Rezension zu "The Art of Pin-up" von Dian Hanson
Sowohl aufgrund des riesigen Formats als auch vom umfassenden Inhalt her wird diese lohnenswerte Ausgabe des Taschen Verlages wohl auf lange Zeit das Standardwerk zu dem Thema Pin-ups bleiben. Wer sich für diese seit langem als Kunstform etablierte Malerei interessiert oder sich neu damit beschäftigen möchte kommt an diesem wunderbaren Buch/Bildband nicht vorbei.
In “The Art Of Pin-Up“ werden die wohl zehn besten Pin-up-Künstler mitsamt einer großen Auswahl ihrer Werke vorgestellt. Neben diesen werden aber auch noch 85 weitere Künstler mit einer Kurzbiographie und ausgewählten Werken gezeigt, wodurch sich ein sehr guter Gesamteindruck der gesamten Pin-up Kunst ergibt. Bei den in “The Art Of Pin-Up“ vorgestellten Künstler handelt es sich um John Scott “Rolf“ Armstrong, Enoch Bolles, Peter Driben, Gilette “Gil“ Elvgreen, Arthur “Art“ Frahm, William “Bill“ Medcalf, Earl Moran, Zoë Mozert, Gerge Petty IV und Alberto Vargas. Einem jeden Künstler werden im Buch etwa 30-40 Seiten gewidmet, wo wir neben den großflächig präsentierten Werken auch die Geschichte des Künstlers selbst erfahren. So sehen wir hier z.B. auch Fotos der Künstler und der Modelle, die für die Pin-ups posierten oder auch Cover von Magazinen auf denen die fertigen Kunstwerke zu sehen waren.
Auch wenn zweifellos jeder der aufgeführten Künstler und auch jedes im Buch zu sehende Werk sehr gut oder sogar überragend ist, so gibt es natürlich für jeden Betrachter subjektive Präferenzen, so dass ich an dieser Stelle besonders die Kunst von Alberto Vargas hervorheben möchte, der für mich der talentierteste Künstler des Werkes ist und vor allem durch eine sehr realistische Darstellung der schönen Frauen punktet. Seine erotischen Darstellungen waren nicht nur im “Playboy“ und auf Produkten von “Coca Cola“ zu sehen, sondern schmückten auch diverse Cover und Kalender. Auch die charmanten Werke von Gilette Elvgreen müssen an dieser Stelle Erwähnung finden. So unschuldig und beinahe zauberhaft wurde Erotik wohl noch nie dargestellt wie von Elvgreen. Auch die hochwertigen Arbeiten mit Ölfarben auf Leinwand, die in seiner Hand sehr realistische Bilder erzeugt, ist bemerkenswert. Dass er in seiner Karriere über 700 Werke erschuf scheint mit diesem Hintergrund schon beinahe unfassbar.
Zweifellos das beste und umfangreichste Buch zum Thema Pin-up, das sowohl die Kunstform selbst als auch deren Geschichte und Künstler ansprechend würdigt.