Rezension zu "Victim: die Entführung und Leidensgeschichte der Lucy Winters" von Denise Bernard
Entweder wurde dieses Buch mit Hilfe von Google übersetzt, oder die Autorin hat tatsächlich das Sprachniveau eines Volksschülers. Sie erzählt mechanisch, kurzgehackt und fast schon protokollhaft. Ihr Stil stößt gegen jede Ecke der Sprache und bremst bei jedem Satz den Lesefluss.
Die Protagonistin und ihr Freund sehen aus wie Götter, die bei dem kleinsten Windhauch zum Orgasmus kommen. Ihre erste gemeinsame Sexszene ist billiger als jeder Porno da draußen. Natürlich hat der Typ einen Zwanzigzentimeterschwanz und einen durchtrainierten Körper, für den er nichts machen musste.
Die Autorin beschreibt den Sex so schlecht, dass ich für einen winzigen Moment dachte, ich wäre in einer sarkastischen Geschichte gelandet. Und natürlich kommen beide gleichzeitig und sind danach nicht nur superglücklich, sondern haben noch lange nicht genug. Falls mich die Autorin wirklich schockieren wollte, hat sie das mit dieser billigen Szene wirklich geschafft.
Das Buch beginnt mit einer Amnesie-Szene, in der die Protagonistin ohne Erinnerungen aufwacht und von einem ekelhaften Glatzkopf vergewaltigt wird. Sie nimmt es hin, ist noch in einem Schockzustand, der sich langsam löst. Sobald er weggeht und sie den Ernst der Lage endlich versteht, entdeckt sie eine Spinne an der Wand und erzählt von ihrer Arachnophobie like WHAT THE FUCK!
Sie wurde gerade vergewaltigt, ihr fehlt ein Riesenteil ihrer Erinnerungen, sie ist in einem fremden Zimmer mit vergitternden Fenstern und ihr ist gerade klargeworden, dass der Glatzkopf den Akt nicht als Missbrauch angesehen hat, sondern darin ein merkwürdiges Einverständnis hatte. Ihr wird endlich alles bewusst und da macht sie sich Sorgen darüber, dass die verfluchte Spinne an der Wand in ihre Nähe krabbeln könnte. Wo bleibt die richtige Angst, die Panik, die erste Reaktion? Sie hat eindeutig den Schock überwunden und ruft innerlich nach ihrem Freund, aber bleibt lieber liegen, tut nichts und denkt über die verdammte Spinne nach!
Es kommen noch mehr Sexszenen, in der die Autorin zu schockieren versucht oder irgendein Gefühl auslösen will, aber sie kann eindeutig nicht schreiben. Nicht über die Sexszenen, nicht über eine gewöhnliche Handlung, einfach gar nicht. Die Autorin ist eine diese Personen, die glauben, sie wären zum Schreiben geboren, aber die sich gleichzeitig weigern, sich helfen zu lassen. Das Buch ist Schrott, sogar schlimmer als das, weil Schrott eine gewisse Persönlichkeit besitzt und durchaus spannend sein kann.