Cover des Buches Black Taxi (ISBN: 9783833444739)
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Rezension zu Black Taxi von Dominik Bartels

Rezension zu "Black Taxi" von Dominik Bartels

von Bokmask vor 16 Jahren

Rezension

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Bokmaskvor 16 Jahren
Dieses Paperback ist mit 22 x 15 cm arg groß und sehr schlecht zu halten. Das Cover ist völlig schwarz mit dem Titel in großen weißen Buchstaben. Der Name des Autors ist ziemlich unscheinbar in Grau dazwischen. Die Schrift des Buches ist leider recht klein. In dieser Geschichte geht es um den 17jährigen Martin, der seine Eltern durch ein Unglück verloren hat. Es wird aus der Sicht von Martin erzählt. Auf der Beerdigung seiner Eltern weiß er nicht so recht, was er dort soll. Gefühle des Verlustes wollen sich nicht einstellen. Seine Eltern haben nie Zeit für ihn gehabt, wie sollte er da eine Bindung aufbauen? Nach der Testamentsverlesung ist Martin alles andere als glücklich. Er darf erst dann erben, wenn er ein abgeschlossenes Studium der Wirtschaftswissenschaften im Ausland vorlegen kann. Zum Vormund wird der Anwalt seines Vaters benannt. Dieser Anwalt meldet Martin an der Queens Universität in Belfast, Nordirland, an. Martin kann es nicht fassen, Nordirland, der Pool der Gewalt. Er fliegt hin und lernt auf der Fahrt vom Airport zur Universität einen katholischen Taxifahrer kennen, Sean. Wie es das Schicksal will, begegnen sie sich wieder und werden richtige Freunde. So bekommt Martin sehr genaue Eindrücke davon, was in Nordirland eigentlich los ist und auch warum. Bald ist Martin bei der Familie von Sean ein gern gesehener Gast und begegnet seiner großen Liebe Sarah. Martin kommt auch nicht ohne Blessuren davon, denn den nordirischen Protestanten passt es überhaupt nicht, dass ein deutscher Student sich mit einer katholischen Familie anfreundet und auch zu ihnen steht, komme was wolle. Aber lest es selber. Dieses Buch konnte ich nicht am Stück durchlesen, es bewegt oft zum Nachdenken und ich musste erst einmal verdauen, was ich dort las. Ich habe innerlich gejubelt, gelacht, geweint, gehasst - aber auch gleichzeitig gehofft. Die Protagonisten werden einem im Laufe der Geschichte immer vertrauter. Die teils schon liebevollen Beschreibungen bleiben im Gedächtnis haften. Der Schreibstil ist sehr locker, wie ein 17jähriger eben denkt und redet, aber dann auch wieder sehr ernsthaft und nachdenklich. Der Stil verändert sich auch im Laufe der Geschichte, da Martin durch seine Erfahrungen schneller reift, als ihm lieb ist. Dominik Bartels versteht es, seine Leser zu fesseln, auch wenn das Thema eher unerfreulich ist. Die Spannung baut sich immer mehr auf, bis es dann zu einer richtigen Entladung kommt, und das mehrfach in der Geschichte. Der berühmte rote Faden zieht sich sehr schön durch das ganze Buch. Die Recherche scheint sehr gut zu sein, logische Fehler habe ich keine gefunden. Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar, welches Bezeichnungen und Ausdrücke erklärt, die nicht jedem Leser geläufig sind. Mein Fazit: Ein absolut zu empfehlendes Buch, flüssig und schonungslos geschrieben. Dominik Bartels werde ich garantiert auf meine Autorenliste setzten, von ihm möchte ich gerne mehr lesen.
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