht, war mir dann doch etwas zu dick aufgetragen.
Und auch wenn die Idee um den Oklahoma Land Run und den Landdiebstahl prinzipiell historisch interessant und vor allem spannend ist, wird hier leider jede Chance auf eine interessante Lektüre vertan. Schon nach einem Viertel des Buches weiß man, wer der Bösewicht ist. Und das nicht, weil es per se so platt und offensichtlich ist, sondern weil die Autorin fröhlich Szene um Szene aus der Sicht eben jenen Bösewichtes beschreibt, wie er alles plant. Hätte sie sich das gespart, hätte tatsächlich so etwas wie eine Grundspannung aufkommen können. Chance vertan.
Auch die Charaktere konnten dann leider nicht mehr wirklich etwas herausreißen, da die weibliche Hauptfigur sich fast bis zum Schluss nicht zwischen "Wie bringe ich ihn um?" und "Wie bringe ich ihn dazu, mein Mann zu werden?" entscheiden kann. Der Held dagegen hat bis etwa zu 90% des Romans nur den Gedanken im Kopf, wie er sich die gutaussehende Martha körperlich gefügig machen kann. Respekt und ehrliche Gefühle sind da Fehlanzeige. Dass er dann am Ende behauptet, sie schon seit zwei Monaten heiraten zu wollen, reißt leider nichts mehr raus, sondern lässt die Figur nur noch unglaubwürdig erscheinen.
Taugt leider nicht mal zu netten Entspannungslektüre.
Gute Idee, schlechte Umsetzung