Dirk Liesemer

 3,9 Sterne bei 13 Bewertungen
Autor*in von Streifzüge durch die Nacht, Lexikon der Phantominseln und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Dirk Liesemer

Dirk Liesemer, geboren 1977, studierte Politik und Philosophie in Münster und Rennes, Frankreich. Er besuchte die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg und arbeitete als Redakteur in Berlin und München. Heute ist er als freiberuflicher Autor für diverse Magazine, u.a. mare, Free Men’s World und Spiegel tätig und schreibt vor allem über Geschichte, Natur und Gesellschaft. Für Recherchen war er außerdem in Tunesien, Ruanda und Kenia, in Weißrussland und der Ukraine, im Kosovo und in Italien unterwegs und reiste per Anhalter über den Balkan. Von ihm erschienen bereits die Bände „Lexikon der Phantominseln“ und „Aufstand der Matrosen. Tagebuch einer Revolution“.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Dirk Liesemer

Cover des Buches Tage in Sorrent (ISBN: 9783866486010)

Tage in Sorrent

 (6)
Erschienen am 15.02.2022
Cover des Buches Lexikon der Phantominseln (ISBN: 9783866482364)

Lexikon der Phantominseln

 (3)
Erschienen am 23.08.2016
Cover des Buches Streifzüge durch die Nacht (ISBN: 9783890295305)

Streifzüge durch die Nacht

 (3)
Erschienen am 06.07.2020
Cover des Buches Aufstand der Matrosen (ISBN: 9783866482890)

Aufstand der Matrosen

 (1)
Erschienen am 14.08.2018

Neue Rezensionen zu Dirk Liesemer

Cover des Buches Tage in Sorrent (ISBN: 9783866486010)
W

Rezension zu "Tage in Sorrent" von Andrea Liesemer

Wenn Träume scheitern, was dann?
WuPa89vor 2 Monaten

Hübsch geschrieben, schön aufgemacht, nicht umbedingt viel Plot, aber tolle Landschaftsbeschreibungen und eine einfühlsame Annäherung an den Meisterdenker Friedrich Nietzsche, der so gerne sein Leben im Süden, in Sorrent, verbracht hätte. Er sei kein Mensch des Nordens, sagte er einmal. Als ihm in Sorrent klar wird, dass er dort nicht gesund werden wird, steht er vor der Frage, ob er nicht am besten Selbstmord begehen und ins Meer springen sollte. Wer seine Philosophie ein wenig kennt, ahnt vielleicht, auf welche Antwort er kommt. Es ist ein Buch über einen Philosophen, für das man aber nicht Philosophie studiert haben muss, das einem aber gleichwohl sein Denken wohldosiert nahebringt. Und ja, es geht nicht nur um Nietzsche, sondern auch um die weithin vergessene und erst seit kurzem wiederentdeckte Malwida von Meysenbug, die große deutsche Idealistin und Netzwerkerin des 19. Jahrhunderts.

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Tage in Sorrent (ISBN: 9783866486010)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Tage in Sorrent" von Andrea Liesemer

Lesetipp!
Kristall86vor 9 Monaten

Klappentext:

„1876. Friedrich Nietzsche, mit Anfang dreißig von wiederkehrenden Migräneattacken und einem Augenleiden geplagt und seiner Professur an der Universität Basel überdrüssig, erhält eine Einladung der Schriftstellerin Malwida von Meysenbug nach Italien. Dort soll er seine Gesundheit wiederherstellen, an neuen Werken arbeiten und mit ihr die Gründung einer freien Akademie für »junge Geister« vorantreiben. Voller Hoffnung auf die heilende Wirkung des Südens macht Nietzsche sich in Begleitung des Philosophen Paul Rée und des Studenten Albert Brenner auf den Weg nach Sorrent. Nach einer schicksalhaften Begegnung mit dem ebenfalls am Golf von Neapel weilenden Richard Wagner scheinen sich alle Erwartungen zu erfüllen, doch dann droht der Aufenthalt zum Fiasko zu werden.“


„Tage in Sorrent“ stammt aus der Feder von Andrea und Dirk Liesemer. Ein wahrlich besonderes Buch mit enorm viel Tiefgang, einem starken Nachhall, einem immer-währenden Kopfkino beim lesen, vielen Fragen die man sich als Leser stellt und genau so viele Antworten erhält - manchmal aber erst später im Leben. Das hier Nietzsches Geschichte erzählt wurde war mehr als perfekt. Man muss Nietzsche in wenig kennen um dies zu verstehen aber dies ist in der heutigen Zeit schnell geschehen. Der flüssige Schreibstil lässt einen nur so durch die Geschichte tauchen. Man atmet die Luft in Sorrent förmlich ein und hat das Gefühl selbst dort zu sein. Ein gewisser Lesesog bleibt hier nicht aus! Selbstredend wartet man auf das angedeutete Fiasko aus dem Klappentext - lassen Sie sich überraschen! Ebenfalls anzumerken: wir lernen nicht nur die „Hauptdarsteller“ besser kennen sondern auch die Umgebung, den Ort selbst und erfahren dadurch ein wenig Urlaubsfeeling. Die Wortwahl ist hier zeitgenössisch und bringt dadurch die Geschichte noch intensiver dem Leser näher. Tauchen Sie ein mit Nietzsche und Co. ins schöne Sorrent und lassen Sie mal ihren Gedanken freien Lauf!

5 von 5 Sterne

Kommentare: 2
Teilen
Cover des Buches Tage in Sorrent (ISBN: 9783866486010)
esmerabelles avatar

Rezension zu "Tage in Sorrent" von Andrea Liesemer

Andrea und Dirk Liesemer - Tage in Sorrent
esmerabellevor einem Jahr

1876. Nietzsche hat eine Professur an der Universität in Basel inne, aber seine Gesundheit macht ihm schwer zu schaffen. Immer wieder quälen ihn starke Migräneanfälle, bei denen er tagelang das Bett hüten muss, und seine Sehkraft hat bereits in einem Maß nachgelassen, das ihm das Lesen immer unmöglicher macht. Wie ein Segen erreicht ihn da die Einladung seiner mütterlichen Freundin Malwida von Meysenbug, die ihm anbietet, mit ihr auf unbestimmte Zeit ein Haus im italienischen Sorrent zu beziehen. Nietzsches Assistent Alfred Brenner, der an Schwindsucht leidet, und sein guter Freund Paul Rée erhalten ebenfalls eine Einladung, und darüber hinaus soll sich noch Richard Wagner mit seiner Frau Cosima in der Bucht von Neapel aufhalten.Wagner, den Nietzsche vor einigen Jahren schon kennen lernte und sehr verehrt.

Aber die Reise beginnt alles andere als vielversprechend. Nietzsche hat unterwegs einen schweren Migräneanfall und auch das Treffen mit Meister Wagner ist eine Enttäuschung, die schließlich zum Bruch der Freundschaft und Wagners Abreise führt.
 Ohne die Gegenwart des Komponisten kann Nietzsche endlich frei durchatmen. Er fühlt, wie gut ihm der Ortswechsel und die südliche Sonne tut, hat sogar das Gefühl, den Flecken Erde gefunden zu haben, an dem er glücklich und gesund leben und arbeiten könnte. Pläne entstehen, gemeinsam mit Brenner, Rée und von Meysenbug eine Schule für freiheitliches Denken zu gründen. Aber werden die Zukunftsträume der Realität standhalten?


„Tage in Sorrent“ von Andrea und Dirk Liesemer ist eine Fiktion, aber eine Fiktion, die sich auf die erhaltenen Erinnerungen und Briefe seiner Protagonisten stützt und damit ein hohes Niveau an Authentizität erreichen dürfte. Nah dran habe ich mich jedenfalls gefühlt bei der Lektüre, besonders was die italienische Umgebung betraf. Licht, Duft, Klima, Konsistenzen... das alles verstehen die Autoren ohne große Ausschweifungen heraufzubeschwören, bringen einem das südliche Italien so nah, dass man die Sonne auf der Haut zu spüren meint.


Für die Protagonisten gilt dieses Lob der gelungenen Skizzierung weniger. Es ist mir durchaus passiert, dass ich, wenn ich kurz unaufmerksam war, nicht mehr wusste, von wem gerade die Rede ist, zu ähnlich blieben sich die Figuren in den Schilderungen ihrer Gedanken und Handlungen. Das mag teilweise auch am Stil des Buches gelegen haben, der auf mich hölzern und angestaubt wirkte und dem Buch viel seiner möglichen Wirkung genommen hat. Vielleicht haben die Autoren, bewusst oder unbewusst, zu sehr den Ton der Briefe und Lebenserinnerungen zu kopieren versucht.


Am Ende war „Tage in Sorrent“ ein Roman, der mir nach der Lektüre mehr Freude gemacht hat, als währenddessen. Besonders im mittleren Teil habe ich mich öfters gefragt, warum diese Zeit Nietzsches in Sorrent ein ganzes Buch wert sein soll. Vieles schien nicht der Erwähnung wert, brachte keinen Fortschritt in die dramaturgische Entwicklung oder ließ an der Existenz einer solchen zweifeln. Erst nachdem es einige Tage auf mich gewirkt hatte, setzte sich für mich ein Gesamtbild zusammen, das Sinn ergab, eine tiefer gehende Schilderung unseres Lebens zwischen Hoffnung und Rückschlägen, die Fähigkeit des Menschen, immer wieder Auswege und Ziele zu suchen, erneut aufzustehen und weiter zu machen.

Kommentieren
Teilen

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 17 Bibliotheken

auf 6 Merkzettel

von 4 Leser*innen aktuell gelesen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks