Bilodo lebt in Montreal, ist 27 Jahre alt und arbeitet als Postbote. Außer seinem Kollegen Robert, hat er keine Freunde. Er liebt es aber, während der Arbeit ein paar Briefe einzustecken und sie heimlich zu lesen. So entdeckt er den Briefwechsel eines Franzosen und einer jungen Frau aus Guadeloupe. Diese Segolene fasziniert ihn und die Haikus, japanische Gedichte, die sie in den Briefen schreibt lassen ihn nachforschen. Er beschäftigt sich mit der Kultur und findet für sich eine ganz neue Welt. Als ihr Briefpartner ums Leben kommt fürchtet er um das Ende der Briefe, aber dann kommt ihm ein wahnwitziger Plan. Denis Theriault hat eine kleine, feine und einfach bezaubernde Geschichte geschrieben. Lassen sie sich verzaubern von der fabelhaften Welt des Bilodo.
Denis Thériault
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Denis Thériault
Siebzehn Silben Ewigkeit
Das Lächeln des Leguans
Die Verlobte des Briefträgers
Mich gibt es nicht
Siebzehn Silben Ewigkeit
Peculiar Life of a Lonely Postman
The Peculiar Life of a Lonely Postman
Neue Rezensionen zu Denis Thériault
Bilodo lebt in Montreal, ist 27 Jahre alt und arbeitet als Postbote. Außer seinem Kollegen Robert, hat er keine Freunde. Er liebt es aber, während der Arbeit ein paar Briefe einzustecken und sie heimlich zu lesen. So entdeckt er den Briefwechsel eines Franzosen und einer jungen Frau aus Guadeloupe. Diese Segolene fasziniert ihn und die Haikus, japanische Gedichte, die sie in den Briefen schreibt lassen ihn nachforschen. Er beschäftigt sich mit der Kultur und findet für sich eine ganz neue Welt. Als ihr Briefpartner ums Leben kommt fürchtet er um das Ende der Briefe, aber dann kommt ihm ein wahnwitziger Plan. Denis Theriault hat eine kleine, feine und einfach bezaubernde Geschichte geschrieben. Lassen sie sich verzaubern von der fabelhaften Welt des Bilodo.
Bilodo ist Ende zwanzig und Briefträger. Er liebt seinen Beruf. Er liebt es alleine und an der frischen Luft zu sein. Noch mehr liebt er es nach Dienstschluss die handgeschriebenen Briefe seiner „Kunden“ für eine Nacht zu sich nach Hause zu entführen, zu lesen und dann am nächsten Tag so als wäre nichts geschehen wieder zuzustellen.
Die abendlichen Stunden sind erfüllt mit der Liebe und Zärtlichkeit anderer Menschen. Doch eines Tages fallen ihm die Gedichte der jungen Ségolène, einer Lehrerin aus Guadeloupe in die Hände. Von diesem Moment an ist er verliebt und regelrecht besessen von der jungen Unbekannten und deren poetischen Gedanken. Ihr „Brieffreund ist Grandpré, ein Professor aus seinem Zustellbezirk. Seine Eifersucht auf diesen nimmt täglich zu, bis ihm das Schicksal eine Gelegenheit bietet, dessen Rolle und sogar dessen Leben zu übernehmen. Das dies nicht ohne Schwierigkeiten vonstatten gehen kann, ist klar…
Meine Meinung:
Hält man das Buch in Händen, betrachtet sich den Einband und liest den Klappentext, so könnte schnell der Eindruck entstehen, es handele sich um eine leichte, seichte und auch recht triviale Geschichte, zumal der Roman nur 150 Seiten umfasst.
Beginnt man das Buch zu lesen, wird schnell deutlich, dass Denis Thériault mit „Siebzehn Silben Ewigkeit“ ein besonderer Roman gelungen ist. Er enthält trotz mancher skurriler Gedanken und Situationen sehr viel poetische Wärme und Zärtlichkeit, die nie kitschig erscheint. Diese Wärme und Zärtlichkeit spiegelt sich in der Sprache, den einzelnen Gedichten und besonders in der Zeichnung des Bilodo, der sich dem Leser mit all seinen Gedanken und Gefühlen völlig öffnet, wider.
Das besondere an der Geschichte ist sicherlich die Verbindung von Prosa, Lyrik und Sachinformation. Trotz seiner nur 150 Seiten bietet das Buch alles, was der Leser wissen muss. An keiner Stelle hatte ich den Eindruck, mir fehle eine tiefer gehende Information. Der Autor bringt alles so gezielt und kompakt auf den Punkt, dass ich dennoch das Gefühl von Tiefgang habe. Tiefgang vor allem in emotionaler Hinsicht. Dies wiederum ist sicherlich durch die immer wieder eingestreuten Gedichte, die die Form japanischer Haikus und Tankas haben, bedingt.
Ein Beispiel ist seine Wiedergabe eines Briefwechsels der aufgebaut ist wie ein Liebesakt: In einer sehr erotischen und dennoch sehr poetischen Art beschreibt der Autor nur mithilfe dieser Tankas und Haikus den Liebesakt. In der Form habe ich so etwas noch nie gelesen. Es ist weder ordinär noch schlüpfrige und dennoch wird alles deutlich.
Das nötige Wissen über diese speziellen Gedichtformen streut Thériault so geschickt ein und lässt es auf solch subtile Weise in seinem Buch lebendig werden, dass es ein Genuss ist dies zu lesen. Schreibstil, Aufbau und der Verlauf der Geschichte passen sich dabei immer wieder an die Bedeutung der lyrischen Elemente an. „Theorie und Praxis“ werden eins. Und über allem steht die Geschichte zweier lyrischer Herzen, die das Schicksal in seltsamer Weise miteinander verbindet.
Während des Lesens habe ich hin und wieder darüber nachgedacht, wie der Autor das Buch wohl enden lassen würde. Auf sein Ende kam ich trotz vieler, meinerseits erdachter, Möglichkeiten nicht. Und gerade dieses Ende, das manche als konstruiert empfinden mögen, war für mich ein Kunstgriff. Auch werden Aufbau und Technik der Gedichtform und der damit verbundenen Gedankenwelt in realer Form erfahrbar. Daher musste der Schluss genauso sein! In diesem Buch ist nichts ohne tieferen Sinn oder ohne Bedeutung für den Gesamtzusammenhang geschrieben.
Alles in allem ein rundum gelungenes und vor allem abgerundetes Buch der besonderen Art. Für mich war es ein ganz tolles Lesererlebnis.
Daher gebe ich dem Buch 5 Sterne mit Extrastern, wenn das ginge, und lege es all denjenigen ans Herzen, die sich gerne mit Lyrik und deren Wirkung und Sprache beschäftigen.
Aber auch für alle anderen romantisch, aber nicht kitschig veranlagten Leser, wird das Buch sicherlich ein großer Lesegenuss sein.
Gespräche aus der Community
Hallo ihr Lieben,
leider habe ich dieses Buch noch nicht gelesen. Betonung steht auf "noch" ;o)
Aber es muss ja hier nicht jungfräulich im Regal stehen. Aus diesem Grund wird es nun hier zum Wanderbuch befördert. *täterätähh*
Es wäre toll, wenn ihr anschließend eine Rezension dazu schreiben würdet, weil ich neugierig bin, wie es bei anderen Lesern ankommt.
Inhalt des Buches:
Bilodo, ein junger Postbote aus Montreal mit einer Vorliebe für Kalligraphie, geht seinem Beruf voller Leidenschaft nach: Heimlich öffnet er abends über Wasserdampf handgeschriebene Briefe und träumt sich in fremde Lebenswelten. Eines Tages stößt er auf die ungewöhnliche Korrespondenz zwischen Professor Grandpré und Ségolène, einer Lehrerin aus Guadeloupe, die sich Gedichte schicken. Bilodo verliebt sich in Ségolène. Als Grandpré bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, ersinnt Bilodo einen waghalsigen Plan: Will er den Kontakt zu Ségolène nicht abreißen lassen, muss er in die Identität des anderen schlüpfen und lernen, wie man mit siebzehn Silben die Ewigkeit einfängt ...
(Quelle: amazon.de)
*** Wie das Wanderbuch funktioniert ***
Wenn ihr interessiert seid, dann schreibt einfach hier in den Thread. Ich nehme euch dann in die Liste auf.
Ich schicke es an den ersten los. Jeder hat dann zwei Wochen Zeit, um es zu lesen und weiterzuschicken.
Erfragt bei eurem Nachfolger bitte die Adresse, wenn das Buch bei euch angekommen ist - das hat sich bewährt.
Schreibt hier bitte kurz eine Mitteilung in den Thread, wenn das Buch bei euch eingetroffen bzw. weitergeschickt worden ist. Und bitte, bitte behandelt es gut.
Geht es verloren, dann teilen sich der Absender und der Empfänger die Kosten für ein neues Exemplar.
PS: Wenn ihr euch andere Wanderbücher wünscht, könnt ihr das hier sagen:
http://www.lovelybooks.de/thema/Welche-Wanderb%C3%BCcher-w%C3%BCnscht-Ihr-Euch-Wunschliste-zum-Eintragen-753415628/
Annelchen verschickt am 12.02.2012 an:
01.) Bellchen (gelesen vom 16.02.2012 bis 24.02.2012 )
02.) Patchouli___ (gelesen vom 28.02.2012 bis 14.03.2012)
03.) sunflower86 (gelesen vom 20.03.2012 bis 13.04.2012)
04.) The iron butterfly (gelesen vom 17.04.2012 bis 27.04.2012)
05.) Marakkaram (gelesen vom 28.04.2012 bis 02.05.2012)
06.) piubella (gelesen vom 07.05.2012 bis 31.05.2012)
07.) Bücherwurm (gelesen vom 07.06.2012 bis ca. 11.07.2012)
09.) koeniginvonsaba (gelesen vom ca. 11.07.2012 bis ca. 15.08.2012)
10.) fallacy <--- liest seit 24.08.2012
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