Die Gesichtslosen sind zurück und das Ende der Welt naht. Der Widerstand um Tanith Low und Temper Fray kämpft auf verlorenem Posten und was Auger Darkly, der Auserwählte, vorhat, wissen die Götter. Das Schlimmste aber ist: Skulduggery kann sich nicht mehr auf Walküre Unruh verlassen.
Tja, es sieht so aus, als hätten die Bösen gewonnen.
Bis zum Ende gibt es aber noch einige Abenteuer zu bestehen. Die meisten sind ziemlich fies, entschuldigt sich Skulduggery Pleasant -Schöpfer Derek Landy bei seinen Fans. Aber wie wir ihn kennen, tut ihm das gar nicht leid.
Da bei mir zwischen den einzelnen Büchern der mittlerweile doch sehr langen Reihe meistens eine ziemlich große Lücke klafft, habe ich häufig das Problem, dass ich mich nicht unbedingt an alle wichtigen Einzelheiten des vorhergehenden Bandes erinnern kann, wenn ich mich mit Walküre und Skulduggery in das neueste Abenteuer stürze.
Hier wäre echt eine kleine Übersicht bzw. ein Rückblick über die wichtigsten Ereignisse hilfreich, aber leider eben nicht vorhanden.
So hatte ich dann also auch dieses Mal wieder so einige „Achja“-Momente, wenn Geschehnisse angesprochen wurden, die gar nicht mal so unwichtig gewesen sind, die mir aber zu Beginn des Buches komplett entfallen waren.
Auch der fünfzehnte Band weist wieder eine Vielzahl an Handlungssträngen auf und manchmal habe ich mir wirklich gewünscht, wir würden nicht so wahnsinnig viel hin und her springen müssen, auch wenn all diese lauernden Bedrohungen natürlich die Spannung dauerhaft ordentlich hoch gehalten haben, aber es waren wieder einmal dermaßen viele Baustellen/Bedrohungen, dass ich mich zwischendurch ein wenig geplättet gefühlt habe.
Besonders zur Mitte des Buches war ich dann aber tatsächlich mal ein wenig gelangweilt, weil zwar viel passiert (unzählige Gespräche/Pläne/Kämpfe), aber im Grunde nirgendwo wirklich Fortschritte erkennbar waren.
Natürlich lockerten der gewohnte schwarze Humor und die schnellen und humorvollen Wortwechsel und Interaktionen viele Situationen wieder auf, aber ich war dieses Mal trotzdem sehr dankbar dafür, dass hier „nur“ erwähnt wird, wenn Figuren gefoltert werden und wir dieses Mal meist nicht direkt dabei sind, denn auch sonst wird mit Gewalt ja wieder nicht gegeizt. Es kam mir aber insgesamt nicht so extrem vor, wie in einigen vorherigen Bänden.
Obwohl wir mit Walküre und Skulduggery schon einige Jahre unterwegs sind, kriegen wir mal wieder komplett neue Informationen über Skulduggerys Vergangenheit, die nicht nur Walküre komplett aus der Bahn gehauen haben und um ehrlich zu sein, wusste auch ich von einigen Enthüllungen nicht so ganz, was ich davon halten sollte.
Die beste Figurenentwicklung dieses zweiten Zyklus macht aber wirklich Omen mit. Er hat sich im Verlaufe dieser zweiten Staffel immer mehr zu meinem Liebling entwickelt und ich hatte bis zum Schluss immer ein wenig Angst um ihn, dass er doch noch kurz vor Schluss einen sinnlosen Tod sterben muss, weil dieser nette Junge eben nicht Walküre (oder Skulduggery) ist, er aber so gerne ein Held sein wollte und er - egal, was er alles miterleben musste - trotzdem durchgängig nett und mitfühlend bleiben durfte.
Was wir hier dann aber noch über Omen erfahren und mitmachen dürfen, war einfach großartig und hat mich auch ehrlicherweise mit vielen anderen Aspekten dieses Teils (bzw. des gesamten zweiten Zyklus) sehr versöhnt.
Obwohl ich also trotz einiger Kritikpunkte am Ende das Buch mal wieder recht zufrieden zugeklappt habe, bin ich mir noch unsicher, ob ich mit dieser scheinbar nie enden wollenden Reihe auch in ihren nächsten Zyklus (bzw. erst einmal mit dem Zwischenband) starten möchte.
Fazit: Zwischendurch passierte viel zu viel gleichzeitig und es gab immer noch eine Steigerung oder neue Bedrohung oben drauf, was ich teilweise schon ein wenig übertrieben fand, auch wenn es die Spannung natürlich ordentlich hoch gehalten hat.
Die Gewalt kam mir nicht ganz so extrem vor, wie in einigen vorherigen Bänden und vor allem der Humor konnte mich wie immer überzeugen. Insgesamt hat mich in dieser zweiten Staffel/dem zweiten Zyklus vor allem Omen und seine Entwicklung überzeugen können, wobei auch die Freundschaft zwischen Walküre und Skulduggery so einige heftige Proben überstehen konnte.
Noch bin ich mir unsicher, ob ich auch in den nächsten Zyklus eintauchen will - anderseits fällt es mir auch schwer die Figuren nach all der Zeit, die wir schon zusammen verbracht haben, ziehen zu lassen, also wird es - wie immer - die Zeit es wohl zeigen. (3,5 Sterne)