Rezension zu "UCC Dolores. Band 1" von Didier Tarquin
STORY
Mony kam als Säugling in die Obhut der Neuen Pioniere. Nun, achtzehn Jahre später, ist es ihr Schicksal, den Orden zu verlassen, um ihren eigenen Weg zu finden. Ein Zettel, der ihr als Baby mitgegeben wurde, legitimiert sie als neue Besitzerin des Kriegsschiffes „Dolores“, das einst unter dem Kommando von General McMonroe gestanden hat, ein Mann, um dessen Leben und Verbleib sich zahlreiche Legenden ranken. Unter anderem, dass er einen Schatz versteckt haben soll.
Mit dem bärbeißigen Hünen Kash findet sie einen Piloten, der ihr vorschlägt, die „Dolores“ als Handelsschiff einzusetzen. Doch kaum verlassen sie das heimatliche Weltraumgebiet, ist schon eine Gruppe Verfolger hinter ihnen her, überzeugt, durch Mony und die Dolores an den Schatz des Generals zu gelangen.
Schwer beschädigt stürzt die „Dolores“ auf dem Planeten Tenerif ab, auf dem sich zufälligerweise auch eine Kolonie der „Neuen Pioniere“ befindet. Während Mony diese Entwicklung für einen Wink des Schicksals hält, bleibt Kash skeptisch und möchte den Planeten so schnell es geht wieder verlassen.
MEINUNG
Mit UCC Dolores legt Didier Tarquin, der vor allem als Zeichner des Lanfeust/Troy-Universums bekannt ist, zusammen mit Lyse Tarquin eine actionreiche Space-Opera mit Anleihen an diversen Klassikern (z.B. „Star Wars“) vor. Eine Heldin wider willen wird ins kalte Wasser gestoßen und mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Das vermeintlich geborgene Fantasy-Szenario der ersten Seiten wandelt sich abrupt zu einem opulenten SF-Abenteuer, das sich selbst nicht allzu ernst nimmt.
Die behütet im Kloster aufgewachsene Mony wandelt sich mir nichts dir nichts zur wilden Amazone, die Handlung galoppiert und die Schauwerte sind immens. So fühlt man sich direkt in einen SF-Film von Luc Besson versetzt, etwa „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“; allerlei exotische Aliens inklusive. Da schließt sich sofort der nächste Vergleich an, nämlich dass in Sachen Charakterzeichnung noch Luft nach oben ist. Doch insgesamt zeigt sich „UCC Dolores“ von Grund auf sympathisch und man kann auf die Folgebände gespannt sein, die vielleicht etwas auf die Bremse treten und den Personen mehr Raum geben, sich zu entfalten. Immerhin steht, neben einigen anderen offenen Fragen, noch das Geheimnis um Monys Herkunft als ganz großes Rätsel am Horizont.
Aufgrund von Tarquins Arbeiten für Lanfeust & Co. kann man schon vorneweg davon ausgehen, dass die Optik auch bei „UCC Dolores“ stimmt. Schön kräftige Bilder mit einer satten Farbgebung und Sinn für Details machen es leicht, in die Story einzutauchen. Nicht zuletzt gefällt auch das außergewöhnliche Schiffsdesign der „Dolores“ sehr gut.
Der Band erscheint außerdem als Vorzugsausgabe mit Bonusmaterial im XXL-Format (27×38).
FAZIT
Actionreicher und sympathischer Auftakt des SF-Dreiteilers, der in Sachen Charakterzeichnung noch eine Schippe zulegen darf.