Dmitry Glukhovsky

 4 Sterne bei 1.371 Bewertungen
Autor von Metro 2033, Metro 2034 und weiteren Büchern.
Autorenbild von Dmitry Glukhovsky (© privat)

Lebenslauf

Dmitry Glukhovsky studierte Journalismus und Internationale Beziehungen in Jerusalem. Er arbeitete als TV- und Radio-Journalist unter anderem für den Fernsehsender Russia Today und die Deutsche Welle. Außerdem nahm er als Korrespondent an der russischen Polarexpedition teil. Neben seiner Muttersprache spricht er englisch, spanisch, französich, deutsch und hebräisch. 2002 erschien sein Science-Fiction-Debütroman "Metro 2033" auf seiner Website kostenlos. Durch den Erfolg wurde der Roman später zum interaktiven Experiment und wurde zum Videospiel umfunktioniert. Inzwischen zählt Dmitry Glukhovsky zu den beliebtesten zeitgenössischen SciFi-Autoren. Dmitry Glukhovsky lebt in seiner Heimatstadt Moskau.

Alle Bücher von Dmitry Glukhovsky

Cover des Buches Metro 2033 (ISBN: 9783453529687)

Metro 2033

(664)
Erschienen am 12.11.2012
Cover des Buches Metro 2034 (ISBN: 9783453316317)

Metro 2034

(250)
Erschienen am 08.12.2014
Cover des Buches Metro 2035 (ISBN: 9783453319028)

Metro 2035

(96)
Erschienen am 09.01.2018
Cover des Buches TEXT (ISBN: 9783958901971)

TEXT

(61)
Erschienen am 31.08.2018
Cover des Buches Future (ISBN: 9783453317581)

Future

(45)
Erschienen am 11.04.2016
Cover des Buches Sumerki (ISBN: 9783453317598)

Sumerki

(32)
Erschienen am 09.07.2018
Cover des Buches Outpost – Der Posten (ISBN: 9783453321779)

Outpost – Der Posten

(21)
Erschienen am 11.10.2021
Cover des Buches Metro – Die Trilogie (ISBN: 9783453320628)

Metro – Die Trilogie

(19)
Erschienen am 11.11.2019

Neue Rezensionen zu Dmitry Glukhovsky

Cover des Buches TEXT (ISBN: 9783958901971)
Sam_Foxtrotts avatar

Rezension zu "TEXT" von Dmitry Glukhovsky

Sam_Foxtrott
Digitale Fesseln und menschliche Abgründe

 Mit Text schlägt Dmitry Glukhovsky ein neues Kapitel auf: weniger Endzeit und Science Fiction, dafür eine realistisch-düstere Milieustudie des heutigen Russlands. Der Roman erzählt die Geschichte von Ilja, einem jungen Mann, der nach sieben Jahren unschuldiger Haft in einer Strafkolonie entlassen wird. Zurück in der Freiheit, findet er sein Leben zerstört: seine Mutter ist verstorben, seine Freundin hat sich entfremdet, und die Gesellschaft, in die er zurückkehrt, ist ihm fremd geworden. Getrieben von Wut und Hoffnungslosigkeit, stößt er auf den Polizisten Petja, der damals für seine Verurteilung verantwortlich war. Ein Moment der Eskalation verändert alles – Ilja nimmt Petjas Handy an sich, und damit beginnt ein neuer, gefährlicher Abschnitt seines Lebens.

Glukhovsky beschreibt in Text eine Welt, in der ein ganzes Leben in einem Smartphone steckt. Kontakte, Erinnerungen, Lügen, Träume – alles, was einen Menschen ausmacht, lässt sich hier durch Nachrichten und Chats rekonstruieren. Diese Idee ist gleichermaßen faszinierend wie beklemmend. Besonders gefallen hat mir, wie der Autor die Alltäglichkeit der digitalen Kommunikation mit der brutalen Realität von Gewalt, Korruption und sozialem Zerfall verknüpft. Weniger gefallen hat mir, dass sich manche Passagen in der Mitte etwas ziehen – die minutiöse Schilderung von SMS-Verläufen wirkt mitunter repetitiv, auch wenn genau das natürlich Teil des Konzeptes ist.

Die Handlung ist beides: spannend und berührend. Sie entwickelt eine fast thrillerartige Intensität, während man gleichzeitig Iljas tragischen Kampf um Selbstbestimmung und Zugehörigkeit miterlebt. Der Leser bleibt hin- und hergerissen zwischen Mitleid, Verständnis und Unbehagen.

Ilja als Figur ist vielschichtig: Opfer, Täter, Suchender. Seine Motive sind nachvollziehbar, auch wenn sie ihn auf einen dunklen Pfad führen. Petja, obwohl früh aus der Handlung genommen, lebt durch sein Handy weiter – und wirkt so trotz Abwesenheit wie eine zweite 

Dieses Buch führt vor Augen, wie sehr unsere Identität im digitalen Zeitalter an Geräten, Accounts und Nachrichten hängt – und wie leicht Kontrolle, Überwachung und Manipulation möglich sind, wenn jemand Zugriff auf unser „virtuelles Ich“ erhält.

Wer Glukhovskys Metro-Bücher mochte, sollte sich darauf einstellen, hier eine andere, aber ebenso schonungslose Erzählweise zu erleben. Text ist düster, intensiv, unbequem – und genau deshalb lesenswert.

Ein Roman, der im Kopf bleibt und unter die Haut geht.

Cover des Buches Metro 2035 (ISBN: 9783453319028)
Sam_Foxtrotts avatar

Rezension zu "Metro 2035" von Dmitry Glukhovsky

Sam_Foxtrott
Verrat, Wahrheit und der Abgrund der Menschheit

Mit Metro 2035 schließt Dmitry Glukhovsky seine düstere Trilogie ab – und er tut es mit Wucht. Nach dem eher nachdenklichen, langsamen Metro 2034 trifft der dritte Band den Leser mit voller Kraft: Verrat, politische Intrigen, düstere Enthüllungen und die schonungslose Wahrheit über die Welt der Metro stehen im Vordergrund. Wieder begleitet man Artjom, den Helden aus Metro 2033, der inzwischen älter, härter und von der Hoffnung getrieben ist, dass es außerhalb der Metro vielleicht doch noch Überlebende gibt. Seine Suche nach Wahrheit führt ihn durch ein Labyrinth aus Lügen, Manipulationen und Machtspielen – und konfrontiert ihn schließlich mit Erkenntnissen, die alles verändern.


Besonders gelungen ist, wie der Roman den Kontrast zum Vorgänger nutzt: Nach dem ruhigen, fast allegorischen Metro 2034 wirkt 2035 wie ein Schlag in die Magengrube. Plötzlich ist die Handlung wieder atemlos, dicht und voller dramatischer Wendungen. Das stetige Misstrauen, die ständige Frage, wem man noch trauen kann, machen das Lesen beklemmend spannend. Verrat ist ein zentrales Motiv, und die bitteren Enthüllungen, die Artjom auf seiner Reise erfährt, haben mich oft innehalten lassen.


Artjom ist diesmal noch greifbarer und menschlicher: weniger der jugendliche Träumer, mehr der gezeichnete Überlebende, der dennoch nicht bereit ist, seine Hoffnung aufzugeben. Nebenfiguren schwanken zwischen Loyalität und Berechnung, wodurch die moralische Grauzone der Metro-Welt stärker als je zuvor zum Vorschein kommt. Viele Charaktere wirken schroff oder zwiespältig, was perfekt zum Thema passt: In einer Welt, die auf Lügen aufgebaut ist, ist kaum jemand frei von Schuld.


Das Buch, welches man hier in den Händen hält, ist nicht nur eine Fortsetzung, sondern auch eine Abrechnung. Es ist Glukhovskys politischstes und gesellschaftskritischstes Werk der Reihe – eine Mahnung über Manipulation, Machtmissbrauch und die Gefahr, sich mit Illusionen zufrieden zu geben, statt die unbequeme Wahrheit zu suchen.


Empfehlen würde ich Metro 2035 allen, die die ersten beiden Bände gelesen haben – und vor allem jenen, die nach dem etwas ruhigeren 2034 eine kraftvolle Rückkehr zur Spannung und Düsternis des Auftakts erwarten. Es ist kein leichter, aber ein intensiver Abschluss, der lange nachhallt.

Cover des Buches Metro 2034 (ISBN: 9783453316317)
Sam_Foxtrotts avatar

Rezension zu "Metro 2034" von Dmitry Glukhovsky

Sam_Foxtrott
Zwischen Hoffnung und Dunkelheit

Mit Metro 2034 setzt Dmitry Glukhovsky seine düstere Saga in der Moskauer Unterwelt fort. Die Erde ist noch immer unbewohnbar, die Menschen hausen in den dunklen Schächten der Metro, wo Hunger, Seuchen und Gewalt zum Alltag gehören. Diesmal stehen nicht Artjom, sondern der wortkarge Kämpfer Hunter, das junge Mädchen Sascha und der alte Schriftsteller Homer im Mittelpunkt. Ihre Reise durch die Tunnel ist weniger eine lineare Heldenmission als ein Nachspüren von Verlust, Hoffnung und dem Versuch, im Chaos ein Stück Menschlichkeit zu bewahren.

Was mir erneut gefallen hat, ist Glukhovskys unheimliche Fähigkeit, menschliche Verzweiflung und Grausamkeit so drastisch und anschaulich auf Papier zu bannen. Man spürt förmlich die Enge, den Gestank, die Angst in jeder Zeile – ein Segen, wenn man diese Dichte aushalten kann, aber manchmal auch schwer zu ertragen. Die Handlung war in weiten Teilen bedrückend, stellenweise spannend und berührend, aber im Vergleich zu Metro 2033 wirkt der Spannungsbogen weniger straff gezogen. Statt eines klaren Ziels geht es eher um moralische und existenzielle Fragen: Was bleibt von der Menschlichkeit übrig, wenn die Welt zerfällt?

Die Charaktere haben mich auf gemischte Weise berührt. Hunter bleibt geheimnisvoll und undurchsichtig, Homer versucht verzweifelt, Sinn in die Ereignisse zu schreiben, und Sascha ist ein Lichtblick, ein Symbol für Hoffnung. Sie alle wirken oft ruppig und schwer zugänglich, doch gerade das macht sie glaubwürdig in dieser postapokalyptischen Umgebung. Ihre Motive sind nicht immer leicht nachzuvollziehen, was manchmal frustrierend, aber auch realistisch ist – schließlich weiß in dieser Welt kaum jemand, wofür er eigentlich noch kämpft.

Das Buch ist weniger Abenteuergeschichte und stärker eine Allegorie. Es ist eine Mahnung, wie sehr Seuchen, Gewalt und Gleichgültigkeit eine Gesellschaft zerstören können, und wie dringend wir Hoffnung und Mitgefühl brauchen, um nicht in völliger Dunkelheit zu versinken.

Empfehlen würde ich diesen Teil vor allem Lesern, die schon von Metro 2033 fasziniert waren und tiefer in Glukhovskys bedrückende Welt eintauchen möchten. Fans des „Horror-Survival“-Genres werden auch hier vieles wiederfinden, doch man sollte weniger Action und dafür mehr Nachdenklichkeit erwarten. 

Ein atmosphärisch dichtes, aber nicht immer mitreißendes Kapitel der Metro-Saga – literarisch wertvoll, mit starken Bildern und bedrückender Stimmung, jedoch weniger packend als der Vorgänger.

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Zusätzliche Informationen

Dmitry Glukhovsky wurde am 11. Juni 1979 in Moskau (Russland) geboren.

Welche Genres erwarten dich?

Community-Statistik

in 1.666 Bibliotheken

auf 253 Merkzettel

von 61 Leser*innen aktuell gelesen

von 37 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks