Der Roman erzählt alltägliche Geschichten aus dem Leben von zwei Familien aus der Mittelschicht. Mir erzählt der unaufdringliche, lockere Erzählstil sehr gut, hier passt er auch perfekt zur Schilderung der Alltagsprobleme von zwei durchschnittlichen Familien. Es geht um Beziehungsprobleme, Probleme mit den Kindern, Unzufriedenheit mit der Wohnsituation und Veränderungen. Was mir auch gefällt ist, dass die unterschiedlichen Sichtweisen nicht wertend dargestellt werden bzw. ist es häufig der Fall, dass einer Person die „Schuld“ zugeschoben wird und die andere Person wird übertrieben positiv dargestellt, das ist hier nicht der Fall. Erfrischend finde ich auch, dass die Charaktere durchwegs individuell und mit Ecken und Kanten und Fehlern dargestellt werden – und somit passt der Titel „Leute wie wir“ auch genau zum Inhalt.
Diana Evans
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Diana Evans
Leute wie wir
26 a
Als würde ich fliegen
Leute wie wir
Ordinary People
26a
Ordinary People: Shortlisted for the Women's Prize for Fiction 2019
Neue Rezensionen zu Diana Evans
In dem Buch "Leute wie wir" lernen wir zwei Paare kennen. Da sind Michael und Melissa, auch M & M genannt und Damian und Stephanie.
M & M wohnen in London. Melissa ist gerade Mutter geworden und kommt mit der Situation, gleichzeitig Mutter und berufstätige Frau zu sein nicht wirklich zurecht. Damian und Stephanie wohnen in Dorking und ganz anders als Melissa ist Stefanie Vollzeitmutter und Damian versorgt als Alleinverdiener die Familie. Sie alle haben eins gemeinsam, so wie sie Leben fühlen sie sich nicht mehr wohl und sind unzufrieden.
Mir hat das Buch ganz gut gefallen. Die Protagonisten fühlen sich in ihrem Leben gefangen, sind unzufrieden und Träumen insgeheim von einen anderen Leben, manche träumen insgeheim von einem Leben mit einem anderen Partner.
Der Schreibstil ist sehr bildhaft und ließ sich angenehm lesen. Manchmal hat man mich selbst in der Erzählung erkannt und wiedergefunden, das hat mir gut gefallen. Manchmal waren die Beschreibungen zu ausführlich bis ins kleineste Detail beschrieben.
Rassismus spielt eine eher unterschwellige Rolle, blitz aber hin und wieder durch ohne aufdringlich zu sein.
Ein interessanter und unterhaltsamer Roman, der mich gut unterhalten konnte. 3,5 Sterne gibt es von mir.
In diesem Roman geht es um die Lebens- und Ehekrisen zweier englischer Paare. Bei Stephanie und Damian ist es der Mann, der sich aus den Zwängen der Ehe hinaus sehnt. Sein Angestelltenjob engt ihn ein, viel lieber wäre er Schriftsteller. In der Beziehung zu Stephanie überwiegt ebenfalls Überdruss. Stephanie dagegen geht sehr verständnisvoll auf Damian ein, doch sie kann nicht zu seinem inneren Kern vordringen. Melissa und Michael, um diese beiden dreht es sich hauptsächlich, sind ein gut situiertes Vorzeigeehepaar. Zumindest nach außen hin. Tatsächlich ist Melissa unzufrieden mit ihrem Leben und steigert sich immer mehr in ihre negativen Gefühle hinein. Michael bekommt ihre schlechte Laune täglich zu spüren, dennoch: Melissa ist seine große Liebe. Er würde alles für sie tun. Beiden Paaren ist gemeinsam, dass sie es nicht geschafft haben, ihre Liebe und ihre Leidenschaft in die Phase der Elternschaft mitzunehmen. Jeder geht anders damit um. Schwere Entscheidungen stehen für alle an. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Besonders Melissa rückt dabei in den Vordergrund. Man kann verstehen, aber nicht gutheißen, wie sie die Elternschaft als Rückschritt betrachtet, nachdem sie vorher sehr erfolgreich im Beruf war. Sie erträumt sich eine Zukunft als alleinerziehende Mutter, denn ihr Ehemann weckt nur noch negative Gefühle in ihr. Eine Grundaussage des Romans ist, dass man bei der Partnerwahl nicht nur einen Menschen liebt, sondern dass diese Person auch aus einer Vergangenheit und einer Zukunft besteht, womit man sich arrangieren muss. Alles ist im steten Wandel begriffen, und nur im permanenten Dialog kann man als Paar das Leben meistern. Erst recht, wenn Ideal und Realität sehr weit auseinanderklaffen. Ja, Leute wie wir ist ein sehr nachdenklicher Roman, der über weite Strecken den Leser mitreißen kann. Doch es gibt auch etliche Passagen, die zu weitschweifig sind. Im Prinzip hat es sehr lange gedauert, ehe ich in den Lesefluss geriet. Mir war es auch zu abstrus, als Melissa sich immer mehr in einen Wahn hineinsteigert. Je weiter man liest, um so weniger sympathisch wird sie. Auch die Sprecherin Svenja Pages hat mir nicht gut gefallen, obwohl sie eine sehr melodische Stimme hat. Sie kann einfach keine Emotionen darstellen. Der Versuch, die Männerstimmen tiefer zu sprechen, ist in meinen Ohren auch nicht gut gelungen. Nur wenn sie die Kinderstimmen imitiert, wirkt sie authentisch.
Gespräche aus der Community
Community-Statistik
in 50 Bibliotheken
auf 5 Merkzettel
von 1 Leser*innen aktuell gelesen