Dirk van Gunsteren

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Lebenslauf

Dirk van Gunsteren, 1953 geboren, studierte Amerikanistik. 2007 erhielt er den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis, 2018 den Übersetzerpreis der Stadt München. Er übersetzte u.a. T.C. Boyle, Jonathan Safran Foer, Patricia Highsmith, John Irving, Philip Roth und Richard Stark.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Demon Copperhead (ISBN: 9783423149327)

Demon Copperhead

(177)
Neu erschienen am 12.06.2025 als Taschenbuch bei dtv Verlagsgesellschaft.
Cover des Buches Die Unbehausten (ISBN: 9783423284639)

Die Unbehausten

Neu erschienen am 12.06.2025 als Gebundenes Buch bei dtv Verlagsgesellschaft.
Cover des Buches Die Geschichte des Klangs (ISBN: 9783446284241)

Die Geschichte des Klangs

Erscheint am 22.07.2025 als Gebundenes Buch bei Hanser, Carl.
Cover des Buches Ein Mann mit vielen Talenten (ISBN: 9783423149242)

Ein Mann mit vielen Talenten

Neu erschienen am 17.04.2025 als Taschenbuch bei dtv Verlagsgesellschaft.

Alle Bücher von Dirk van Gunsteren

Cover des Buches Grab des weißen Mannes (ISBN: 9783446185258)

Grab des weißen Mannes

(6)
Erschienen am 01.02.1996

Neue Rezensionen zu Dirk van Gunsteren

Cover des Buches Demon Copperhead (ISBN: 9783423149327)
Melanie_Hamiltons avatar

Rezension zu "Demon Copperhead" von Barbara Kingsolver

Melanie_Hamilton
Dämonisch gut – und menschlich schmerzhaft

Demon Copperhead ist eine moderne Adaption von Charles Dickens' David Copperfield – und zugleich viel mehr: Sozialstudie, Coming-of-Age-Roman und teilweise fast poetisch schön.
Barbara Kingsolver verleiht Damon aka Demon eine so kraftvolle, unverwechselbare Stimme, dass ich oft das Gefühl hatte, ihn direkt zu hören – zynisch, wütend, voller Galgenhumor. Eine der stärksten erzählerischen Stimmen, die ich je gelesen habe.

Das Buch beleuchtet Themen wie Armut, Vernachlässigung, Drogenabhängigkeit und den Zerfall des Sozialsystems – und macht das so eindringlich, dass ich Demon am liebsten aus dieser Welt hätte herausretten wollen. Turns out: Ich muss ihn gar nicht retten ;)

Trotz der Länge habe ich mich auf keiner Seite verloren gefühlt. Kingsolver schreibt bildhaft, ehrlich und mit einer sprachlichen Kraft, die zugleich erschüttert und tröstet. Es gab Momente, in denen ich vor Wut gekocht habe, Szenen, bei denen ich weinen oder lachen musste – oft beides zugleich.

Auch die Nebenfiguren sind komplex und glaubhaft gezeichnet – niemand bleibt blass, jeder hat eigene Motive, eigene Brüche.

Das Ende? Berührend, klug und genau richtig.

Fazit: Demon Copperhead ist ein literarisches Ausnahmewerk. Wer sich auf eine schonungslose, aber zutiefst menschliche Geschichte einlässt, wird reich belohnt. Kein Wunder, dass Kingsolver dafür mit dem Pulitzer geehrt wurde.

Cover des Buches Die feine New Yorker Farngesellschaft (ISBN: 9783894052850)
Rallewus avatar

Rezension zu "Die feine New Yorker Farngesellschaft" von Oliver Sacks

Rallewu
Von Pflanzen und Menschen, die sich von ihnen begeistern lassen

Der Autor des Buches "Die feine New Yorker Farngesellschaft" Oliver Sacks war ein angesehener britischer Neurologe und Autor, der sich Zeit seines beruflichen Lebens immer darum bemühte, neben seinen komplexen Forschungen im medizinischen Bereich nie den Menschen, der hinter den neurologische Krankheiten steckte, aus den Augen zu verlieren. 

Sacks war vielfältig interessiert und unter anderem aktives Mitglied der New Yorker Farngesellschaft - einer botanischen Amateur-Vereinigung, die sich mit dem Entdecken und Dokumentieren von Farn-Gewächsen beschäftigt. In diesem Buch schildert Oliver Sacks in Form eines Reiseberichts eine zehntätige Exkursion der Gesellschaft nach Oaxaca in Mexiko, wo auf engstem Raum hunderte von Farnarten zu entdecken sind und die Mitglieder ihre Leidenschaft für diese Pflanzenart voll ausleben können. Ein - auch für Nicht-Botaniker - toll zu lesender Bericht in dem klar wird, dass der Autor nicht nur an dem botanischen Grundthema der Exkursion sehr interessiert ist, sondern auch die sich auf der Reise ergebenden zwischenmenschlichen Beziehungen sehr zu schätzen weiß. Extrem lesenswert...

Cover des Buches Nemesis (ISBN: 9783446249790)
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Rezension zu "Nemesis" von Philip Roth

KlausEffing
Kluger und teilweise düsterer Roman über die Auswirkungen einer Epidemie

In Nemesis, einem der späten Romane von Philip Roth (Original 2010, 220 Seiten), entwirft der Autor das beklemmende Bild einer Gesellschaft im Ausnahmezustand. Schauplatz ist Newark, New Jersey, im Sommer 1944 – eine Polioepidemie breitet sich aus, trifft besonders Kinder, bringt Krankheit, Tod und eine wachsende Atmosphäre von Angst und Ohnmacht.

Im Zentrum der Geschichte steht Eugene "Bucky" Cantor, ein junger Sportlehrer, der selbst nicht in den Krieg ziehen darf, da seine Sehfähigkeit zu schlecht ist. Stattdessen versucht er, in seiner Heimatstadt für Ordnung, Hygiene und Moral zu sorgen – mit großem Pflichtgefühl, aber auch mit einer Starrheit, die ihn zunehmend isoliert.

Bucky will alles richtig machen. Vielleicht zu richtig. Seine Unnahbarkeit zieht sich durch das ganze Buch – nicht nur als Charakterzug, sondern fast als literarische Strategie. Auch im Buchclub (wir besprachen das Buch zu sechst) blieb Bucky den meisten von uns fremd. Er wirkt wie ein Mensch, der sich aus Prinzip gegen emotionale Nähe abschottet. Seine Biografie – aufgewachsen bei den Großeltern, die Mutter bei der Geburt gestorben, der Vater abwesend – erklärt manches, aber macht ihn nicht unbedingt zugänglicher.

Bemerkenswert ist die Aktualität des Romans: Zwar wurde Nemesis 2010 veröffentlicht – also lange vor Corona –, doch die Parallelen zur jüngsten Pandemie sind frappierend. Die unklare Herkunft des Virus, das Misstrauen gegenüber den Behörden und Personen, die verzweifelte Suche nach Schuld und Verantwortung – all das haben wir in der Coronazeit auch erlebt. Roth zeigt eindrucksvoll, wie Epidemien nicht nur Körper, sondern auch Gesellschaften befallen.

Im kurzen dritten Abschnitt, der im Jahr 1971 spielt, blickt man auf den gealterten Bucky zurück. Dieses aus meiner Sicht düstere Kapitel zeigt die Spuren, die die Polioepidemie – und seine rigide Art, mit Schuld und Verantwortung umzugehen – in seinem Leben hinterlassen haben. Es ist ein ernüchternder, fast trostloser Ausblick auf ein Leben, das von Verzicht, Isolation und Selbstanklage geprägt ist.

Ob das Buch nun Weltliteratur ist, darüber gingen in unserem Buchclub die Meinungen auseinander. Stilistisch ist Roth brillant, wie gewohnt nüchtern, schnörkellos und präzise. Die moralischen Fragen, die sich durch den Text ziehen – über Schuld, Kontrolle und Ohnmacht – regen definitiv zum Nachdenken an. Und doch fehlt etwas: emotionale Nähe, vielleicht auch literarischer Wagemut

Gespräche aus der Community

Gespenster und Grusel Geschichten rund um Halloween.

Ein gemeinsames Lesevergnügen mit Geschichten die dir vielleicht den Schlaf rauben oder ein Lächeln in dein Gesicht zaubern.

Jede(r) ist herzlich Willkommen und nimmt mit ihren / seinen eigenen Büchern  an dieser Leserunde teil.

Wir beginnen am 01. Oktober 2024

Ich wünsche allen viel Spaß 

378 Beiträge
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Letzter Beitrag von  Favole

Tatsächlich. Dachte, dass hätte ich schon mal probiert und es hätte nicht funktioniert. 😅

Castle Freeman besticht durch lakonische Dialoge und tiefe Kenntnis der menschlichen Psyche und „sorgt einfach nur – sehr, sehr komisch – für gute Laune“ (Deutschlandfunk).

So passiert es auch in seinem gerade erschienenen neuesten Roman "Ein Mann mit vielen Talenten", von dem wir hier bei LovelyBooks 25 Exemplare verlosen. 

348 BeiträgeVerlosung beendet
Eric_Maess avatar
Letzter Beitrag von  Eric_Maes

anbei meine Rezension: https://www.lovelybooks.de/autor/Castle-Freeman/Ein-Mann-mit-vielen-Talenten-4849457578-w/rezension/8689735313/

Eine Tolle Hommage an Faust!

Deadline with the Devil! Bestell was und der Teufel liefert. Pakt und Tanz mit dem Tod! Eine Hommage an Faust und Mephisto in den Wäldern von Vermont.

Wem gefällt Fausts Tragödie mit Mephisto? Der findet in diesem Roman eine Mischung aus Tragödie und Komödie sowie eine moderne und ebenso tiefsinnige Fassung eines neuen Paktes mit dem Teufel namens Dangerfield. Ein Leben zwischen Sinnesfreuden und dem Abgrund. Ein höllischer Martini zum Lesen.

Das Buch ist im Hardcover-Taschenformat mit übersichtlichen Kapiteln mit Prolog und Epilog geschrieben. Die Sprache ist gut zu lesen und enthält viele Dialoge in erwachsener Alltagssprache. Teils grob, teils zart. Freeman besitzt die Gabe, die Dialoge analog einem Theaterstück zu schreiben und dadurch fühle ich mich beim Lesen als Zuschauer vor einer Bühne. Die Dialoge sind tief, grob lustvoll und komisch lustig. In der englischen Originalversion heißt der Titel The Devil in the Valley und es scheint mit als besteht der perfekte Titel für dieses Buch aus beiden Titeln und beiden dualistischen Seiten.

Taft ist ein alter Mann, ein Eigenbrötler, der dem Alkohol verfallen ist und in den Wäldern von Vermont lebt. Da kommt ihm Dangerfield, der Teufel in Person gelegen. Er bietet ihm nichts weiter als einen Pakt um Tafts Leben für die Hingabe an Sinnesfreuden. Dangerfield kann nur von auserwählten Personen gesehen und gehört werden und er ist für seinen Boss auf neuer Mission! Dabei trifft er auf die junge Polizistin Trooper Madison. Er kann sie nicht ernstnehmen. Ist sie die Gretchenfrage des Buchs?

Taft braucht neuen Stoff, eine Story. Da begegnet ihm Dangerfield. Sie werden Partner. Dangerfield ist der stille, der sehr sehr stille Teilhaber. Er ist diskret und geheim. Sie wissen Bescheid, alle anderen nicht. Wenn sie zusammen sind, denken alle anderen, Taft ist allein. Zum Columbusday in sieben Monaten gehört Taft dann Dangerfield. Er holt ihn und bringt ihn an einen heißen Ort, an dem er ewig bleiben wird. Rein oder Raus, rauf oder runter? Einen Scotch Sir Walters darauf.

Dangerfield erfüllt Taft bis zur Deadline alle Wünsche! Taft interessiert sich jedoch nicht für das Geld. „Setze das, was du hast für andere ein, nicht verschwenderisch, aber mit offener, freigebiger Hand. Keine Bedingungen, Keine Spielchen. Gib es aus. Verschenk es.“ Zweifellos das Geheimnis seines Misserfolgs. Einen Schluck darauf. Dangerfield kommt mal im rot-braunen Talar mit Doktorhut oder mal als Zuhälter verkleidet in rosarot gefärbtem Pelzmantel mit grünem dreiteiligem Anzug.

Wie setzt Taft seine Talente ein? Bestell was und der Teufel liefert. Es geht um Schulden, Ausgrenzung, Tod, Verführung und Krankenhausrechnungen für einen kranken Jungen, die Hinterwäldler beschäftigen. Taft schaut seinem Ende entgegen und denkt an andere. Ein Wohltäter und Beschützer. Kommt er in die Hölle?

Er ist nicht zu unterschätzen mit seinen Talenten. Ein Mann mit dem man rechnen muss! Mit dem jemand rechnet!

„Wir übergeben dich dem Schutz und der Gnade Gottes. Der Herr segne und behüte dich, der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig, der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden, jetzt und immerdar. Amen.“

5 Himmelfahrten für dieses Buch wie ein Brandy mit Sauce Bearnaise – ein Goldstück im Faust-Universum.

„Schwer zu glauben, dass er oder sie für immer fort ist.“ Sehr schwer! Himmel und Hölle! Faust!

Castle Freeman ist zurück: „Charmanter, beinharter Country Noir, in dem alle immer sehr viel klüger sind, als sie tun.“ Simone Buchholz

Macht mit bei unserer Buchverlosung und gewinnt mit etwas Glück ein Exemplar von "Herren der Lage". 

113 BeiträgeVerlosung beendet
SigiLovesBookss avatar
Letzter Beitrag von  SigiLovesBooks

Danke für Deinen Tipp!! Ist schon in meinem Warenkorb gelandet ;-)

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