Rezension zu "NSU Ro 80" von Dieter Korp
Wer heutzutage, also anno 2024 einen RO 80 zu Gesicht bekommt, mag kaum glauben, dass das erste Modell im Maßstab 1:5 zwecks Verdeutlichung der der äußeren Gestaltung des Autos vor 61 Jahren (!) gefertigt wurde...
Der RO 80 ist nichts anderes als ein extrem gut gelungenes Auto. Was seine für damalige Verhältnisse revolutionäre Form betrifft.
Auch im Innenraum besticht beispielsweise das Armaturenbrett mit den klassischen Rundinstrumenten bis heute. Nichts da mit wagenbreiten Displays mit allen möglichen Farbspielereien, einblendbaren Digitalanzeigen.
Den thematischen Schwerpunkt dieses Buches bilden aber die Überlegungen und die daraus resultierenden Entwicklungen von Felix Wankel. Von den ersten Grundgedanken über all die technischen Probleme (Abdichtungen im Inneren des Kreiskolbenmotors, ungewöhnlich hohe Abgastemperaturen etc.) bis hin zu den ausgereiften Wankelmotoren, die von Mazda gefertigt werden.
Jede Menge von Fotos, technischen Zeichnungen, im Anhang extrem umfangreiche Informationen zum RO 80. Nicht nur die rein technischen Daten wie Abmessungen, Leistung, Ausstattung der verschiedenen Baujahre. Sondern auch die teils komplizierte Kfz-Steuerberechnung in verschiedenen Ländern.
Wer sich auf die Suche nach diesem schönen Auto unter dem Stichwort 'Garagengold' macht: in Kapitel 16 'Regeneration' existieren vier Seiten mit Stichworten, was es beim RO 80 als Wertanlage zu beachten gilt.
Das Buch ist aber nicht nur eine Aneinanderreihung äußerer Schönheit und innovativer, nein, revolutionärer Technik des zeitlosen Autos aus den 1970er Jahren.
Dieter Korp vermag außer informativ ebenso unterhaltsam zu schreiben.
Beispiel Seite 9:
"Und sein [Felix Wankel; Anm. WS] neuartiger Motor enthüllte in geradezu frivoler Weise, wie unsagbar antiquiert im gegenüber das von der Dampfmaschine übernommene Kurbel- und Hammerwerk des Hubkolbenmotors ist."
