Anfangs war ich irritiert, da auf den ersten Seiten so gut wie keine Dialoge zu finden sind und später auch nicht viel wörtliche Rede enthalten ist. Allerdings wird auch klar, dass der Protagonist, der pensionierte Hauptkommissar Rolf Benneis ein eher schweigsamer Einzelgänger ist, was die rar gesäten Gespräche rechtfertigt.
Was mich aber absolut gefesselt hat, ist die konsequent straffe Erzählstil, der übrigbleibt, weil der Autor einfach mal auf Geschwafel, das Sichergießen in belanglosen Alltagsroutinen und auch weitgehend auf abgedroschene Floskeln verzichtet. Die Story und Figuren sind in sich schlüssig, Historisches und Aktuelles gut eingewoben, die Idee an sich ist genial umgesetzt und auch das Ende hat mich überzeugt.
Schade, dass schon nach 170 Seiten Schluss war.
Aber im Vergleich zu anderen Regionalkrimis hebt sich N-Stoff klar ab und ich werde auch Dirk Rühmanns andere Krimis lesen. Ich prophezeie mal, dass der Autor, wenn er „dicker“ aber genauso dicht schreibt, eines Tages einen Bestseller platzieren kann.