Ich muß mich entschuldigen! Ich habe heute morgen jemanden gezwungen, mich anzurempeln!
Kaum verzeihlich, ich weiß, bitte trotzdem um Vergebung.
Da kommt mir ein Paar auf dem Gehweg entgegen, schon nahe nebeneinander, der Weg ist da nicht breit, und ich bin nicht auf die Straße getreten, ich hätte vielleicht einem der Autofahrer den Tag verdorben, sein Auto verschmutzend, wenn er mich hätte anfahren müssen, ich bin also ebenfalls da unterwegs auf dem Gehsteig – peng.
Den Herren des Gehwegs, tatsächlich nur leicht unwillig und nicht ganz heftig mich anrempelnd, weiß ich einen Trost:
Ich höre von einem Zauberpulver, man stäubt sich eine kleine Prise über den Kopf und ist verschwunden – sobald so eine Situation wieder einmal auftauchen sollte – peng.
Bis dahin widme ich dieses kleine Gedicht den Gehwegpaaren:
Liebesgedicht im Winter
Dir
noch einmal
die Augenbrauen
nachziehen mit Kohle
damit ein Horizont sei
über soviel
Leere.
Rudolf Peyer