Viorel ist fett. Viorel ist ein Außenseiter. Zusammen mit seiner Mutter lebt er in einer beengten Zwei-Zimmer-Wohnung in Essen. Doch eines Morgens ist seine Mutter tot. Viorel erinnert sich daran, dass sie in ihrer Heimat Rumänien beigesetzt werden wollte. Also packt er sie in den Kofferraum ihres Opel Corsa und fährt los - ohne Gepäck, ohne Rumänischkenntnisse und vor allem ohne Führerschein. Unterwegs begegnet Viorel allerlei freundlichen und weniger freundlichen Menschen und Tieren und natürlich spielt auch die Geschichte um Graf Dracula, dessen Schloss er passieren muss, eine Rolle. Ich möchte nicht zu viel von dieser wirklich "abgefahrenen" Story verraten, die sehr unterhaltsam ist. Nur noch so viel: Viorels Mutter wird nicht die einzige Tote bleiben...
"Abgefahren" ist eine Geschichte von Tod, Trauer und Abschied, aber auch von Freundschaft. Es geht um Fettleibigkeit und Identitätssuche. Damit sollte es tatsächlich einen Nerv bei der Zielgruppe treffen, zumal es trotz der schweren Themen viele witzige Stellen enthält.
Einen Stern Abzug gibt es für die mangelnde Glaubwürdigkeit. Damit meine ich gar nicht die übersinnlichen Erlebnisse, sondern beispielsweise dass Viorel vier Tage und Nächte ohne Schlaf unterwegs ist und es trotz der extrem langen Strecke keinem auffällt, dass er gar keinen Führerschein hat. Das letzte Drittel fand ich außerdem etwas weniger unterhaltsam und dafür zäher als den Rest. Dennoch kann ich das Buch definitiv weiterempfehlen!