Dmitrij Kapitelman

 4,1 Sterne bei 59 Bewertungen
Autorenbild von Dmitrij Kapitelman (©Christian Werner)

Lebenslauf

Literatur, Musik und ein beeindruckendes Debüt: Dmitrij Kapitelman, geboren in Kiew, ist ein deutschsprachiger Journalist und Schriftsteller. Mit acht Jahren kam er zusammen mit seiner Familie als Kontingentflüchtling nach Deutschland und lebt seitdem hier. Er studierte Soziologie und Politikwissenschaften in Leipzig und ging nach seinem Abschluss auf die Journalistenschule in München. Sein Debüt als Autor gab er mit seinem Roman „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“, der bereits kurz nach der Veröffentlichung ein großer Erfolg wurde und den Klaus-Michael Kühne Prei gewann. Vor allem von der Kritik wurde das Werk sehr gelobt. Darüber hinaus zeigt der Autor auch gerne seine Musikalische Seite unter dem Künstlernamen „Dheema“.

Alle Bücher von Dmitrij Kapitelman

Cover des Buches Eine Formalie in Kiew (ISBN: 9783446269378)

Eine Formalie in Kiew

 (40)
Erschienen am 25.01.2021
Cover des Buches Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters (ISBN: 9783423146180)

Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters

 (18)
Erschienen am 12.01.2018
Cover des Buches Eine Formalie in Kiew (ISBN: 9783423148429)

Eine Formalie in Kiew

 (1)
Erschienen am 12.01.2023

Videos

Neue Rezensionen zu Dmitrij Kapitelman

Cover des Buches Eine Formalie in Kiew (ISBN: 9783446269378)
AlexanderPreusses avatar

Rezension zu "Eine Formalie in Kiew" von Dmitrij Kapitelman

In Migrationsabgründen
AlexanderPreussevor 7 Monaten

Von einem, der auszog, ein Deutscher zu werden - und dazu dank teutonischer Bürokratie nach Kyjiw reisen muss, um eine Formalie zu erledigen. Unnötig zu erwähnen, dass es nicht bei der Formalie bleibt, ebenso unnötig zu erwähnen, dass es nicht bei dem einen sprichwörtlichen #Klischee bleibt. Erfreulicherweise hat #Autor Kapitelman eine ganze Reihe von Sprachneuschöpfungen ins literarische Feld geführt, um sich diesen Klischees angemessen anzunehmen und ihnen Leben einzuhauchen.

Der #Leser folgt dem Ich-Erzähler in die Abgründe einer Migrations- und Familiengeschichte. Beide Motivkreise sind eng miteinander verwoben, beide sind fern jeglicher Verklärung und rührseliger Aufhübschung. Von einem Land ins andere überzusiedeln ist (über-)fordernder Kraftakt; Kapitelman spitzt das zu, in dem er sagt, die Katze habe sich am schnellsten in #Deutschland integriert. Die Eltern des Erzählers fremdeln, übertünchen die Fremdheit mit Verklärung ihrer eigenen Herkunft.

In der Ukraine erlebt der reisende Erzähler eine Reihe von Überraschungen, die hier nicht vorweggenommen werden. Der Krieg im Osten des Landes, in Deutschland und weiten Teilen Westeuropas lange Jahre als »Krise« verharmlost und vergessen, wetterleuchtet immer mal wieder am Erzählhorizont, Putins Angriffs- und Vernichtungskrieg ist noch fern. Angesichts dessen, was Kapitelman erzählt, ist man schon verblüfft, wie widerstandsfähig sich die Ukraine erwiesen hat.

Auf den ersten Blick jedenfalls, denn Zwischentöne und Beiläufigkeiten lassen bereits erahnen, wie blind die Annahme gewesen ist, die Ukraine würde sich nicht wehren (können). Bei allen Missständen hat sich das Land, haben sich seine Menschen zu einer Zivilgesellschaft entwickelt, auch wenn sowjetische »Stillstandsarchitektur« und vieles andere Überkommene noch präsent sind.

Cover des Buches Eine Formalie in Kiew (ISBN: 9783446269378)
Svenjas_BookChallengess avatar

Rezension zu "Eine Formalie in Kiew" von Dmitrij Kapitelman

Eine bittersüße Geschichte, die im Gedächtnis bleibt
Svenjas_BookChallengesvor einem Jahr

Was für ein Land ist die Ukraine eigentlich? Wenn man ehrlich ist, hat man sich lange (genauer gesagt bis Februar dieses Jahres) keine Gedanken darüber gemacht. Aktuell wissen wir, dass es ein vom Krieg gezeichnetes Land ist – aber ein Land, mit dem Willen zur Unabhängigkeit und mit einer ganz eigenen Kultur. Dimitrij Kapitelmans Erzählung „Eine Formalie in Kiew“ macht das mehr als deutlich.

Was die Geschichte aber auch zeigt: nicht immer verlässt man seine Heimat, um irgendwo anders anzukommen. So kehrt im Buch der mittlerweile erwachsene Dimitrij in seine Heimat Kiew zurück, um der Ukraine endgültig den Rücken zu kehren – er braucht ein Dokument aus seiner Geburtsstadt, um endlich einen deutschen Pass beantragen zu können, nachdem seine Eltern 25 Jahre zuvor mit ihm nach Sachsen ausgewandert sind. Doch so schnell will Kiew Dimitrij nicht loslassen – das Schicksal hat andere Pläne.

Kapitelman erzählt eine bittersüße Geschichte – vom Auswandern, vom Nicht-Ankommen, vom Lieben und Hassen, vom Leben und Lassen. Und er erzählt sie, das ist mir gleich zu Beginn aufgefallen, in einem herrlich schwarzhumorigen Ton und mit einem Wortwitz, der mir in der deutschen Literatur so bisher noch nicht begegnet ist. Seine Formulierungen treffen zielgenau – insbesondere mich, die als Wahl-Leipzigerin jedes Wort über die leider immer noch in Teilen Sachsens vorherrschende Ausländerfeindlichkeit fühlt.

An einigen Stellen des Buches ist der Funke zwar nicht hundertprozentig übergesprungen (einige Formulierungen wirken etwas fremd und nicht immer ist die Motivation des Protagonisten wirklich nachvollziehbar) – trotzdem ist es eine Geschichte, die im Gedächtnis bleibt und definitiv nachhallt. Gerade jetzt, gerade heute.

Cover des Buches Eine Formalie in Kiew (ISBN: 9783446269378)
K

Rezension zu "Eine Formalie in Kiew" von Dmitrij Kapitelman

Eine Formalie in Kiew
KlarasBuchBlockvor 2 Jahren

In seinem Roman „Eine Formalie in Kiew“ von Dmitrij Kapitelman, geht es um ihn selbst, den Protagonisten Dima, der nach 25 Jahren in Deutschland einen Antrag auf die deutsche Staatsbürgerschaft stellt. Dafür muss er in seiner Geburtsstadt Kiew ein Dokument besorgen. Laut seinem Vater ist dort alles allerdings nur mit Geld möglich, jeder ist käuflich.
Zu seiner Überraschung erhält er seine Dokumente zügig, ohne jemanden bestechen zu müssen. Doch kurz bevor er zurück nach Deutschland fliegt, bekommt er eine Nachricht, dass sein Vater Leonid für einen Arztbesuch ebenfalls in die Ukraine kommt. Bei einer Untersuchung wird festgestellt, dass Leonid nicht nur ein neues Gebiss benötigt, sondern auch dement wird. Nun muss sich die kleine Familie zusammenraufen, um den Vater unversehrt zurück nach Deutschland zu bringen.
Eine Geschichte über Zugehörigkeit und Heimat, Familie, Bürokratie und Gesellschaft mit der Ukraine und Deutschland als Beispiele. Trotz der Leichtfüßigkeit, mit der es mitunter geschrieben ist, verliert die Schwere des Themas nicht an Ernsthaftigkeit. Ich fand den Roman sehr interessant, teilweise auch amüsant und insgesamt sehr gelungen.

Gespräche aus der Community

Am Donnerstag, 28. Januar 2021, erwartet euch ab 19 Uhr auf unserem LovelyBooks Instagram Kanal ein interessantes Gespräch inklusive einer kurzen Lesung aus "Eine Formalie in Kiew" mit Autor Dmitrij Kapitelman. Sein Buch erzählt von Migration und der Bedeutung von Heimat und Zugehörigkeit. Ihr habt bereits vorab die Möglichkeit, hier Fragen zu posten, von denen wir die spannendsten am Freitag live stellen werden!

72 BeiträgeVerlosung beendet
nicigirl85s avatar
Letzter Beitrag von  nicigirl85vor 3 Jahren

Hast du den Stream mit dem Autor gesehen? Wie fandest du ihn?


Ansonsten hibbele ich gern mit, denn nur zu gern möchte ich erfahren, wer die 5 Glücklichen sind.

Zusätzliche Informationen

Dmitrij Kapitelman im Netz:

Community-Statistik

in 97 Bibliotheken

auf 21 Merkzettel

von 2 Leser*innen aktuell gelesen

von 2 Leser*innen gefolgt

Worüber schreibt Dmitrij Kapitelman?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks