Im Roman A wie Ada folgen wir dem Leben der Titelheldin Ada, Kind von türkischstämmigen Migranten, von ihren Kindergartentagen bis ins mittlere Alter, als sie selber Kinder und einen Mann hat. Die kurzen Kapitel erzählen von ihrem Wunsch nach Zugehörigkeit, gleichzeitig aber auch von ihrer Unsicherheit im Umgang mit ihren Mitmenschen, dem Zerrissensein zwischen dem Wunsch, sich selber zu sein, und sich anzupassen. Spannende Kurzeinsichten in ein Leben, poetisch geschrieben.
Dilek Güngör
Lebenslauf
Vermittlerin zwischen den Welten: Dilek Güngör, geboren 1972 in Schwäbisch Gmünd, ist eine deutsch-türkische Journalistin, Kolumnistin und Schriftstellerin. Sie studierte Übersetzen in Germersheim, Journalistik in Mainz und Race and Ethnic Studies in Warwick, England. Heute ist sie als Journalistin bei der »Berliner Zeitung« und als stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift »Kulturaustausch« tätig. Güngör beschäftigt sich in ihrem Schreiben viel mit der deutsch-türkischen Verständigung, mit verschiedenen Kulturen und Integration. Ihre gesammelten Kolumnen aus verschiedenen Zeitungen erscheinen regelmäßig in Buchform. Außerdem ist sie stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift »Kulturaustausch« und schreibt als Gastautorin Beiträge für die Zeit-Online Kolumne »10 nach 8«. Neben ihrer Zeitungsarbeit verfasst sie auch Opernlibretti und Romane.
Alle Bücher von Dilek Güngör
Vater und ich
Das Geheimnis meiner türkischen Großmutter
Ich bin Özlem
A wie Ada
Unter uns
Ganz schön deutsch
Neue Rezensionen zu Dilek Güngör
A WIE ADA
Dilek Güngör
In kurzen, knappen, prägnanten und ungeordneten Kapiteln lernen wir Ada kennen, unsere Protagonistin, die nach Akzeptanz und Anerkennung strebt und dabei versucht, den komplizierten Balanceakt zwischen Angepasstheit und ihrer eigenen Identität zu bewältigen.
Immer wieder fühlt sie sich fremd und unwohl in ihrer Haut, stets setzt sie sich unter Druck, um nicht aufzufallen.
Wir erfahren in minutiösen Sequenzen aus dem Leben Adas: aus der Schulzeit, im Studium, lernen sie als Mutter kennen und erleben sie liebevoll, traurig, zärtlich und verletzt.
Dilek Güngör hat hier ein poetisches Porträt geschaffen, das einem literarischen Kaleidoskop gleicht. Es ist ein komplexes biografisches Gewebe einer stolzen Frau.
Wer einen stringenten Handlungsstrang sucht, ist hier falsch, aber ich kann euch das kleine Büchlein mit dem facettenreichen Leben Adas sehr empfehlen.
4/ 5
Manchmal hat man eine Idee für ein Buch, ist davon gefesselt, macht sich die ersten Notizen dazu, stichworthaltig und ohne eine Ordnung, auch noch hastig und irgendwie ungelenkig, weil es ja nur eine grobe Erstfassung ist. Die Autorin hat aber eindeutig diese grobe Fassung dann einfach veröffentlicht. Zumindest liest es sich so an.
Jede Figur wird in dem Buch nur skizziert. Ich kann nicht sagen, was für ein Mensch die Freundin ist, der Papa, die Mama, der Ehemann oder ihre Kinder. Sie sind halt irgendwie da, aber so weit in den Rand gedrückt, dass sie nicht einmal den Wert eines Namens erhalten.
Das Buch selbst ist in winzige Kapitel unterteilt, die nichts anderes tun, als den Leser zu verwirren. Es gibt keine rote Linie, keine richtige Handlung, gar keine Ordnung. Meistens lesen sich die Kapitel so, als hätte die Autorin sie zuerst in einen Topf geworfen, gut umgerührt und dann sie einzeln herausgezogen, um so ihre Reihenfolge zu bestimmen.
In einem Kapitel ist Ada noch ein Kleinkind, im nächsten passt sie auf ihre Kinder auf, und im nächsten ist Ada eine Teenagerin, die sich über ihre Kleiderwahl Sorgen macht.
Die Mama wird als eine schreckliche Person beschrieben, dann ist sie eine gute Mama, eine böse, eine faule, eine langweilige, eine irgendwas Mama. Am Ende grüble ich immer noch darüber nach, was für eine Mama sie eigentlich ist und wie sie ist. Das alles ist ein riesiges Geheimnis, kryptisch versiegelt in einem Buch, das keines sein sollte.
Am Ende bin ich überhaupt nicht schlau und wenn man mich fragen würde, was für eine Bereicherung mir das Buch geschenkt hat, ist die Antwort ganz simpel: Gar keine. Ich weiß nicht einmal, was ich da gelesen habe und bin sogar überzeugt, dass ich gar nichts gelesen habe.
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