Dezsö Kosztolányi

 4,1 Sterne bei 15 Bewertungen
Autor*in von Ein Held seiner Zeit, Die Abenteuer des Kornél Esti und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Dezső Kosztolányi (1885–1936) gilt als großer Erneuerer der ungarischen Literatur im 20. Jahrhundert. In allen Gattungen bewandert, schuf er bedeutende Lyrik, Romane, Novellen und Essays. Neben Shakespeare und Oscar Wilde hat er auch Heine, Hölderlin und Rilke ins Ungarische übersetzt. Seine beiden Meisterwerke unter den Romanen – «Nero» (1922) und «Ein Held seiner Zeit» (1933) – zählen zur Weltliteratur und haben bis heute nichts an Frische und Originalität eingebüßt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Dezsö Kosztolányi

Cover des Buches Ein Held seiner Zeit (ISBN: 9783688109456)

Ein Held seiner Zeit

 (12)
Erschienen am 23.03.2018
Cover des Buches Die Abenteuer des Kornél Esti (ISBN: 9783499241475)

Die Abenteuer des Kornél Esti

 (8)
Erschienen am 02.07.2007
Cover des Buches Nero, der blutige Dichter (ISBN: 9783499275715)

Nero, der blutige Dichter

 (5)
Erschienen am 19.02.2019
Cover des Buches Nero (ISBN: 9783373000426)

Nero

 (1)
Erschienen am 01.01.1990

Neue Rezensionen zu Dezsö Kosztolányi

Cover des Buches Nero, der blutige Dichter (ISBN: 9783499275715)
Wortverzaubertes avatar

Rezension zu "Nero, der blutige Dichter" von Dezsö Kosztolányi

Zwei Seelen in einem Körper
Wortverzaubertevor 4 Jahren

Das Römische Reich hat eine Menge zu bieten – Kultur, Sagen und Helden. Aber auch tragische Ereignisse überschatteten die Geschichte des Römischen Reiches. Besonders die Jahrhunderte unter der Herrschaft der Kaiser, wie hier in „Nero, der blutige Dichter“,  hat ihre Spuren hinterlassen. 

Inhalt 

Nero wird in eine der mächtigsten Familien des Römischen Reiches hineingeboren, nämlich in die der Kaiserfamilie. Als Sohn einer Nachfahrin des geliebten Augustus und Adoptivsohns des Kaisers Claudius wächst er auf dem Palatin auf. Sein Erzieher ist der Dichter Seneca, der ihm Moral und Werte beibringt. Doch mit der Ermordung des Claudius wird er der neue römische Kaiser. Seine Mutter Agrippina ist ihm dabei eine helfende Stütze. Auch Seneca steht ihm mit Rat zur Seite. Aber bald zeigt sich, dass Nero etwas anderes für sein Leben erstrebt hat. Er wollte Dichter sein. 

Daraufhin wandelte er sich. Er schrieb Gedichte und trat in Theater auf. Die Regierung überließ er seiner Mutter. Doch sein Geisteszustand veränderte sich ebenfalls. Er sah überall Verrat und Missgunst. Dies führte dazu, dass er die Grenze überschritt, er wurde zum Mörder. Viele in seiner Umgebung mussten daran glauben – seine Mutter, seine Gattin, sein Lehrer. Aber dies änderte nichts, er verlor sich immer mehr in seinen wirren Gedanken…

Meine Eindrücke 

Ich fand diesen Kaiser- und Künstlerroman sehr lesenswert. Hier wird deutlich aufgezeigt, wie schwierig es für jemanden ist, sein Schicksal zu erfüllen. Nero wurde in die falsche Familie zur falschen Zeit geboren. Er wollte nur Künstler sein, seine Mitmenschen mit seinen Gedichten und seinem Gesang erfreuen.  Doch er wurde Kaiser und musste diesem gerecht werden. Deszsö Kosztolányi skizziert diesen Weg auf herausragende Weise. Dabei beschönigt er nichts, sondern stellt die Ereignisse und Neros Verhaltensweise realistisch dar. Gleichzeitig gibt er dem Leser einen lebendigen Eindruck von den Gegebenheiten und den Menschen des antiken Roms. 

Lohnt sich dieses Buch?

Dezsö Kosztolányi beschreibt hier einen Menschen, der sich in einer Welt voller Intrigen und Lügen zurecht finden muss. Nero ist eher ein Künstler als ein Kaiser. Doch dies führt zu inneren Konflikten, welche am Ende in einer Katastrophe endet. Realistisch und ohne etwas auszulassen skizziert der ungarische Autor das Leben dieses römischen Kaisers vor dem inneren Auge des Lesers. 

Ich bin der Meinung, dass es sich lohnt, dieses Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen. Es ist nicht nur ein Künstlerroman, sondern auch ein Appell an die Menschlichkeit. Getreu dem Motto „Kein Wesen kann mehr leiden als der Mensch“ führt Kosztolányi den Leser in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele und zeigt dabei auf, wie schnell jemand die Grenze zum Mörder überschreiten kann. Unter diesem Deckmantel wirft der Autor somit nämlich durch das Brennglas der Antike einen Blick auf die schrecklichen Ereignisse der Moderne. 

Cover des Buches Nero, der blutige Dichter (ISBN: 9783871341854)
KristinSchoellkopfs avatar

Rezension zu "Nero, der blutige Dichter" von Dezsö Kosztolányi

Fantastisch!
KristinSchoellkopfvor 7 Jahren

Kaiser Nero – den meisten ist Nero zwar ein Begriff, sein Leben allerdings scheint in einem Nebel verborgen, der nur schwer durchdrungen werden kann.Nero, der blutige Dichter allerdings bringt Nero dem Leser auf eine besondere Weise näher. Wie? Das lest Ihr hier!Als angehende Geschichtsstudentin, habe ich mich auf den Roman gestürzt, wie selten zuvor auf ein Werk. Historische Romane können Leser begeistern, sie allerdings auch langweilen und sich in Details verlieren. Nicht so Deszö Kosztolányis Werk.Nero wird innerhalb der Geschichte zu einer Person, der der Leser folgen kann und so nicht mehr im Nebel verborgen liegt, sondern greifbar wird. Charakterzüge, Überzeugungen, wie auch sein Lebensweg, werden geschildert und gelebt. Die Unterhaltungen empfand ich als besonders informativ, da ich Menschen sehr gern anhand ihrer Unterhaltungen einschätze, wie auch den Charakter Nero.Nero als Diktator. Nero als Kaiser.Auch wenn Ihr noch keine historischen Romane gelesen oder Euch je dafür interessiert habt, kann Euch dieser Roman überzeugen, da er nicht nur eine historische Figur beleuchtet, sondern eine politische Figur darstellt, welche Leben beendet, ohne mit der Wimper zu zucken und doch durch Dezsö Kosztolányis Schreibkunst zu einem emotionalen Menschen wird. Vielleicht hilft der Roman sogar dabei, zu verstehen, wie Nero so wurde, wie er war.Noch viel faszinierender, als der Inhalt dieses Romans scheint Dezsö Kosztolányis Art und Weise, ihn zu erzählen. Dies ist umso bemerkenswerter, da der Autor dieses Romans schon 1936 verstarb und doch etwas erschaffen hat, das uns bis heute noch begeistert und seinen Reiz nicht zu verlieren vermag. Nicht nur die Unterhaltungen werden lebhaft erzählt, sondern das gesamte Werk wird zu einem Abenteuer, das Lehre in sich trägt. Wie lange kann man leiden? Nur so lange, wie man es erträgt.Fazit

Nero, der blutige Dichter ist einer der besten historischen Romane, die ich je lesen durfte. Auch werde ich weitere Bücher des Autors lesen, da mich seine Schreibkunst vollkommen von sich überzeugt hat.

Cover des Buches Nero (ISBN: 9783373000426)
Lokis avatar

Rezension zu "Nero" von Dezsö Kosztolányi

Rezension zu "Nero" von Dezsö Kosztolányi
Lokivor 16 Jahren

Armer Kerl - bei dem Umgang ....

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