Rezension zu Ich hab die Unschuld kotzen sehen von Dirk Bernemann
Rezension zu "Ich hab die Unschuld kotzen sehen" von Dirk Bernemann
von Stundenblume
Rezension
Stundenblumevor 13 Jahren
Viele Kurzgeschichten und tiefe Abgründe. Was denkt der Penner, der blutend am Boden liegt und von betrunkenen Jugendlichen fast zu Tode getreten wird? Wie fühlt sich ein deutscher Polizist und was treibt ihn an ein deutscher Polizist zu sein? 90 Seiten Abgründe der Gesellschaft. Tiefenpsychologie? Ich hab keine Ahnung von Psychologie. Es lag für mich nur so nahe, denn dieses Buch erzählt von möglichen inneren Konflikten, welche einen Menschen zu bestimmten Handlungen verleiten könnten. Wobei hervorgehoben sein sollte, auf welche Art und Weise der Autor dies vermag, mit einem Satzbau und einer Wortwahl derer sich nicht jeder zu bedienen wagt. Es gibt am Ende des Buches ein kleines Schmankerl. Gedichte! Schöne Gedichte, zum Buch passende Gedichte, schwere Gedichte, viele Gedichte. Alle mit einem Ziel: "LEST MEHR GEDICHTE" Dieses Buch liebt man oder hasst man. Wenn man sich nach den ersten zwei Kurzgeschichten so richtig eingelesen hat und mit der Ausdrucksweise zu recht kommt, wünscht man sich, das Buch hätte mehr Seiten. Oder man stürzt in den Buchladen, um sich noch ein Buch des Autors zu besorgen. Kommt man mit der Ausdrucksweise nicht zurecht dürfte das geliebte Werk bei weitem nicht so gut ankommen. Ich finde besonders den Satzbau faszinierend, wenn man denn bei einem Wort mit Satzzeichen davon reden kann.