Dept.store for the Mind
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Walking in the Rain
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Rezension zu "Walking in the Rain" von Dept.store for the Mind
Wie man aus einer persönlichen Krise herausfindet oder ob das überhaupt gelingt, hängt stark von der tatsächlichen Situation ab und noch mehr von der eigenen Persönlichkeitsstruktur. In diesem Buch schildern verschiedene Autoren, wie sie Auswege durch Gehen oder Wandern fanden. Die eigene Sichtweise zu ändern, hilft nicht nur in Krisen. Denn solche Situationen verschlimmern sich durch eine oft selbst herbeigeführte Eigendynamik, die meistens durch Grübeln zunächst im Gehirn entsteht und sich danach in den ganzen Körper ausweitet.
Dann sollte man sich aufraffen und ins Freie gehen. Bewegung bringt das Gehirn in Schwung. Neue äußere Reize lenken ab und beruhigen so das aufgewühlte Nervensystem. Allerdings muss man dies oft genug wiederholen, so wie Katie Steel es gleich in der ersten Geschichte erzählt. Sie beschreibt sich zu Anfang so: "Jeden Tag hetzte ich atemlos ins Büro. Mein Hirn glich einem Ballon, der sich immer wieder mit Luft füllte und wieder schlaff wurde, immer und immer wieder, bis er völlig ausgeleiert war … Der Gedanke, dass mein Leben weiterhin so verlaufen würde, löste Panik in mir aus."
Sie konnte nicht mehr so weiter machen und fing an zu wandern. Jeden Tag. Ihr Partner nahm sie auf seinem Weg zur Arbeit mit dem Auto mit und setzte sie irgendwo aus. Was dann nach einiger Zeit passierte, kann man im Buch nachlesen. Vielleicht kann sich nicht jeder zu ähnlich heftigen Auswegen bereitfinden. Aber wenigstens für Anregungen kann dieses Buch dienen, zumal es sich gut liest und viele sehr persönliche Erfahrungen von solchen Wanderern offenbart. Übrigens muss man nicht unbedingt in die Natur gehen. Etwas andere Stadtspaziergänge ohne die übliche Hetzerei und ohne ein Ziel können schon zu befreienden Veränderungen führen.
Denn im Hintergrund solcher Spaziergänge lösen sich Spannungen im Kopf. Ein nicht wertendes Beobachten, das Konzentrieren auf einen nicht einfachen Untergrund im Wald oder das Betrachten gewohnter Dinge (zum Beispiel in der eigenen Stadt) aus einem anderen, ziellosen Blickwinkel besitzt einen nicht zu unterschätzenden meditativen Effekt, wenn man damit nicht wieder etwas erreichen möchte. Wenn man sich also nicht wieder unter Druck setzt.
Das Buch ist voll von solchen Geschichten. Übrigens steht in ihm auch die Idee, Besprechungen beim Gehen durchzuführen. Dabei kommt es zu ganz ähnlichen Effekten und oft auch zu kreativen Lösungen.
Abgesehen von seinen "inneren Werten", macht das Buch auch haptisch einen sehr guten Eindruck.
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