Dieter E. Zimmer

 4,1 Sterne bei 352 Bewertungen
Autor*in von So kommt der Mensch zur Sprache, Deutsch und anders und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Dieter E. Zimmer, geb. 1934, ist freier Autor und Übersetzer. Von 1959–1999 war er Redakteur bei DIE ZEIT, davon 1973–1977 Leiter des Feuilletons, danach als Wissenschaftsjournalist mit den Schwerpunkten Psychologie, Biologie, Medizin und Linguistik. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er den Preis für Wissenschaftspublizistik der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Bei Rowohlt ist er u. a. als Herausgeber und Übersetzer für die Nabokov-Gesamtausgabe verantwortlich.

Alle Bücher von Dieter E. Zimmer

Cover des Buches So kommt der Mensch zur Sprache (ISBN: 9783453600652)

So kommt der Mensch zur Sprache

(8)
Erschienen am 03.12.2007
Cover des Buches Die Wortlupe (ISBN: 9783455095319)

Die Wortlupe

(1)
Erschienen am 01.03.2006
Cover des Buches Ist Intelligenz erblich? (ISBN: 9783498076672)

Ist Intelligenz erblich?

(1)
Erschienen am 16.01.2012
Cover des Buches Die Bibliothek der Zukunft (ISBN: 9783455104219)

Die Bibliothek der Zukunft

(0)
Erschienen am 01.05.2000
Cover des Buches Durch Wüsten und Kriege (ISBN: 9783499246791)

Durch Wüsten und Kriege

(0)
Erschienen am 01.12.2007

Neue Rezensionen zu Dieter E. Zimmer

Cover des Buches Pnin (ISBN: 9783644056510)
P

Rezension zu "Pnin" von Vladimir Nabokov

Pablo_Honeyvor einem Jahr
Pnin der Antiheld.

Pnin ist ein Roman von Vladimir Nabokov, der das Leben eines russischen Emigranten in den USA erzählt. Der Protagonist Timofey Pnin ist ein Professor für russische Literatur an einem kleinen College, der sich in der neuen Kultur nicht zurechtfindet und von allerlei Missgeschicken heimgesucht wird. Er verliert seine Heimat, seine Frau, seine Freunde und seine Würde, aber er gibt nicht auf und versucht, sein Schicksal mit Humor zu ertragen. Der Roman besteht aus sieben Kapiteln, die jeweils eine Episode aus Pnins Leben darstellen. Der Erzähler ist ein alter Bekannter von Pnin, der sich erst im letzten Kapitel als Nabokov selbst zu erkennen gibt. Er schildert Pnin mit einer Mischung aus Sympathie und Spott, aber auch mit Respekt und Bewunderung.

Mit Pnin hat Nabokov ein literarisches Meisterwerk geschaffen, das durch seine unkonventionelle Erzählkunst und seinen sprachlichen Glanz beeindruckt. Er verwandelt ein scheinbar alltägliches Thema in eine fesselnde und bewegende Geschichte, die den Leser zum Lachen und zum Weinen bringt. Pnin ist eine tragisch-komische Gestalt, die sowohl zum Spott als auch zur Sympathie einlädt. Er ist ein Antiheld, der sich tapfer durch das Leben schlägt und dabei seine Menschlichkeit nicht verliert. Er ist ein Fremder, der sich nach Anschluss sucht und doch seine Individualität bewahrt. Er ist ein Gelehrter, der die Schönheit der Literatur liebt und doch von der Welt übersehen wird. Er ist ein Mensch, der Fehler begeht und leidet, aber auch liebt und lacht. Pnin ist eine unvergessliche Figur in der Geschichte der Literatur.

Cover des Buches Pnin (ISBN: 9783498046477)

Rezension zu "Pnin" von Vladimir Nabokov

Ein LovelyBooks-Nutzervor einem Jahr
Große Erzählkunst - melancholisch, humorvoll, warmherzig

Der Roman „Pnin“ erschien im Jahr 1957 nur zwei Jahre nach „Lolita“, geriet im Gegensatz zu letzterem jedoch fast in Vergessenheit. Glücklicherweise nur fast, ich las ihn als wunderbare Ausgabe der Büchergilde Gutenberg.

Meinen ersten Versuch, mich Nabokov lesend zu nähern, machte ich mit „Die Kunst des Lesens“, seinen legendären Vorträgen zur Weltliteratur ... und scheiterte erst einmal kläglich an der Komplexität der Texte, bestehend aus langen Sätzen voller Nebensätze, Einschübe und den mir zum Luftholen fehlenden Absätzen. Auch bei „Pnin“ begegnete mir diese Komplexität, welche ich hier aber als gar nicht anstrengend empfand. Mit anderen Worten, der Roman wurde für mich zu einem großen Lesegenuss und ich verfiel der Erzählkunst Nabokovs.

Der Roman spielt im Amerika der 1950er Jahre. Erzählt wird die Geschichte des russischstämmigen, seit 1940 im fiktiven Waindell lebenden Professors Timofey Pnin, welcher am dortigen provinziellen College russische Sprachkurse gibt. Der Ich-Erzähler kennt Pnin von früher, begegnet ihm später in den USA wieder und lässt in den erzählten Episoden das tragikomische Wesen des Professors Gestalt annehmen, welcher wenig erfolgreich versucht, sich in sein Umfeld einzufügen, es zu „pninisieren“.

Am meisten beeindruckte mich die deutlich erkennbare, große Sympathie des Autors für seine Figur in ihrer schrulligen, tollpatschigen Art, ihrer Hilflosigkeit und ihrer dennoch sehr ernsthaften Wahrnehmung ihrer selbst. Trotz meisterhafter Situationsbeschreibungen auch sehr humorvoller Art (beispielsweise Pnins Vorliebe für die Waschmaschine seiner Vermieter oder die geradezu nostalgische, wortreiche Erinnerung an seine Zähne, nachdem sie allesamt gezogen worden waren) empfinde ich den Roman in seiner Grundstimmung als melancholisch. Fast jeder kennt doch den einen oder anderen „Pnin“, dessen Versuche, dazuzugehören, immer wieder zum Scheitern verurteilt sind, den Hohn, Spott und herablassendes Verhalten seiner Mitmenschen begleiten.

Alles in allem ein skurriles Meisterwerk, das ich dem sprachverliebten Leser, welcher kunstvolle Satzgebilde zu schätzen weiß, wärmstens ans Herz legen möchte. Mir hat es wundervolle Lesestunden beschert.

Cover des Buches Lushins Verteidigung (ISBN: 9783644056411)
mabo63s avatar

Rezension zu "Lushins Verteidigung" von Vladimir Nabokov

mabo63vor 2 Jahren
meisterhaft!

Genie und Wahnsinn - bei Lushin dem russischen Grossmeister in Nabokovs Roman ist das Alltag.


Lushin als kleiner Junge ein Eigenbrötler und kontaktscheu, meidet jeglichen sozialen Kontakt. Die Eltern wissen weder ein noch aus. Lushins findet nur an Puzzles Freude oder an der Zauberei - bis er eines Tages eine Schatulle mit Schachfiguren in die Hände bekommt und begierig das Spiel lernt.


Doch je mehr er dem Schach verfällt, je mehr Grossmeisterturniere er letztlich gewinnt, desto näher (gleich dem Schach Zug um Zug) treibt er auf den eigenen Abgrund zu, entsagt dem menschlichen Dasein.


Grossartige Lektüre und Leseempfehlung!♟

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