Domenico Dara

 3,7 Sterne bei 153 Bewertungen

Lebenslauf

Ein italienischer Sofort-Erfolg: Domenico Dara wurde 1971 im süditalienischen Kalabrien geboren, aufgewachsen ist er in Girifalco. Dort spielt auch sein Debütroman, »Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall«, der 2019 erschien und in Italien auf Anhieb zu einem Bestseller wurde. Für den Roman wurde Dara für den angesehenen Italo-Calvino-Preis nominiert und mit mehreren weiteren Preisen ausgezeichnet, beispielsweise dem Premio Palmi.

Alle Bücher von Domenico Dara

Neue Rezensionen zu Domenico Dara

Cover des Buches Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten (ISBN: 9783462005813)
Phil_Gs avatar

Rezension zu "Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten" von Domenico Dara

Wortgewaltig und detailreich
Phil_Gvor 4 Monaten

Eine schöne Geschichte über Leben und Tod, über Bücher und Dorfgeschichten. Die vielen Hinweise auf andere Bücher und Begebenheiten lassen die eigentliche Geschichte zur Nebensache werden.

In einem süditalienischen Dorf verarbeitet eine Papierfabrik nicht mehr benötigte Bücher. Die Bewohner retten manchmal ein Buch vor der Zerstörung. Der Hüter dieses Schatzes ist der Bibliothekar Astolfo Malinverno. Sein Leben erfährt eine grundlegende Wende als er zum Friedhofswärter ernannt wird, zum Hüter der Toten. Eine namenlose Frau fasziniert ihn wegen ihrer Schönheit. Er gibt ihr den Namen einer Romanfigur und seine zwei Welten verschmelzen zunehmend.

Die Lektüre braucht Zeit, Verschnaufpausen.  Domenico Dara beherrscht die detailreiche, umschweifende Erzählkunst der süditalienischen Literatur.

Cover des Buches Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten (ISBN: 9783462005813)
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Rezension zu "Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten" von Domenico Dara

berührend auf unterschiedliche Weisen
Cynthia_Mähnertvor 9 Monaten

Ich hab mich quasi schon in den Titel des Buch verliebt, also war es eigentlich nicht verwunderlich, dass ich auch den Rest geliebt habe. Es ist eine wundersame, verträumte Geschichte, über einen besonderen Ort, die Liebe zu Büchern und die Nostalgie der Liebe. Wer sich auf dieses Buch einlässt, wird sein Leben bereichern, denn ich denke, dies ist eins dieser die hängen bleiben und an die man immer wie zurückdenkt. 


Zum Inhalt: Timpamara, ein kleines Dorf in Italien. Eine Papierfabrik und später eine Papierpresse waren der Grund, warum die Leute im Ort in Büchern nicht nur eine Lebensgrundlage gefunden haben, sondern ihnen auch ihre ungewöhnlichen Namen verdanken. Astolfo Malinverno war das Kind eines Fabrikanten und einer Frau die Bücher liebte. Und jetzt ist der Bibliothekar. Doch als er plötzlich auch zum Friedhofswärter wird, nimmt sein Leben eine ungeahnte Wendung und Aastolfo erfährt, was Liebe bedeutet. 


Ich mochte den ruhigen, völlig unaufgeregten Erzählstil. In Timpamara nehmen die Dinge einfach ihren Lauf und die Menschen ebenso. So skurril wie der Ort selbst, die Namen seiner Einwohner und das zentrale Freidhofs-Thema zuerst anmuten mögen, so schaffen sie doch schnell ein Bild der Vertrautheit. In Timpamara hat alles seinen Platz- vor allem der Tod. 


Das Ableben als Leitmotiv scheint erstmal ein merkwürdiger Ausgangspunkt für eine Liebesgeschichte zu sein, gibt ihr aber gleichzeitig auch etwas philosophisches, einen Hauch Nostalgie und eine Prise Was-wäre-wenn. Hat mir richtig gut gefallen, dass Astolfos Idealisierung der ihm unbekannten Emma überhaupt nichts Anstößiges hat, sondern stattdessen sanftmütig und ehrehrbietend wirkt. Die Melancholie des Todes ist an vielen Stellen im Buch präsent, wird von die Figuren aber angenommen, was dem Tod seinen Schrecken nimmt. 


Gleichzeitig hatte das Buch etwas schelmisches, da auf dem Friedhof nicht nur Tote beerdigt werden und die von Astolfo verfassten, literarischen Todesanzeigen waren mein kleines Highlight. Aber auch die rästselhafte Geschichte um die schöne Unbekannte konnte mit abholen und begeistern. Ein Buch, das nachklingt und mir wahnsinnig gut gefallen hat.

Cover des Buches Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten (ISBN: 9783462005813)
Physsies avatar

Rezension zu "Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten" von Domenico Dara

Ruhe und Beschaulichkeit
Physsievor 10 Monaten

In "Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten" erzählt Domenico Dara von Astolfo Malinverno, dem Bibliothekar und Friedhofswärter eines fiktiven Dorfes in Kalabrien.

Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück, zwiegespalten, ob ich es mochte oder nicht. Einerseits verbreitet es eine große Ruhe und Beschaulichkeit, ist tiefgründig und anspruchsvoll und sehr poetisch geschrieben. Andererseits empfinde ich es aber an mancher Stelle sehr langatmig und lässt mich die Ruhe und Beschaulichkeit als langweilig empfinden. Dadurch ist es mir sehr schwer gefallen, reinzukommen. Vielleicht fehlte mir auch einfach die nötige Ruhe, mich darauf einzulassen und die schönen Worte zu genießen.

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Zusätzliche Informationen

Domenico Dara wurde am 02. Februar 1971 in Catanzaro (Italien) geboren.

Domenico Dara im Netz:

Community-Statistik

in 194 Bibliotheken

auf 26 Merkzettel

von 2 Leser*innen gefolgt

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