Der Mensch ist ein Tier
von FrauSchafski
Kurzmeinung: Authentisch und spannend erzählte Dystopie, die leider an ihrem Ende krankt
Rezension
Diese Beschreibung kratzt nur an der Oberfläche dieser seitenstarken Dystopie. Deon Meyer schafft es, spannend und authentische vom Überleben der Menschheit zu erzählen und dabei nicht nur unterschiedlichste Charaktere, sondern auch diverse Problematiken nachvollziehbar zu beleuchten. Dabei streut er wie nebenbei immer wieder philosophische Überlegungen und wissenschaftliche Erkenntnisse mit ein, was dem Roman zusätzliche Glaubhaftigkeit beschert. Streckenweise ist das sehr spannend und gut zu lesen. Nicht zuletzt kommt dem Spannungsaufbau zugute, dass bereits zu Beginn darauf hingewiesen wird, dass Nico die Geschichte seines Vaters erzählt, der im Laufe der Handlung ums Leben kommen wird. Die dystopischen Umstände werden also gleichsam mit einem Kriminalfall verbunden.
Das klingt alles prima und über große Strecken konnte mich das Buch überzeugen. Allerdings waren mir die militärisch kriegerischen Handlungen zwischenzeitlich zu sehr in den Mittelpunkt gerückt. Das ist eine sehr subjektive Einschätzung, da ich nicht sonderlich auf Militär und Kampftaktiken stehe. Was mich dann jedoch sehr gestört hat, war das Ende. Keine Frage, es war völlig überraschend und nicht vorhersehbar, aber ich empfand es als absolut unglaubhaft und im krassen Gegensatz zu der sonst so authentischen Geschichte.
Fazit: In dieser Dystopie steckt sehr viel Lesenswertes, wenn man mal von den Kämpfen absieht. Jedoch hat mich das Ende so verärgert, dass ich letztlich nur 3,5 Sterne vergeben möchte. Mir fehlt einfach ein schlüssiger, nachvollziehbarer Abschluss, der mir so leider an den Haaren herbeigezogen scheint.