Dominik Graf

 4,3 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Dominik Graf, geb. 1952, Sohn des Schauspielers Robert Graf und der Schauspielerin und Schriftstellerin Selma Urfer. Zwischen 1974 und 1979 Studium der Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen München (HFF), danach Regisseur und Autor. Filme u.a.: "Tatort: Schwarzes Wochenende" (1986), "Die Katze" (1987), "Die Sieger" (1994), "Tatort: Frau Bu lacht" (1995), "Der Skorpion" (1997), "Der Felsen" (2001), "Hotte im Paradies" (2002), "Der rote Kakadu" (2005), "Eine Stadt wird erpresst" (2006), "Im Angesicht des Verbrechens" (2008/2009), "Polizeiruf 110: Cassandras Warnung" (2011), "Die geliebten Schwestern" (2012), "Fabian oder Der Gang vor die Hunde" (2020). Auszeichnungen u.a.: Bundesfilmpreis für Regie 1988 und Silberne Lola 2022, mehrere Grimme-, Bayerische und Deutsche Fernsehpreise.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Dominik Graf

Cover des Buches Im Angesicht des Verbrechens (ISBN: 9783895812217)

Im Angesicht des Verbrechens

(2)
Erschienen am 01.10.2010
Cover des Buches Schläft ein Lied in allen Dingen (ISBN: 9783895812101)

Schläft ein Lied in allen Dingen

(1)
Erschienen am 01.02.2010
Cover des Buches Sein oder Spielen (ISBN: 9783406822995)

Sein oder Spielen

(0)
Erscheint am 15.05.2025

Neue Rezensionen zu Dominik Graf

Cover des Buches Das zweite Gesicht (ISBN: 9783946502555)
BUCHWURM20s avatar

Rezension zu "Das zweite Gesicht" von Kai Meyer

BUCHWURM20vor 2 Jahren
Mystery- Thriller in ungewöhnlicher Kulisse

Chiara Mondschein erreicht kurz nach dem plötzlichen Drogentod ihrer berühmten Schwester Julia die Hauptstadt. Sie ist gekommen, um sie zu beerdigen, doch auch um Antworten zu erhalten. Durch Julia's Manager bekommt sie Einblick in die illustre und schillernde Stummfilmwelt der 20er Jahre Berlins. Julia war ein Star, doch ihre letzte Rolle blieb unvollendet. Da sie und ihre Schwester sich äußerlich sehr ähneln, bietet Chiara an diese zu übernehmen. Fasziniert und geblendet von Ruhm und Glamour erkennt sie zu spät, dass nun auch sie in großer Gefahr schwebt..

Die dichte Atmosphäre der pulsierenden und freigeistigen Hauptstadt zur Zeit der Weimarer Republik wurde hervorragend eingefangen. Die ausschweifenden Exzesse der damaligen Highsociety verbindet der Autor mit occulten Inhalten/ Mystery und gut pointierten Spannungsmomenten. Musikalische/ audiovisuell passende Kapitelübergänge unterstützen dies zusätzlich. Sehr gut gelungen, toll gelesen! 

Cover des Buches Imperium (ISBN: 9783864840098)
sursulapitschis avatar

Rezension zu "Imperium" von Christian Kracht

sursulapitschivor 7 Jahren
Eigen, ironisch, exquisit

„Die deutschen Schutzgebiete im Stillen Ozean, hierin stimmten die Experten überein, waren im Gegensatz zu den afrikanischen Besitzungen seiner Majestät, Kaiser Willhelms II, allesamt vollkommen überflüssig.“… „Im fernen Berlin aber sprach man von den Inseln wie von kostbaren, leuchtenden Perlen, zu einer Kette aufgereiht.“

„Nun, in diese Zeit fällt diese Chronik, und will man sie erzählen, so muss auch die Zukunft im Auge behalten werden, denn dieser Bericht spielt ganz am Anfang des 20. Jahrhunderts, welches ja bis zur knappen Hälfte seiner Laufzeit so aussah, als würde es das Jahrhundert der Deutschen werden, das Jahrhundert in dem Deutschland seinen rechtmäßigen Ehren- und Vorsitzplatz an der Weltentischrunde einnehmen würde und es wiederum aus der Warte des nur wenige Menschenjahre alten neuen Jahrhunderts, durchaus auch so erschien.“


Eigentlich habe ich darüber nachgedacht, ob es wohl möglich ist, eine Rezension komplett aus Zitaten zusammenzusetzen, weil der Text so allerliebst ist.

„So wird nun stellvertretend die Geschichte nur eines Deutschen erzählt werden, eines Romantikers, der, wie so viele dieser Spezies, ein verhinderter Künstler war und wenn dabei manchmal Parallelen zu einem späteren deutschen Romantiker und Vegetarier ins Bewusstsein dringen, der vielleicht lieber bei seiner Staffelei geblieben wäre, so ist dies durchaus beabsichtigt und sinnigerweise, Verzeihung, in nuce auch kohärent. Nur ist Letzterer im Augenblick noch ein pickliger, verschrobener Bub, der sich zahlreiche väterliche Watschen einfängt. Aber wartet nur, er wächst. Er wächst!“

„Imperium“ macht Spaß und erzählt eine wahre Geschichte.
August Engelhardt hat Anfang des 20.Jhd. die Insel Kabakon gekauft, um dort eine Kokosplantage zu betreiben und eine Kolonie der Kokovoren zu gründen. Er war überzeugter Vegetarier und Nudist und zu der Überzeugung gelangt, dass die Kokosnuss als Frucht, die der Sonne am nächsten wächst, die vollkommenste Nahrung des Menschen darstellt.
In erlesenem Erzählstil und mit bissigster Ironie erzählt Christian Kracht die Geschichte eines Individualisten, der eine Idee hat, sie lebt und sich in dieser Idee verrennt, bis sie absurde Formen annimmt. Man liest, staunt und amüsiert sich, selbst wenn es immer finsterer wird.
Dies ist ein Buch, das man mehrmals lesen kann. Beim ersten Mal liest man eine kuriose historische Begebenheit. Aber je länger man darüber nachdenkt, desto mehr feinsinnige Anspielungen findet man. Es steckt noch sehr viel mehr darin.

Ich habe dieses Buch mit Begeisterung gehört, auch wenn ich mich erst an die Erzählerstimme gewöhnen musste. Aber je länger man hört, desto passender ist sie. Ein sehr eigener Erzähler für ein sehr eigenes Buch. Großartig!

Cover des Buches Imperium (ISBN: 9783864840098)
Saralondes avatar

Rezension zu "Imperium" von Christian Kracht

Saralondevor 10 Jahren
Skurrile Auswandergeschichte mit toller Sprache

Im heutigen Neuguinea, 1902. Der junge Deutsche August Engelhardt lässt sich auf einer kleinen Insel im damaligen Deutsch-Neuguinea nieder. Er will dort eine Kokosplantage betreiben und sein Ideal einer natürlichen, vegetarischen Lebensweise pflegen. Er begründet einen Sonnenorden, der vor allem darauf beruht, sich ausschließlich von Kokosnüssen zu ernähren: den Kokovorismus. Zunächst klappt auch alles recht gut, doch es stellen sich Krankheit und Differenzen mit den Wenigen ein, die seinem Orden beitreten. Langsam scheint es auch mit Engelhardts Verstand den Bach hinunter zu gehen.

Ich nehme vorweg: Das Buch hat mir wirklich Spaß bereitet. Sprachlich ist es Buch ein Meisterwerk, ein echter Genuss! Ich habe selten so eine anspruchsvolle, schöne Sprache gelesen. Inhaltlich erscheint das Buch recht merkwürdig, was für eine abgefahrene Geschichte, was für ein seltsamer Typ (der, was ich beim Hören nicht wusste, tatsächlich gelebt hat). Man weiß nicht recht, ob man ihn mögen soll. Er hat einerseits, was seine Mitmenschen angeht, durchaus eine gute Einstellung, bei anderen Dingen kann man nur den Kopf schütteln. Ich fand die Geschichte dank Krachts Schreibstil recht komisch, was noch durch den Sprecher Dominik Graf verstärkt wurde, und musste mehrfach laut lachen. Durch das ganze Buch zieht sich Ironie, sowohl Engelhardt als auch die anderen Kolonisten werden fein karakiert. Unter anderem deshalb kann ich die Vorwürfe, die Christian Kracht gemacht werden, das Buch sei rassistisch, nicht nachvollziehen (und ich bin da eigentlich recht empfindlich). Ich weiß nicht viel über Christian Kracht, aber das Buch spielt in einer Kolonie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, natürlich gab es da die Herren und die Einheimischen. Dann dürfte man ja gar kein Buch über diese Zeit schreiben! Und da die sogenannten Herren ja durchweg karikiert werden, kann ich keinerlei Befürwortung dieses Umstandes erkennen.  Man könnte vielleicht noch argumentieren, die dargestellte Schläue einiger Einheimischen sei gönnerhaft, aber das habe ich nicht so empfunden.

Zum Sprecher: Zunächst glaubte ich, ich würde Dominik Grafs Sprechweise nicht mögen. Ich habe mich jedoch schnell daran gewöhnt und würde sogar sagen, dass er mit seiner Art und seinen Betonungen zu meinem Spaß an dem Buch beigetragen hat. Daher alle Daumen hoch für den Sprecher.

Ein skurriler Auswandererroman, dessen Lektüre sich allein wegen der tollen Sprache lohnt!

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