Cover des Buches Gambling (ISBN: 9783257066043)
Rezension zu Gambling von Dick Francis

Rezension zu "Gambling" von Dick Francis

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 12 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Dick Francis war nicht immer "bloß" ein Kriminalschriftsteller. Als ehemaliger Jockey weiß er, worüber er in Gambling schreibt. Sein Privatdetektiv Sid Halley, der sich mit Reiten zum Krüppel (darf man dieses Wort überhaupt noch gebrauchen?) gemacht hat, ist seit seinem Reitunfall gut im Geschäft, wenn es um Kriminalfälle geht, die mit dem Geschehen auf der Rennbahn zu tun haben. Er, Sid Halley, wird von verschiedenen Seiten mit der Aufklärung der Geschehnisse um den Erschießungstod von Huw Walker, eines Kollegen aus seinen Tagen auf der Rennbahn, beauftragt. Die Polizei, die einen Selbstmord annimmt und, wie Francis schreibt, überdies „dumm ist“, muss sich um andere Dinge kümmern. Sid Halley nutzt seine Insiderkenntnisse und lässt sich auch durch die gegen ihn und gegen seine Lebensgefährtin gerichteten Drohungen und Anschläge von seinen Ermittlungen nicht abhalten. Der Leser durchforscht mit ihm die verschiedenen Tatmotive. Selbstverständlich spielt dabei, man denke an den Buchtitel, die Wettszene eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang erfährt man u.a., dass es einfach ist, dafür zu sorgen, dass ein Pferd ein Rennen verliert (durch Tricks, die in dem Buch aufgedeckt werden), dass bei Wettspielen Rechner sich so programmieren lassen, dass die „Kugel“ auf der für die „Bank“ günstigsten Zahl landet, sogar noch dann, wenn die Kugel bereits rollt (hoffentlich sind solche Machenschaften auf die die Pferderennbahn betreffenden Wetten beschränkt!) und dass es Insidern verboten ist, an den Börsen gegen ein Pferd zu wetten. Wie schön wäre ein solches Verbot auch für manches andere „Biotop“? - Eine durch Spezialkenntnisse auffallende und mit Können und Witz erzählte, unterhaltsame Kriminalstory eines up-gedateten Oldies (der 2010 verstorbene Francis gehörte zum Jahrgang 1920; wie sehr er noch beim Verfassen von Gambling am aktuellen Leben interessiert war und wie humorig er aktuelle Dinge sah, sollen zwei Sätze aus seinem Roman wiedergeben: „Im allgemeinen kann eine Frau nicht gezwungen werden, gegen ihren Mann auszusagen und umgekehrt. Der Computer eines Angeklagten genießt keinen solchen Schutz.“). - Mir hat das Buch Spaß gemacht, obwohl ich - bedauerlicher Weise - weder zu den pferdenarrischen britischen Royals, noch zu der „behuteten“ Upper-Class und nicht mal zu den weniger bemittelten Rennbahnbesuchern gehöre. Ich lese aber gerne gute Krimis.
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