Trittsicher und kurzweilig lenkt Juschkat den Blick abseits der breiten Wege, rückt Aspekte in den Mittelpunkt, an denen man sonst vorbei gehastet wäre. Doch es lohnt sich innezuhalten, und mit ihm zu schmunzeln, leiden, staunen oder amüsiert zu beobachten. Seine Sprache ist „einfach“ und verständlich, aber nicht banal. Nichts Verschwurbeltes oder Überladenes - wer etwas zu sagen hat, kann das auch leiser tun.
Es sind „nur“ kleine Momente, aber sie sind es, die den Blick schärfen und den Weg ebnen - wie das Cover es verspricht.
Ich nehme das Büchlein immer wieder gerne zur Hand.
Dirk Juschkat
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Dirk Juschkat
Längswege
Abgebogen
Leise Gedanken
Liebe, Tod und Lyrik
Zu einer Zeit von Wert
Wo die Depressionen wohnen
Neue Rezensionen zu Dirk Juschkat
Ich war schon von Juschkat's Gedichtband "Längswege" sehr angetan - doch diese lyrische Zeitreise hat mich vom ersten Vers der "Nocturmanie" an in Beschlag genommen. Nicht nur hab ich mich in den Versen Juschkat's viele Male selbst beschrieben wieder gefunden, sondern fand in dem Gedicht "Türen" eine wunderbare Schilderung des Autors der heutigen Gesellschaft. Dieses Büchlein ist voller Wehmut, voller Zuversicht, voller Schmerz und einfach von bezaubernder Melancholie. Wenn man sich selbst mal wieder dem großen Weltschmerz hingeben möchte... dann greife man zu diesem Werk und lese sich die Verse durch. Sie tun wohl. Sie geben das Gefühl, mit seinem eigenen "Leid" nicht allein zu sein...sie geben auch Hoffnung und vermitteln ein Augenzwinkern. Zwischen den Gedichten finden sich schöne ansprechende Fotografien von Silvia Kaufmann. Sehr zu empfehlen!
Lebenslyrik
In seiner "lyrischen Zeitreise ABGEBOGEN" sprichter Dichter :
" Ich bin kein Mann der vielen Worte, stattdessen ess ich lieber Torte"
Das hat Gernhardtsche Qualität !
Eine sympathisch geerdete Grundeinstellung, wobei sie nicht ganz zutrifft, denn er verwendet viele Worte und gerne auch den Endreim um seine Gedanken unters Volk zu bringen. Treffende Worte, nachdenklich machende Worte, in Versen die nachhallen.
Selbsterforschung ist sein Hauptthema. Depression und das Zähmen derselben gehört ebenfalls zu seinem Lebenslauf . Intensive, emotionale Verse schildern elegisch die damit verbundenen Denkweisen und Lähmungen und gewähren einen Blick in diese Welt.
Heftig, aber humorvoll wird geköpfelt ( " So sitze ich und denk und grübel- mit einer Laune ziemlich übel- betrachte meinen Lebenslauf - und schreib dazu Gedanken auf ") und gewonnene Erkenntnisse gipfeln in Gedichten wie Wege zwischen Kopf und Bauch welches das Herz als letztendliche Instanz ausmacht, oder Ich gehe meinen Weg der gereimten Umsetzung von "Der Weg ist das Ziel" Demütiger, danbarer Humor, in etlichen Jahren erworben rundet diese gereimten Überlegungen ab. Ungereimt ( meint: ohne Endreim ) kann der Dichter auch, und in achtlos sogar bravurös. Schön dass es nie verkopft, pseudointellektuell, feuilletonlastig daherkommt. Geradlinigkeit schafft hier ehrliche Gedichte. Das macht ihren Reiz aus, genau wie die Thematik die sich nicht nur auf Nabelschau reduziert, sondern Weihnachten im trauten Familienkreise (genial lebensnah am Bürgertum) aufs köstlichste observiert, oder schlichten Herbstschmerz in Worte kleidet, Freundschaftstüren öffnet, Beziehungsüberbleibsel darstellt, und dabei sachte, wehmutsvoll, augenzwinkert.
Gedichte für denkende Menschen, speziell Männer, die an den direkten Weg nicht glauben, und es dahin gebracht haben ihre Umwege zu geniessen.
Würde mir wünschen Dirk Juschkat entwickelte seine Mut zur (hinter) sinnigen Albernheit so wie in Oh du schöne Weihnachtszeit weiter und werde den Autor im Auge behalten.
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Zusätzliche Informationen
Dirk Juschkat wurde am 16. Juni 1962 in Gladbeck (Deutschland) geboren.
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