Derek Milman

Der siebzehnjährige Aidan befindet sich alleine in einem New Yorker Hotel, wo er auf der Durchreise ist. Übe eine Datingapp verabredet er sich mit einem jungen Mann im Hotel. Doch als er am nächsten Tag aufwacht, liegt dieser erschossen neben ihm. Über das Handy von ihm bedroht ihn ein Mann, er solle endlich die "Ware" ausliefern. Aidan sieht keine andere Möglichkeit, als zu fliehen. Denn nicht nur der seltsame Mann am Telefon sucht ihn, sondern auch die Polizei.

Der Klappentext des Jugendthrillers hat mich direkt angesprochen: Eine spannende, rasante Story mit queerem Protagonisten. Genau das ist das Buch auch.
Das Buch ist aus Aidans Ich-Perspektive erzählt, was der Autor ganz gut schafft. Das verleiht der Geschichte eine persönliche Note, mit Aidan fühlt man sich mehr verbunden. Das ist auch gut, denn neben der vielen Spannung geht es auch viel um Aidans Gefühle.
Leider bin ich mit Aidan nicht so ganz warm geworden. Man erfährt viel über ihn, aber trotzdem hatte ich oft Probleme, seine Entscheidungen nachzuvollziehen. Er ist ein vielschichtiger Protagonist und hat auch Ecken und Kanten.
Die Geschichte ist sehr spannend, vor allem am Ende. An Spannung fehlt es mir definitiv nicht. Das größte Problem meiner Meinung nach besteht darin, dass die Handlung oft unrealistisch und überzogen wirkt. Wenn es als Agententhriller (wovon das Buch definitiv ein paar Merkmale hat) gekennzeichnet wäre, würde ich es nicht übelnehmen, aber das ist es nicht. Und in Kombination mit den viel thematisierten Gefühlen von Aidan wirkt die Kombination etwas komisch und lässt die Handlung surreal wirken.
Manche Szenen sind meiner Meinung nach auch überflüssig, weil sie kein bisschen zum Aufbau der Handlung beitragen.

Insgesamt ist Swipe right for murder ein spannender Jugendthriller mit einem interessanten Protagonisten, den ich aber nicht immer nachvollziehen konnte. Auch die Handlung ist nicht perfekt ausgearbeitet. Trotzdem bin ich der Meinung, dass Swipe right for murder ins Deutsche übersetzt werden sollte.

Ein ganz unterhaltsamer Jugend-Thriller über den Schüler Aidan, der in den Frühlingsferien auf der Durchreise die Nacht in einem Hotel in New York verbringt. Dort verabredet er sich über eine Dating-App mit einem etwas seltsamen Typen, der am nächsten Tag erschossen neben ihm im Bett liegt. Da bekommt er plötzlich einen Anruf und ein fremder Mann bedroht ihn und verlangt von ihm, eine Aidan unbekannte Ware endlich auszuliefern. Schnell wird jenem dadurch klar, dass er in eine üble Sache hineingeraten ist - und dass er dringend fliehen muss. Der Schreibstil erzählt aus Aidans Sicht und liest sich dabei angenehm einfach und flüssig, weshalb man die Geschichte gern und mühelos verfolgt. Auch Aidan selbst ist überraschend tief ausgearbeitet; er kämpft mit seiner nicht so leichten Vergangenheit und wirkt generell sehr realistisch und authentisch, da er auch Ecken und Kanten bzw. dunkle Seiten hat, zudem entwickelt er sich innerhalb der Story gut weiter. Jene ist aber leider etwas der Schwachpunkt der Geschichte; stellenweise ist der Plot zwar schon relativ spannend und cool zu verfolgen, manchmal und gerade zur Auflösung hin wirkt einiges aber etwas unrealistisch  und leicht überzogen.  Darüber kann man aber eigentlich hinwegsehen, wie auch über einige andere Sachen, die einem leicht suspekt vorkamen. Insgesamt also trotzdem eine ziemlich gute Buchempfehlung für Fans des Genres und einfach mal was anderes.