Rezension zu "Santorini Reiseführer Michael Müller Verlag" von Dirk Schönrock
Die idealtypische Griechenland-Postkartenidylle
wschvor 5 Jahren
Schneeweisse Gebäude an einen Abhang, der mehr oder minder schroff aus dem dunkelblauen Meer aufsteigt aufsteigt, blauer Himmel - eben alles, was einem spontan bei der Begriffskombination "Griechenland - Insel - Sommer - Urlaub" so in den Sinn kommt.
Das Bild auf dem Umschlag des Reiseführers unterstützt dieses pauschale Bild bestens. Im Buch selbst erfährt der Leser dann aber sehr viel Wissenswertes über den Ursprung des aus fünf Inseln bestehenden Archipels vulkanischen Ursprungs. Über deren Geschichte, Pflanzen und Tierwelt, Feste, Gebräuche etc. Natürlich wie es sich für einen Reiseführer gehört einschliesslich der allgemeinen Informationen wie Anreise per Flieger oder Fähre, Wetter und Klima, Wirtschaft, Mietfahrzeuge (Santorini hat laut dem Autoren die höchste Unfallhäufigkeit, also Vorsicht) etc.
Die Hauptinsel des Archipels Thira schildert Dirk Schönrock in vier nach der Geographie unterteilten Kapiteln. In Kapitel 5 kommen dann sehr knapp aber doch die weiteren zum Archipel gehörende Inselchen zur Erwähnung. Thirassía und die eher als Felsen aus dem Meer ragend denn als Insel zu bezeichnenden Eilande.
Das Buch offeriert eine ungewöhnliche Fülle an Hinweisen zu Hotels und anderen Unterkünften, zu Restaurants, Tavernen, Cafés. Ebenso zu Badestränden, Aussichtspunkten, von denen aus idealtypische Fotos vom Griechenland-Urlaub erstellt werden können. Für einen Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag ist die Tatsache, dass in einem der letzten Kapitel einige Wandertouren vorgeschlagen werden. Hier sind es konkret deren zehn. Jeder Tour-Vorschlag ausführlich beschrieben. Einschliesslich einer knapp vier Stunden dauernden Tour auf Thirassía, bei der es gilt, 11 Kilometer zu erwandern.
Das Einzige, was mich an dem Reiseführer stört beziehungsweise ärgert: an keiner Stelle wird die Flut der Kreuzfahrtschiff-Pest erwähnt. Täglich kommen bis zu acht dieser schwimmenden Plattenbauten in das malerische Insel-Archipel. Zwar hat die Verwaltung mittlerweile die Anzahl der zugelassenen Tages-Touris, die die schwimmenden Unterhaltungsparks ausspucken, von 12.000 auf 8.000 reduziert. Aber dass diese Schwemme die griechische Idylle massiv beeinträchtigen, liegt auf der Hand.
Ansonsten ist "Santorini" absolut empfehlenswert.