Rezension zu Eine neue Version ist verfügbar - Update von Dirk von Gehlen
Schön geschrieben, kleinere Unschärfen
von carl_h
Rezension
C
carl_hvor 10 Jahren
Dirk von Gehlen beschäftigt sich in seiner knappen Schrift mit der Frage, wie die digitalen Medien und Technologien die Produktion, den Umgang und letztlich die Form von kulturellen Erzeugnissen verändern. Seine Überlegungen fand ich sowohl überzeugend als auch unterhaltsam und gut zu lesen; als zwei wichtige Gedanken könnte man vielleicht herausgreifen: "der Wert eines Produktes [kann] auch in seiner Entstehung liegen"; "der Künstler [steht] nicht mehr am Anfang, sondern in der Mitte eines kreativen Prozesses".
Von Gehlens Text ist eher assoziativ-essayistisch denn analytisch und theoriegeleitet. Das erhöht zum einen den leichten Zugang, führt zum anderen aber mitunter zu etwas ärgerlicher Unschärfe: eine zentrale Idee des Textes ist es, Kultur als Software zu verstehen. Leider wird es aber unterlassen, sich gründlich damit auseinander zu setzen, was Software eigentlich ist. Zwar wird die Analogie zwischen (neuer, digital basierter) Kultur und Software durch verschiedene Merkmale von Software begründet - modular, versionierbar, produziert durch mehrere -, aber die wesentliche Eigenschaft von Software als eindeutiger, maschinenlesbarer Code wird nicht thematisiert. So bleibt das etwas unbefriedigende Gefühl, dass es sich bei der Idee, "Kultur als Software zu denken", doch nur um eher äußerliche Metaphorik handelt.
Von Gehlens Text ist eher assoziativ-essayistisch denn analytisch und theoriegeleitet. Das erhöht zum einen den leichten Zugang, führt zum anderen aber mitunter zu etwas ärgerlicher Unschärfe: eine zentrale Idee des Textes ist es, Kultur als Software zu verstehen. Leider wird es aber unterlassen, sich gründlich damit auseinander zu setzen, was Software eigentlich ist. Zwar wird die Analogie zwischen (neuer, digital basierter) Kultur und Software durch verschiedene Merkmale von Software begründet - modular, versionierbar, produziert durch mehrere -, aber die wesentliche Eigenschaft von Software als eindeutiger, maschinenlesbarer Code wird nicht thematisiert. So bleibt das etwas unbefriedigende Gefühl, dass es sich bei der Idee, "Kultur als Software zu denken", doch nur um eher äußerliche Metaphorik handelt.