Rezension zu Siebzehn Silben Ewigkeit von Denis Thériault
Entspricht nicht der Erwartung
von Bibliophile4149
Rezension
Bibliophile4149vor 9 Jahren
Der Autor versteht es, mit Worten zu spielen und eine andere Welt zu eröffnen, die Sätze sind mit einer Leichtigkeit und ausdrucksstarken Form wundervoll zu lesen. Aber was die Geschichte betrifft, geht sie vollkommen an der erwarteten Liebesgeschichte vorbei! Der "Protagonist" stellt sich meiner Ansicht nach als Psychopath und Stalker heraus, der alles dafür tut, um den Kontakt seiner heimlichen Geliebten nicht abbrechen zu lassen. Er schlüpft in die Rolle eines Toten, welcher, als er noch lebendig war, eine Brieffreundschaft mit einer geheimnisvollen Frau begonnen hat, in die sich Bilodo verliebt (und das nur, weil er sich zuhause die Beiefe fremder Menschen durchliest) . Er bedient sich all der Habseligkeiten des Verstorbenen und will genau das tun, was Granpré in dieser Situation unternommen oder geschrieben hätte. Die "leidenschaftliche" Korrespondenz zwischen den beiden bleibt erhalten und führt zu sehr intimen Wünschen und Einblicken bis Ségolène beschließt, ihren eigentlichen "Grandpré" zu besuchen. Hier bekommt Bilodo es mit der Angst vor dem Treffen zu tun und will sich umbringen?!?! Das Ende ist kurz und geschmacklos und meiner Meinung nach in der Gesamtbetrachtung ein Buch mit einer anfänglich wundervollen Idee, geschrieben mit traumhaften Worten, aber inhaltlich ein Misserfolg auf ganzer Stufe.