Vier Jahre hatte ich nach der Lektüre der beiden ersten "Tribes"-Bände verstreichen lassen, bevor ich mich nun an den Abschluss der utopischen Trilogie machte.
Obwohl der Autor in "Das Überleben" zu Beginn eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse gibt, hatte ich Schwierigkeiten, mich wieder in der Geschichte zurecht zu finden. Hier könnte ein Personenregister Abhilfe schaffen.
Die Story spielt in naher Zukunft, es hat sich eine Weltregierung gebildet, die ihren Machterhalt durch totalitäre Überwachung sichert. Nichts Neues also für den geneigten Leser klassischer Science Fiction. Dirk Koeppe skizziert einige Details, etwa implantierte Chips, mittels derer das Schmerzempfinden unterdrückt werden kann, oder die Weiterentwicklung eines Social-Credit-System, ähnlich dem, wie es in China bereits jetzt angewendet wird. Doch leider bleiben diese Ideen fragmentarisch, Vieles wird nur angerissen, nicht zu Ende gedacht.
Und dies gilt leider auch für die Handlung an sich. Koeppe hat durchaus gute Ansätze für seinen Plot, die Geschichte ist voller interessanter Charaktere, aber er schafft es nicht, eine runde, stimmige Erzählung daraus zu entwickeln, sondern das Buch ist unerwartet plötzlich zu Ende. Dies war zwar bereits beim zweiten Band der Fall, doch da hatte ich noch auf einen gelungenen Abschluss der Trilogie gehofft. Schade, aber vielleicht lernt der Autor ja noch dazu.