Dirk Laabs

 4,4 Sterne bei 22 Bewertungen
Autor*in von Der deutsche Goldrausch, Bad Bank und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Dirk Laabs, 1973 in Hamburg geboren, ist Autor und Filmemacher. Sein Film »Der Fall Deutsche Bank« wurde 2015 mit dem Georg von Holtzbrinck Preis ausgezeichnet, das Nachfolgeprojekt »Inside Deutsche Bank« mit der Silber-Medaille bei den New York TV- und Film-Festivals prämiert. 2012 erschien sein preisgekröntes Buch »Der deutsche Geldrausch. Die wahre Geschichte der Treuhand«, 2014 »Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU« (mit Stefan Aust).

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Angriff auf Deutschland (ISBN: 9783406823114)

Angriff auf Deutschland

Neu erschienen am 21.08.2024 als Taschenbuch bei C.H.Beck.

Alle Bücher von Dirk Laabs

Cover des Buches Heimatschutz (ISBN: 9783570553367)

Heimatschutz

 (8)
Erschienen am 08.02.2016
Cover des Buches Der deutsche Goldrausch (ISBN: 9783570551646)

Der deutsche Goldrausch

 (6)
Erschienen am 13.02.2012
Cover des Buches Bad Bank (ISBN: 9783570554173)

Bad Bank

 (5)
Erschienen am 09.09.2019
Cover des Buches Staatsfeinde in Uniform (ISBN: 9783430210324)

Staatsfeinde in Uniform

 (2)
Erschienen am 01.02.2021
Cover des Buches Angriff auf Deutschland (ISBN: 9783406823114)

Angriff auf Deutschland

 (0)
Erschienen am 21.08.2024
Cover des Buches Bad Bank (ISBN: 9783837144161)

Bad Bank

 (1)
Erschienen am 17.09.2018

Neue Rezensionen zu Dirk Laabs

Cover des Buches Staatsfeinde in Uniform (ISBN: 9783430210324)
E

Rezension zu "Staatsfeinde in Uniform" von Dirk Laabs

Rechtsextremer Marsch durch die Sicherheitsinstitutionen
evaczykvor 4 Jahren

 Es gibt "Prepper", die werden als harmlose Spinner mit Weltuntergangsfantasien belächelt. Wenn es sich allerdings um Elitesoldaten und -polizisten handelt, die nicht Wasser, Benzin und Bundeswehrproviant horten, sondern Sprengstoff, Munition und Sturmgewehre, vergeht das Lachen ganz schnell. Ganz besonders dann, wenn rechtsextremistisches Gedankengut im Spiel ist, Todeslisten gegen Politiker, Journalisten und andere Missliebige vorbereitet werden.  Szenarien wie diese spielen nicht nur in diversen Thrillern und Kriminalromaen eine Rolle, zuletzt etwa in "Der Solist" von Jan Seghers, es gibt ganz konkrete Beispiele aus den vergangenen Jahren - und es sind längst keine bedauertlichen Einzelfälle mehr, wie mancher Politiker immer noch glauben möchte.

In seinem Buch "Staatsfeinde in Uniform" beschäftigt sich der Journalist Dirk Laabs mit diesem Phänomen, beschreibt Vorfälle und Skandale der Vergangenheit, analysiert das Versagen von Vorgesetzten und Sicherheitsdiensten. Ähnlich wie in dem vor rund zwei Jahren herausgegebenem Buch "Extreme Sicherheit"  geht es um Extremisten in Institutionen, die eigentlich Staat und Gesellschaft schützen sollen.  Die "NSU 2.0"-Morddrohungen, der Fall des Bundeswehroffiziers Franco A. und natürlich die mittlerweile berüchtigten Vorfälle bei der Eliteeinheit KSK sind darunter, wobei Laabs einen Schwerpunkt auf den Vorfällen bei der Bundeswehr setzt.

Er geht ein auf rechtsextreme Traditionen, die mit einer Verklärung der Wehrmacht und einer Verharmlosung der Waffen-SS einhergehen, auf Fallschirmjäger und Kommandosoldaten, die sich nicht mit der Bundesrepublik identifizieren. Eine Minderheit, gewiss. Doch gerade, wenn es sich um Angehörige von Eliteeinheiten mit Kampferfahrung etwa in Afghanistan handelt, wenn ein früherer Personenschützer von Angela Merkel Umgang mit Rechtsextremisten pflegt und wenn sich Einzelne mit Gleichgesinnten bei Schießübungen und Kriegsspielen vernetzen, dann stellt sich die Frage, wann aus den Überlegungen und Vorbereitungen auf den ominösen Tag X, an dem durch welche Vorfälle auch immer die öffentliche Ordnung zusammenbricht, tatsächliches Handeln wird.

Der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (der in dem Buch fälschlich auf den 15. Juni 2019  datiert wird, tatsächlich fielen die tödlichen Schüsse am Abend des 1. Juni) ist eine Warnung, dass die Drohung längst nicht mehr abstrakt ist, ebenso die Morde von Hanau und Halle. Hier waren die Täter keine ehemaligen Kommandosoldaten oder SEK-Beamten - die Frage stellt sich allerdings, wie viel schlimmer derartige Taten ausfallen könnten, wenn sie tatsächlich von Tätern mit Scharfschützenausbildung begangen werden.

Laabs geht in seinem Buch ausführlich auf die Frage ein, wo Militärischer Abschirmdienst, Verfassungsschutz und andere Sicherheitsorgane hellhörig hätten werden müssen. So mancher Soldat oder Polizist war auffällig, manches Verhalten wurde bemerkt oder erwähnt - und dennoch geschah nichts. Ist man hinterher immer schlauer, oder galt es, den Ruf der eigenen Institution sauber zu halten und besser nichts Störendes zu bemerken? Wie konnte es so weit kommen, dass beim KSK ein "Aufstand der Anständigen" gefordert wurden, als die Missstände in großem Umfang publik wurden.

Laabs kritisiert, gerade bei der Bundeswehr und bei den Eliteeinheiten würden dem "Bürger in Uniform" und dem Prinzip der inneren Führung nicht Genüge getan. Die Soldaten punkteten vielleicht, wenn es um Härte, Ausdauer und Zielgenauigkeit gehe - doch die Identifizierung mit Verfassung und Rechtsstaat unterblieb bei der berüchtigten harten Ausbildung anscheinend.

"Staatsfeinde in Uniform" ist ein Alarmsignal, nicht allein wegen der Vorfälle, die eine militante Minderheit betreffen, aber eben doch nicht die Gesamtheit der Institutionen. Doch wie mit diesen Fällen, wie mit Anzeichen von Rechtsextremismus in den eigenen Reihen umgegangen und umgesteuert wird - das ist die eigentliche Herausforderung. Laabs´Buch macht deutlich: Hier besteht noch viel Handlungsbedarf.


Cover des Buches Bad Bank (ISBN: 9783421048004)
Meinbuecherregals avatar

Rezension zu "Bad Bank" von Dirk Laabs

Viele Informationen
Meinbuecherregalvor 5 Jahren

#gelesen

Was für ein Buch...

... es ist ein Sachbuch aber es liest sich teilweise spannend wie ein Wirtschaftskrimi 

... es ist schwer vom Gewicht (über 500 Seiten) aber auch manchmal schwer vom Inhalt 

... es enthält viele Informationen, aber auch viele viele Namen

... es bietet viele Hintergrundinformationen und aha Erlebnisse aber auch viele Dinge die man gar nicht verstehen kann.

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Dieses Buch ist interessant für alle, die einmal hinter die Kulissen gucken möchten.

Hier erfährt man, in wie weit die Banken an wirtschaftlichen Krisen beteiligt sind.

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Der Autor berichtet zwar hauptsächlich vom Fall der Deutschen Bank ... aber man kann diese Geschichte nicht nur mit Blick auf diese Bank erzählen... es sind viel viel mehr Banken betroffen ... und diese Geschichte wird auch nicht nur auf die Deutsche Bank bezogen erzählt. Das finde ich gut.

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Was mir nicht gefallen hat... es sind nicht alle Mitarbeiter der Deutschen Bank schlechte Menschen, davon bin ich fest überzeugt.... genausowenig essen alle Deutschen Weißwurst und rennen mit Lederhosen durch die Gegend. Aber das Gefühl hat man nach diesem Buch. Dieses Buch lässt einem etwas frustriert zurück. Mann glaubt danach, dass alle Banken und Firmen ihre Bilanzen fälschen und mit Tricks arbeiten... die wirklich nicht jeder versteht.

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Auch wenn hier manches nicht verständlich oder schwer verständlich ist ... braucht man kein studierter Wissenschaftler zu sein. Man kann das Buch auch so lesen.

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Zwar habe ich das Buch gerne gelesen und mir auch Zeit dafür gegönnt... aber ein klein bisschen war ich dann doch froh, endlich zu Ende gelesen zu haben. Sind halt sehr viele Informationen und Dinge zum Nachdenken enthalten.

Cover des Buches Bad Bank (ISBN: 9783421048004)
HansDurrers avatar

Rezension zu "Bad Bank" von Dirk Laabs

Die Selbstüberschätzung und ihr Preis
HansDurrervor 6 Jahren

Der Urknall ereignete sich am 27. Oktober 1986, dafür verantwortlich war die Regierung Thatcher. Ab diesem Tag war es ausländischen Firmen erlaubt an der Londoner Börse zu handeln und Anteile an britischen Firmen zu halten. In der Folge erwarb die Deutsche Bank die altehrwürdige Institution Morgan Grenfell, die sich allerdings als weit weniger solide erwies als gedacht. Der Arroganz ihrer Angestellten in der City of London tat dies allerdings keinen Abbruch, ihre egoistischen Exzesse kannten keine Schranken mehr.
 
Die Aufbruchsstimmung dieser Jahre schildert Dirk Laabs in seinem Bad Bank. Aufstieg und Fall der Deutschen Bank so fesselnd, dass man sich in einem Thriller wähnt, einem Thriller mit grossem Aufklärungspotential.
 
Wer wissen will, wie die Welt funktioniert, sollte den Menschen studieren. Und vor allem seine Anfälligkeit für süchtiges Verhalten, denn den Hals nicht voll zu kriegen, ist nichts anderes als Sucht. Und sein Hang, sich blenden zu lassen, ist in seiner Natur angelegt. Das wussten bereits die alten Römer, die das „mundus vult decipi“ nannten, die Welt will betrogen werden. 
 
Dass das Image einer Bank wesentlicher ist als was sie wirklich ausmacht, gehört zu den Rätseln, denen die Menschen unterliegen. Sich blenden zu lassen, scheint dem Menschen Schicksal. Und daran zu glauben, dass Geld glücklich machen kann, ebenso. „Only money matters“ lautet einer der Zwischentitel dieses Buches und fasst damit so recht eigentlich zusammen, worum es bei den Banken (und fast überall in der modernen Welt) in erster Linie geht. 
 
Im Buddhismus gilt die Gier als das Grundübel, im Kapitalismus als die Lösung. Da werden Finanzinstrumente geschaffen, die keiner versteht, da werden Warnungen ignoriert und Risikos eingegangen, weil man die Realität nicht wahrhaben will. Dass man sich dabei oft auch haarscharf am Rande der Legalität bewegt und auch hin und wieder die Grenze überschreitet – sowieso. „Auf genau solche Unternehmen war Donald J. Trump angewiesen“, so Dirk Laabs und macht damit so nebenbei klar, dass es Trump ohne die Trump-Profiteure nicht gäbe.
 
Bei Banken gilt, was auch sonst in der sogenannten Wettbewerbsgesellschaft gilt: Obenauf schwimmt, wer den Machtkampf beherrscht. Und je besser die Bedingungen für den Kampf sind (je weniger reguliert wird), desto rücksichtsloser und unverschämter kann gestritten werden. Wenn man sich dabei übernimmt, heisst das noch lange nicht, dass man dann auch zur Kasse kommt. Als etwa fünf Tage nachdem der bestens politisch vernetzte Energiekonzern Enron Bankrott gegangen war, zwei Jets in die Zwillingstürme des World Trade Centers rasten, hatte die Welt anderes zu tun, als sich um die wild gewordenen Banken zu kümmern.
 
Zum journalistischen Handwerk gehört bekanntlich, dass man personalisiert. Und das tut Dirk Laabs auch ausgiebig. Das hat zur Folge, dass sich Bad Bank spannend liest, jedoch gelegentlich den Eindruck aufkommen lässt, das Schicksal der Deutschen Bank (und jeder anderen Bank) hänge vom Führungspersonal beziehungsweise von einzelnen Personen ab. Naheliegender scheint mir, dass die die Geschäftskultur prägenden Werte (Gier; Selbstüberschätzung; Gehorsam; Niemand schaut genau hin, wenn viel Geld verdient wird etc.) letztlich entscheidend sind. 
 
Nichtsdestotrotz: Natürlich sind viele Ereignisse auch von den dabei involvierten Personen geprägt. Und Dirk Laabs wartet mit Geschichten und Anekdoten über zahlreiche prominente Zeitgenossen auf – von Donald Trump über James Comey zu Rudy Giuliani, der als umtriebiger New Yorker Staatsanwalt nicht immer ein glückliches Händchen zeigte. „Nach einem erfolglosen Undercover-Einsatz gegen Drogendealer in Brooklyn, an dem er persönlich teilgenommen hatte, posierte er in schwarzer Lederweste für die Fotografen. Die Weste hatte er zufällig in der Asservatenkammer entdeckt, aber übersehen, dass sie einem Hells-Angels-Rocker gehört hatte und mit entsprechenden Aufnähern versehen war. Einer dieser Aufnäher bezeugte, dass der Träger der Weste einen Menschen umgebracht hatte.“
 
Die Deutsche Bank war über Jahrzehnte der dominierende Machtfaktor in Deutschland; nach der Übernahme des US-Konkurrenten Bankers Trust im Jahre 1999 was sie sogar die Nummer Eins in der Welt. Sie schien solide und unbesiegbar, doch sie war es nicht. Wachstum um jeden Preis war angesagt und so lange Geld gemacht wurde wie in der Investmentbank oder beim Handel mit Kreditinstrumenten, schaute man auch nicht genau hin, ignorierte man die Warner, die es durchaus gab. Im Juni 2018 kostete die Aktie weniger als 10 Euro. Zum Vergleich: Vor dem Ausbruch der Finanzkrise, im Juli 2007, war eine Aktie noch 109 Euro wert. Ein desaströser Wertverlust.
 
Wie es dazu hat kommen können, schildert Dirk Laabs eindrücklich. Am besten fasst man dieses Buch, das auch eine immense Fleissarbeit ist, mit des Autors eigenen Worten zusammen. „Dies ist ein Buch über Menschen, die ihre Bank und sich selbst überschätzt haben, am Ende sogar glaubten, unfehlbar zu sein.“
 
Nie täuscht sich der Mensch bekanntlich mehr, als wenn er sich selber einzuschätzen hat.

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