Cover des Buches Bis wir uns wiedersehen (ISBN: 9783785760970)
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Rezension zu Bis wir uns wiedersehen von Dinah Jefferies

Fesselnde Geschichte mit sprachlichen Mankos

von antjemue vor 7 Jahren

Rezension

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antjemuevor 7 Jahren
In den letzten Jahren haben sich die von mir gelesenen Genres erheblich erweitert. Als ich den Roman "Bis wir uns wiedersehen" aus dem Amazon Vine Programm als Rezensionsexemplar angeboten bekam und in der Kurzbeschreibung vom exotischen Panorama des kolonialen Malaysia die Rede war, konnte ich einfach nicht widerstehen.

Die Autorin Dinah Jefferies war mir unbekannt. Kein Wunder, handelt es sich hier doch auch um das Romandebüt der 1948 in Malakka geborenen und heute in Gloucestershire lebenden Dame, die Theaterwissenschaften und englische Literatur studierte und in der Vergangenheit als Lehrerin, Fernsehmodetatorin und Künstlerin arbeitete (Verlagsinformation).

Lydia lebt mit ihrem Mann und den beiden Töchtern Emma und Fleur im Malaysia der 50er Jahre. Als sie von einem Besuch bei ihrer kranken Freundin nach Hause zurückkehrt, findet sie das Haus verlassen vor. Alec und ihre Töchter sind verschwunden, die Telefonleitung gekappt und sie hat keinerlei Nachricht. Über Umwege erfährt sie, dass ihr Mann in einen anderen Teil des Landes versetzt wurde. Ohne Geld und in Begleitung eines ihr anvertrauten Kindes macht sie sich auf den Weg dorthin. Einfach ist das allerdings nicht. Denn Malaysia steht kurz vor der Unabhängigkeit und im ganzen Land toben die Rebellen. Doch Lydia gibt nicht auf, die Sehnsucht nach ihren Töchtern ist stärker als jegliche Gefahr. Am Ziel wartet jedoch eine furchtbare Nachricht…

Vom exotischen Panorama des kolonialen Malaysia habe ich in diesem Roman zwar recht wenig gespürt, Allerdings verstand es die Autorin schon, mich an ihre Geschichte zu fesseln. Diese beginnt mit einem geheimnisvollen Prolog und wird dann in zwei Handlungssträngen erzählt. Diese unterscheiden sich schon in der Perspektive.

Der Handlungsstrang um die Erlebnisse von Lydia wird in der Erzählperspektive geschildert, die Ereignisse um die andere Hauptprotagonistin warden aus ihrer Sicht in der ICH-Perspektive erzählt. Der Schreibstil ist durchgängig flüssig und bildhaft, die Story lebt aber nicht von einem exotischen Flair, sondern wird vielmehr über die Probleme und Sehnsüchte der Protagonisten ausgetragen.

Mit Lydia konnte ich mich wesentlich weniger identifizieren, als mit der anderen Hauptprotagonistin. Obwohl ich Lydia nicht direkt unsympathisch fand – gerade wie sie sich um den ihr anvertrauten Jungen kümmerte und der vermeintliche Schicksalsschlag, rührten mich schon – war sie für meinen Geschmack zu unselbstständig. Die andere Protagonistin – wesentlich jünger und eigentlich viel hilfebedürftiger – hat mich mit ihrer Art der Problembewältigung viel mehr beeindruckt.

Obwohl auch schon ziemlich schnell klar wurde, wohin die Geschichte letztendlich zielt, hatte ich nie das Gefühl, das Buch vorzeitig aus der Hand legen zu müssen. Am Ende musste ich dann auch vor mir selbst zugeben, dass ich durchaus nicht alles vorhergesehen hatte.

Schade fand ich, dass es in Sprache und Ausdruck sehr viele Wiederholungen gab. Hier weiß ich allerdings nicht, ob es an der Autorin selbst oder an der Übersetzung liegt. Alles in allem habe ich diese Geschichte aber trotzdem gern gelesen und vergebe 4 von 5 Sternen.

8. Oktober 2014
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