Ich habe so meinen Probleme mit diesen Wassermannzeitalter-Gurus, die uns weismachen wollen, dass es ganz falsch ist, so zu (re)agieren, wie die Natur es einem eingibt und nur wenn man sich an ihre Anleitungen hält ein erfülltes Leben haben kann.
Mit Allgemeinplätzen über den Unterschied zwischen Mann und Frau, die ohnehin ein jeder mit ein bisschen Hausverstand schon registriert hat, versuchen die Autoren eine wissenschaftliche Basis zu suggerieren. Andererseits weisen sie aber jede "Technik" weit von sich. Man soll ganz entspannt an die Sache herangehen, aber muss schon jede tantrische Position ausprobiert haben, um überhaupt mitreden zu können.
Und wenn man es braucht wird dem Leser einfach etwas unterstellt und dies als Tatsache verkauft ("Die meisten denken beim Sex schon an das nähste Mal" - Das ist eine völlig unbewiesene und unbeweisbare Behauptung).
Also zusammengefasst: Dieses Buch ist ein Widerspruch an sich. 200 Seite Anleitung, die man unbedingt richtig machen muss, damit sie funktioniert (damit auf jeden Fall, wenn es nicht funtktioniert, die Schuld beim Anwender liegt), aber man soll ganz entspannt an die Sache herangehen. Lest also ganz entspannt während des Geschlechtsverkehrs, wo denn das verdammte Perineum liegt, weil es euch wieder entfallen ist.
Meine Einschätzung dieses Buches: Entbehrlich
Diana Richardson
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Diana Richardson
Slow Sex
Zeit für Weiblichkeit
Zeit für Liebe
Zeit für Männlichkeit
Cooler Sex
Tantric Love - Feeling vs Emotion
Neue Rezensionen zu Diana Richardson
Nichts sonderlich Neues
Ratgeber, gerade auch, was die erotischen Freuden des Lebens angeht, gibt es wie Sand am Meer. Schaut man sich die Pole der sexuellen Möglichkeiten an, könnte man sagen, dass dieses Buch das Gegenteil „harter“ Sexualpraktiken darstellt, vielfältige Impulse der erotisch-sexuellen Seite des Tantra aufnimmt, im Gesamten auf der Welle der „Achtsamkeit“ für sich und für den anderen mitschwimmt und durchaus auch Elemente eines „Downshifting“ eben auch im Blick auf den sexuellen Bereich mitschwingen lässt.
In erster Linie richtet sich das Buch von Richardson dabei an bereits miteinander lebende Paare. Hier findet sich kein Ratgeber der neuesten Stellungen oder der kreativen Verführungsstrategien, sondern zum einen eine „Entschleunigung“ der körperlichen Nähe hin zu bewusster Wahrnehmung, langsamer Annäherung und zärtlicher Verbindung für all jene, die im Temporausch der Tage auch die intimsten Momente mit Hektik zu überziehen drohen, zum anderen (und das ist ein durchaus gelungener Teil des Buches) wendet sich Richardson auch jenen Paaren zu, die langfristig bereits miteinander das Leben teilen und auf diesem Weg feststellen, dass die körperliche Nähe „irgendwo“ auf der Strecke geblieben ist.
Was Richardson hier an Hinweisen für eine quasi „Neuentdeckung“ des Partners in ganz anderer, ruhiger und achtsamer Weise mit auf den Weg gibt, ist durchaus hilfreich und in Grafik und Sprache nachvollziehbar dargestellt.
Sich Zeit für den Sex nehmen bedeutet letztendlich, eine wesentliche Qualität menschlichen Miteinanders mit Tiefe zu gestalten und damit sich selbst natürlich (und ebenso dem beteiligten Partner) für Genuss, Bewusstsein und Qualität zu öffnen. In dieser Hinsicht sind viele Gedanken, Hinweise und praktische Anleitungen der Autorin durchaus bedenkenswert in einer Zeit, die Sexualität zumeist in höchst oberflächlicher Weise nur öffentlich darstellt und zugänglich gestaltet.
Was die konkrete Praktiken angeht, die im Buch beschrieben werden, liegt hier kein neues „Kamasutra“ vor, alle „Stellungen“ und Annäherungsweisen sind durchaus gängig, der Unterschied liegt, wie der Titel des Buches bereits vermuten lässt, in der Geschwindigkeit der Annäherung und, eben, der „Bewusstheit“ der gemeinsamen Zeit.
Die spirituelle „Überhöhung“ der Sexualität im Buch steht sicherlich in einer Reihe auch fernöstlicher Traditionen, wirkt im Buch auch in sich stimmig im Rahmen des Gesamtkonzeptes, ist aber letztlich für den spirituell nicht geneigten Leser durchaus zu vernachlässigen. Um in den Genuss einer anderen, langsamen, bedachten und durchaus erfüllten Sexualität zu gelangen (oder neu nach Jahren einander wieder zu entdecken), braucht es kein Bewusstsein des Sexes als „heiligen Raum“, ebenso kann man die Grundgedanken des Buches durchaus praktisch erproben, ohne im Vorfeld unbedingt noch meditative Techniken vorschalten zu müssen
Das Buch bietet einen ungewohnten, anderen, im Kern in Philosophie und Techniken allerdings nicht neuen, aber immer wieder bedenkens- und erprobungswerten Weg zu einem „Mehr“ an Nähe und einem bewusst langsamen, intensiven sexuell einander annähern.
"Slow Sex ist ein ebenso einfaches wie effektives Mittel gegen das ständig zunehmende Tempo unseres modernen Lebens, denn er bietet Paaren einen Ruhepol inmitten einer sich unablässig drehenden Welt."
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Diana Richardson präsentiert mit diesem Titel einen Ratgeber, der sich in erster Linie an Paare richtet, die ihrer Partnerschaft eine neue Intensität verleihen wollen. Ermöglicht wird dies durch eine entschleunigte Sexualität, die für mehr Sinnlichkeit, Sensibilität und Befriedigung steht. Slow Sex stärkt dabei sowohl das einzelne Individuum als auch die Zweisamkeit der beiden Liebenden. Durch die Kraft der Langsamkeit können sie zur Ruhe kommen und sich in der Begegnung mit dem jeweils anderen positiv entfalten. Die innere Entspannung, ausgelöst durch Slow Sex, bewirkt ein Gefühl der inneren Lebendigkeit und Vitalität. Slow Sex ermöglicht neue intensive Erfahrungen mit dem Partner.
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Stoffwechselkräfte und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Körper zu kennen, ist der erste Schritt auf dem Weg der Erkenntnis der spirituellen Komponente der Sexualität. Ähnlich wie im Bereich des Yoga stellt Richardson ihren Lesern nun ebenfalls gezielte Entspannungs- und Atemübungen vor, die entweder in alltäglichen Situationen trainiert werden können oder gleich gemeinsam mit dem Partner, wie etwa das Simultan-Atmen, das abwechselnde Atmen oder das rhythmische Kreis-Atmen mit einer Visualisierungstechnik. All diese Übungen sind detailliert beschrieben und tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit auf das eigene Bewusstsein und den eigenen Körper zu lenken und gleichzeitig zu fördern. Denn die Wahrnehmung des Körpers ist zentrale Voraussetzung eines erfüllten Sexuallebens.
Neben diesen Übungen, die auch alleine durchgeführt werden können, stellt die Autorin Techniken vor, die zusammen mit dem Partner angewendet werden können. Dazu zählt beispielsweise die rotierende Stellung, die einzelne Illustrationen veranschaulichen. Dadurch wird eine Umsetzung des zuvor Beschriebenen erleichtert. Der Text ist insgesamt ansprechend gestaltet und in kleinere Kapitel unterteilt. Zu den Bildern kommen eine Reihe praktischer Hinweise, die in einem hervorgehobenen Kästchen erläutert werden. Besonders interessant sind die Ausführungen der männlichen und weiblichen Qualitäten im Hinblick auf gängige Konditionierungen. Viele Merkmale können demnach positiv und negativ gedeutet werden, z.B. Stärke- Autorität/ Sanftheit-Schwäche/ Durchsetzungsvermögen-Aggressivität,...
Die Beschreibungen im Buch ermöglichen eine Erweiterung des eigenen Horizonts und neue Erfahrungen im Bereich der eigenen Sexualität. Die Autorin legt großen Wert auf die spirituelle Seite des Liebeslebens.
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Fazit: Ein außergewöhnlicher, gewinnbringender Ratgeber zu einer glücklicheren Intimität und Partnerschaft.
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