Rezension
Angelika007vor 9 Jahren
Schon nach den ersten Sätzen hat sich jede weitere Frage erübrigt. Sprachlich ebenso einfach, wie eindringlich zieht Utlu den Leser in seinen Bann. Er schreibt kunstvoll wie eine Spinne webt. Und nach wenigen Seiten habe ich mich unausweichlich in seinem Netz verfangen. Man hat die Protagonisten sehr schnell lebendig vor Augen und erlebt die Dinge mit ihnen. Den Spagat zwischen Migrationsgeschichte, typischer Berlin-Kreuzberg-Nummer, Medien-Roman und Liebesstory bekommt Utlu wirklich gut hin, er hat ein besonders scharfes, wie auch humorvolles Auge, nicht nur für die Gefühlswelt seiner Protagonisten und dessen Weggefährt-Innen, sondern auch für die Komplexitäten der Welt in der Migration, Prekarität und die Sehnsucht nach grossen und kleinen Revolutionen im Road Movie des Lebens aufeinander treffen.
Utlu ermöglicht mit seinem Buch einen völlig neuen Blick in die Gastarbeiterszene gleich nach der Wende hinein. Wir bekommen einen Eindruck von dem, was die Menschen denken, über sich, ihr Land und uns hier im Westen. Jeder, der erst spät nach Deutschland gekommen oder sogar hier als Kind von Gastarbeitern geboren wurde, kann in den Ausführung des Autors immer wieder parallelen in seinem Leben erkennen-.
In kleinen Episoden spiegelt der Autor die Bundesdeutsche Moralität der Nachwendezeit und des Berliner Lifestyles. Exemplarisch schildert es ein Stück Zeitgeschichte. Die Geschichte ist sehr authentisch geschrieben. Die Kapitel sind divergent geschrieben dennoch, sie runden ein gesamt Konstrukt von der Geschichte ab. In jeder Episode ist etwas Interessantes zu entdecken, die einzelnen Passagen beinhalten ein Stück Affinität vom Humor und Tragik. Die Erzählungen sind mal traurig und dann wieder frohsinnig. Es regt zum nachdenken an, eine empfehlenswerte Lektüre.
Utlu ermöglicht mit seinem Buch einen völlig neuen Blick in die Gastarbeiterszene gleich nach der Wende hinein. Wir bekommen einen Eindruck von dem, was die Menschen denken, über sich, ihr Land und uns hier im Westen. Jeder, der erst spät nach Deutschland gekommen oder sogar hier als Kind von Gastarbeitern geboren wurde, kann in den Ausführung des Autors immer wieder parallelen in seinem Leben erkennen-.
In kleinen Episoden spiegelt der Autor die Bundesdeutsche Moralität der Nachwendezeit und des Berliner Lifestyles. Exemplarisch schildert es ein Stück Zeitgeschichte. Die Geschichte ist sehr authentisch geschrieben. Die Kapitel sind divergent geschrieben dennoch, sie runden ein gesamt Konstrukt von der Geschichte ab. In jeder Episode ist etwas Interessantes zu entdecken, die einzelnen Passagen beinhalten ein Stück Affinität vom Humor und Tragik. Die Erzählungen sind mal traurig und dann wieder frohsinnig. Es regt zum nachdenken an, eine empfehlenswerte Lektüre.