Cover des Buches The Fiery Cross (ISBN: 9780099710011)
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Rezension zu The Fiery Cross von Diana Gabaldon

Aus Länge wird leicht Langeweile...

von Aglaya vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Etwas gar langatmig

Rezension

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Aglayavor 8 Jahren

„The fiery Cross“ ist der fünfte Band von Diana Gabaldons „Outlander“-Reihe. Die einzeln den Bücher bauen aufeinander auf, die Lektüre empfiehlt sich daher nur mit Vorkenntnissen. Ich gehe davon aus, dass die Leser dieser Rezension die Reihe kennen und halte mich daher nicht mit Erklärungen über die einzelnen Personen, die Rahmengeschichte etc. auf.

Wie schon die vorhergehenden Bände wird auch dieser aus wechselnder Perspektive geschildert. Die Abschnitte aus Claires Sicht werden in der Ich-Form, die anderen in der dritten Person erzählt. Ich habe über die Verteilung nicht Buch geführt, subjektiv hatte ich aber den Eindruck, dass die Erzählung in etwa gleichmässig zwischen Claire, Jamie, Roger und Brianna aufgeteilt wurde, ohne jemanden zu bevorzugen. Mittlerweile werden auch Szenen, in denen Claire vorkommt oder sogar die Hauptrolle spielt, teilweise aus anderer Perspektive erzählt. Damit wird Claire von der einzigen Protagonistin, die sie im ersten Band noch war, zu einer von vier gleichberechtigten Hauptrollen, die lediglich durch die gewählte Erzählform noch aus den anderen heraussticht.

Wie der Leser es von den vorhergehenden Bänden kennt, besteht auch „The fiery Cross“ aus einer mehr oder weniger losen Aneinanderreihung einzelner Anekdoten, ohne übergreifenden Handlungsbogen. Diese kleinen Erzählungen enthalten oft sexuelle Erlebnisse zwischen Claire und Jamie oder Brianna und Roger, oder dann Schilderungen der ärztlichen Arbeit Claires. Dazwischen wird der Alltag der Fraser auf ihrem Hof geschildert, vor allem in Bezug auf Brianna, Muttermilch und viele, viele volle Babywindeln. Da keine wirkliche Handlung besteht, plätschert die Geschichte vor sich hin, schön gemütlich, aber leider auch spannungsarm.

Die Autorin Diana Gabaldon hat mal in einem Interview gesagt, sie könne keine Bücher schreiben, die weniger als 500 Seiten umfassten. Den Grund kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Da ihre Outlander-Bücher (oder zumindest in Extremform dieser hier) wie erwähnt in erster Linie aus kurzen, nicht zusammenhängenden Erlebnissen bestehen, könnten diese problemlos auf zwei bis drei Bücher aufgeteilt werden (dabei würde immer noch jeder der Teilbände über 500 Seiten umfassen…), ohne dass die Handlung auseinandergerissen würde. Ein weiterer, zugegebenermassen beinahe ketzerischer Vorschlag wäre, die Hälfte der netten, aber die Story nicht weiterbringenden Anekdoten einfach rauszustreichen und das Buch so zu kürzen…

Ein Detail ist mir im Verlaufe des Bandes aufgefallen und hat mich wirklich gestört: der lockere Umgang mit Alkohol. Ausser Bier, Wein Punsch und Whisky wird kaum etwas getrunken, und vor allem letzterer wird als Allheilmittel angesehen. Dass man 1770 noch keine Ahnung über die Schädlichkeit von Alkohol hatte, kann ich noch nachvollziehen, aber Claire hat immerhin im 20. Jahrhundert Medizin studiert. Und trotzdem verabreicht sie gefühlt jedem, der ihr begegnet, Whisky, egal ob es sich dabei um eine schwangere Frau oder ein zahnendes Baby handelt.

Der Schreibstil von Diana Gabaldon lässt sich wie immer flüssig lesen, wobei mir im Laufe der Reihe immer mehr auffällt, dass dieser doch eher einfach gehalten ist und Beschreibungen oft wiederholt werden.

Mein Fazit

Claire und Jamie sind wie immer toll, aber das Buch ist, ebenfalls wie immer, viel zu lang! Ohne zusammenhängende Handlung wird aus der Länge schnell Langeweile…

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