Interessant und spannend zu lesen, besonders durch die vielen Originalzitate.
Diana Maria Friz
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Margarethe Krupp
Bertha Krupp und ihre Kinder
Neue Rezensionen zu Diana Maria Friz
Margarethe Freiin von Ende heiratet 1882 den alleinigen Erben des Essener Krupp-Konzerns Friedrich Alfred Krupp. Ihre Ehe gestaltet sich von Beginn an nicht leicht. Das Ehepaar zieht zu Fritz’ Vater Alfred Krupp in die Villa Hügel. Das Gebäude, ebenso wie die dem alten Herren treu ergebene Dienerschaft und der misstrauische Alfred selbst, sind kühl und abweisend. Margarethe muss sich dem Vorwurf stellen, Fritz nur des Geldes wegen geheiratet zu haben.
Als Alfred 1887 stirbt, übernimmt sein kränklicher Sohn den Konzern. Zur Überraschung aller, leitet Fritz das Unternehmen kompetent weiter und tritt damit zum ersten Mal aus dem Schatten seines übermächtigen Vaters. Auch für die Ehe von Marga und Fritz bedeuten die damit einhergehenden neuen Aufgaben Veränderungen. Im Laufe der Zeit entfremden sie sich zunehmend voneinander.
1902 stirbt Fritz, nachdem er in einen Skandal verwickelt wurde, bei dem man ihm homosexuelle Veranlagung unterstellte.
Marga muss im Namen ihrer älteren Tochter und Erbin des Konzerns, Bertha, die Firma treuhänderisch übernehmen. Sie gründet wohltätige Vereine im Namen von Krupp und unterstützt die Umwandlung des Konzerns in eine Aktiengesellschaft.
Wer schon einmal die Villa Hügel in Essen-Bredeney besucht hat, wird die Faszination, die von der Familie Krupp ausgeht verstehen. Dieses Buch ist die erste (und soweit ich das sehe, immer noch einzige) Biographie, die ich über ein Krupp-Mitglied gefunden habe. Geschrieben wurde sie von der Urenkelin von Margarethe, wodurch sie meiner Meinung nach eine persönliche Note erhält. Es wird ein klares Bild von dieser klugen und interessanten Frau gezeichnet, gebettet in den historischen Hintergrund des Königreich Preußens und des wilhelminischen Kaiserreichs. Briefe der Kruppfamilie und Zeitzeugenberichte, zusammen mit reichlich Bildmaterial lassen die Geschichte lebendig werden.
Die Darstellung Margarethes ist nicht nur deshalb interessant zu lesen, da sie eine starke Persönlichkeit war, sondern weil sie eine Schnittstelle zwischen den bekannten Generationen der Krupps verkörpert. So wird die Geschichte Alfreds ebenso beschrieben, wie die Kindheit und jungen Jahre von Bertha und Barbara Krupp.
Bei meinem nächsten Besuch auf dem Hügel, werde ich mich aufgrund dieser Lektüre ganz anderes umschauen. Auch wenn ich dort immer schon den Eindruck hatte, die Zeit wäre stehen geblieben, so habe ich jetzt noch mehr das Gefühl, die Bewohner des Hauses würden jeden Moment zur Tür hereinkommen.
Allen, die sich für die Familie Krupp interessieren, sei diese Biographie deshalb ans Herz gelegt. Ich hoffe Frau Friz schreibt weitere Biographie(n) über Bertha und/oder ihren Sohn Alfried.
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