DCI Jim Daley ermittelt in Schottland
von Baerbel82
Kurzmeinung: Atmosphärisch dichter Kriminalroman. Rau. Pur. Schottisch.
Rezension
„Die Leiche bewegte sich im selben Rhythmus wie der Seetang und das Treibgut,…“ so beginnt der Schottland-Krimi „Tödliches Treibgut“ von Denzil Meyrick. „Es handelte sich um den nackten Körper einer Frau,… Wer war die tote Frau? Was war ihr zugestoßen - und warum?“ D.C.I. Jim Daley und sein Partner DC Scott aus Glasgow ermitteln.
Die Hauptrolle spielt die raue, schottische Landschaft. Das idyllische Fischerdorf Kinloch und die Strände der Kintyre-Halbinsel. Die Menschen leben seit Generationen in einer verschworenen Gemeinschaft. Die Ermittler stoßen schon bald auf ein Gespinst aus Lügen und Intrigen. Nichts ist, wie es scheint, keiner so unschuldig, wie er tut. Fast jeder in Kinloch hat ein dunkles Geheimnis.
Jim, dessen Ehe in einer Krise steckt, bekommt Besuch von seiner Frau Liz. Weitere Menschen sterben. Und plötzlich wird der Fall für Jim sehr persönlich...
„Tödliches Treibgut“ ist nicht einfach nur Krimi, sondern vor allem spannendes Drama. Der Tonfall ist (wie das Wetter) Moll. Der Plot ist angenehm vertrackt und wird sauber entwickelt, die Ermittlungen werden ausführlich und nachvollziehbar geschildert, die Schauplätze plastisch beschrieben, die Figuren wirken lebendig. Alles in allem ein erfreulich unblutiger Krimi, der mich gut unterhalten hat.
Nichtsdestotrotz hat mir ein bisschen der (trockene) Humor gefehlt. Das können Stuart MacBride und Ian Rankin einfach besser. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Für Leser, die testen wollen, ob Story und Stil gefallen, gibt es ein Prequel, „Die Mädchen von Strathclyde“. Eine düstere Geschichte aus dem Glasgow der 80er Jahre um eine tote Prostituierte.
Fazit: Atmosphärisch dichter Kriminalroman. Rau. Pur. Schottisch.