Cover des Buches Nicht alles ist ein Zauberspiel (ISBN: 9783981079807)
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Rezension zu Nicht alles ist ein Zauberspiel von Dianne Case

Die Emanzipation einer betrogenen Ehefrau

von karrrtigan vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Feministischer Roman, dessen Schreibstil nicht ganz so eingängig ist, inhaltlich jedoch realistisch und gut nachvollziehbar!

Rezension

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karrrtiganvor 7 Jahren
Das Buch schildert aus der Ich-Perspektive das Leben einer Frau, die von ihrem Mann betrogen und verlassen wurde, und in dieser Zeit allerlei Kämpfe mit sich selbst und ihrer Depression sowie den Erwartungen ihrer Umwelt ausfechten.

Thematisch hat mir das Buch jedoch gut gefallen. Es handelt von der Emanzipation einer Frau, die sich bisher nur über ihren Ehemann definiert hat, und nun nach dem Scheitern ihrer Ehe eine neue Beziehung für sich selbst und eine Wertschätzung für sich selbst finden muss. Wir begleiten sie dabei, wie sich sich von ihrem Exmann löst und zu einer eigenständigen Person wird, die durchaus nicht blind ist für ihre eigenen Fehler und Schwächen, aber dennoch ein neues Selbstbewusstsein findet. Sucht sie zu Anfang noch die Schuld für die Affäre ihres Mannes bei sich, so löst sie sich im Laufe der Zeit davon und kann sich distanzieren und die Schuld dorthin platzieren, wohin sie gehört.
Trotzdem ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, sondern die Depressionen sind selbstverständlich noch immer da und auch die Zukunft ist nicht sicher, aber das ist auch etwas, was das Buch realistisch macht.

Der Grund, wieso ich dennoch vergleichsweise lange für dieses Buch gebraucht habe lag darin, dass der Schreibstil des Buches nicht besonders mein Fall war - Bücher aus der Ich-Perspektive gehen generell schwer an mich, auch wenn ich sagen muss, dass es für die Geschichte und die Art, wie sie erzählt wurde, durchaus passend war. Oftmals war mir aber die Erzählung etwas zu wenig zusammenhängend und hat mich als Leser emotional nicht erreicht. Die Hauptfigur Jenny steht als Stand-In für viele Frauen in ihrer Situation. Diese Funktion erfüllt sie sehr gut und ihre inneren Kämpfe konnte ich gut nachvollziehen, jedoch kam sie leider darüber hinaus nicht als eigenständiger Charakter, über den ich gerne mehr lesen würde, zur Geltung.

Das Buch ist vermutlich keines, an das ich mich noch in Jahren besonders gut erinnern werde, ich halte es aber für guten Lesestoff, insbesondere wenn man sich für feministische Literatur interessiert. Einen großen Spannungsbogen sollte man nicht erwarten, aber doch einige gute Gedanken und Inhalte, mit denen sich viele Frauen sicher gut identifizieren können.
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