Rezension
Von verschiedenen Printmedien wird das Buch der irischen Schriftstellerin Doireann Ní Ghríofa gefeiert, ich hatte beim Lesen allerdings so meine Schwierigkeiten. Inhaltlich dreht sich alles um zwei Frauenschicksale, wobei die irische Ich-Erzählerin aus dem 21. Jh. stammt und wahrscheinlich mit der Autorin gleichzusetzen ist. Die vierfache Mutter lebt ausschließlich für andere und ist von einem Gedicht der irischen Lyrikerin Eibhlín Dubh Ní Chonaill aus dem 18. Jh. regelrecht besessen. Wenn sie nicht gerade ein Kind gebiert oder stillt, forscht sie über das Leben und Wirken der adligen Dichtern und vergleicht sich mit dieser. Trotz der hohen poetischen Komponente konnte mich Doireann Ní Ghríofas autofiktionaler Roman nicht wirklich erreichen. Von Seiten der Ich-Erzählerin wurde mir einfach zu viel gejammert. Diese verliert sich zu sehr im Leben der Dichterin und nimmt sich selbst gar nicht mehr wahr. Fand ich die Mittdreißigerin anfangs noch bemitleidenswert, so nervte mich ihre eindimensionale Art im Verlauf der Handlung immer stärker. Ihre Entwicklung stagnierte. Infolgedessen musste ich mich regelrecht durch die Lektüre schleppen. Es stimmt wohl, dass "Ein Geist in der Kehle" ein weiblicher Text ist und die rein weibliche Seite porträtiert. Nichtsdestotrotz vermochten mich die Frauenschicksale nicht mitzureißen. Der stark bildreiche Schreibstil verlor sich sehr im Detail und erforderte eine anhaltend aufmerksame Lektüre. Insgesamt empfand ich Doireann Ní Ghríofas Buch als zu düster und monoton