Rezension zu "Doppelzweier mit Steuermann" von Dietrich Siedentop
Der Klappentext:
Reinhold, ein Mittfünfziger, ist im Begriff, die ausgetretenen Wege seines bisherigen Lebens und seiner sinnentleerten Ehe zu verlassen, als er im rheinischen Karneval der attraktiven Cordula begegnet. Auch sie scheint unglücklich in ihrer Ehe, ihr Mann stammt von einem westfälischen Bauernhof, dessen restriktive Umgangsformen er unreflektiert auf seine Ehe übertragen hat. Cordula führt einen Dauerkampf mit seinem abweisenden und nüchternen Wesen und vermutet schon lange eine Geliebte im Hintergrund, was sie Reinhold anvertraut. Reinholds Frau Hedda ist ehemalige Klassenlehrerin zweier Kinder von Cordula, woher die beiden Frauen sich gut kennen. Hedda hatte vor einigen Jahren über einen eigenartigen Vorfall mit Cordula in der Schule berichtet. Worum nur war es gegangen? Ein unguter Schatten liegt über Cordula, etwas scheint in ihrer Ehe und ihrem Leben gründlich schief zu laufen. Reinholds Helferinstinkt ist erwacht, doch er will Cordula auch auf andere Weise nahe kommen, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Cordula ist beeindruckt, dass es Männer gibt, die über (ihre) Gefühle sprechen können, eine gänzlich neue Erfahrung für sie. Die beiden verlieben sich, und Reinhold ist entschlossen, mit Cordula ein gemeinsames neues Leben zu beginnen.
Eine Charakterstudie und ungewöhnliche Recherche durch die seelischen Abgründe beider Frauen eröffnen sich dem Leser, der sich mit dem Protagonisten durch ein kompliziertes Beziehungsgeflecht auf die Suche nach dem Lebensglück begibt und dabei auf seltsame Triebfedern menschlichen Handelns stößt.