Cover des Buches Die unsichtbare Grenze (ISBN: 9783905811896)
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Rezension zu Die unsichtbare Grenze von Dominique A. Schuetz

Gefangen im ewigen Nebel

von esposa1969 vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Packend, mystisch, sagenumwoben und historisch zugleich.

Rezension

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esposa1969vor 10 Jahren
Hallo liebe Leser,

diesen fesselnden historischen und mystischen Roman durfte ich im Rahmen einer Leserunde lesen:

== Die unsichtbare Grenze==

Autorin: Dominique Anne Schuetz


== Buchrückentext: ==

"Nie wieder wollten sie den Leibhaftigen beim Baden stören, und hofften, dass er dafür Dorf und Bewohner verschonte. Das blieb auch viele Jahrhunderte lang so. Bis einer die unsichtbare Grenze, die das Gute vom Bösen trennte, übertrat."

Am Ende des 19. Jahrhunderts, tief im Valsertal. Im Dorf Fanell wächste der wissbegierige Andreas auf. Er findet sich in der streng katholischen und abergläubischen Gemeinschaft nicht zurecht und flüchtet in die Welt der Bücher. Sobald er kann, verlässt er das Dorf, um in Zürich Mathematik zu studieren - seine große Liebe Elfi muss er zurücklassen. In Davos begegnet er dem unheimlichen Engländer Clifton, der besessen ist vom Bösen. Als ihm Andreas die Teufelssage von Fanell erzählt, wittert dieser die dunklen Mächte und bricht ins Valsertal auf. Erst spät realisiert Andreas, welche Gefahr dem abgeschotteten Dorf und seiner großen Liebe - die er nie vergessen konnte - droht.


== Das Cover: ==

Das Cover ist sehr passend gewählt: Es zeigt den ewigen Nebel hinter welchem Satan in der Sage sein Teufelsbad, bei dem er nicht gestört werden wollte, nahm. Im Hintergrund die Schwätzer Berge, darunter die Dunkelheit der Wälder. Treffender kann ein Cover zu diesem Roman kaum sein. Auch die teuflischen Skizzen im Innenband sind passend beklemmend die Situation im Buch aufgreifend. (Foto anbei)


== Leseeindrücke: ==

Zu Beginn der Handlung lesen wir im Prolog über eine sagenumwobene Mär, in der laut Überlieferung anno 1432 zwei tapfere Flanellen sich aufmachte einen mystischen Ort zu erkunden. Als sie diesen nach Durchqueren des ewigen Nebels erreichten, standen sie dem Leibhaftigen gegenüber, der gerade ein Teufelsbad nahm. Wenig erfreut über die Störung nahm er die Verfolgung der beiden Burschen auf, welche einer der beiden nicht überlebte, der andere diese Sage kund tat….

Dann ändert sich die Zeit, der Ort bleibt derselbe, wobei wir durch unterschiedliche Handlungsstränge der Gegebenheiten zwischen London/ England und dem Valsertal/ Schweiz abwechselnd lesen. Wir schreiben inzwischen Ende des 19. Jahrhunderts. Der junge Clifton, dessen Leben wir von der Kindheit bis ins Burschenalter verfolgend lesen, ist besessen und fasziniert von Dämonen, Untoten und allem Übernatürlichen.

Parallel dazu lesen wir vom gläubigen Andreas Furger, der aus der Enge seines Dorfes flieht und - nun laufen beide Handlungsstränge zusammen - alsbald dem Engländer Clifton begegnet. Als Andreas dem vom Bösen faszinierten Andreas die Flaneller Teufels-Sage berichtet ist dieser drauf und dran Böses ins Dorf zu bringen, die unsichtbare Grenze zwischen Gut und Bös´ zu finden und zu überschreiten. Was dann im Dorf passiert ist schrecklich und bringt Gefahr für deren Bewohner….

Dieses Roman ist komplett von Anfang bis Ende in einer mystischen und unheimlichen Stimmungsfarbe getaucht. Während des Lesens lief ein schwarz-weiß Film mit der Handlung vor meinem inneren Auge ab: Teufelsaustreibung, wildgewordenen Dorfbewohner, Hexenverfolgung …. Trotz der beiden unterschiedlichen Erzählstränge, fühlte ich mich immer in ein und derselben Geschichte. Gerne wäre ich romanmäßig noch etwas näher an den Leibhaftigen vorgerrückt, aber allein um das Wissen seiner in den Köpfen der Protagonisten vorhandenen Existenz verursachte eine düster Stimmung, die einem beim Lesen packte und nicht mehr losließ.

Die 7 Überkapitel mit jeweils mehreren Unterkapiteln verteilt auf 304 Seiten lasen sich wie im Flug und sind angenehm kurz und kurzweilig. Die Zeilen, die ich im übrigen jetzt nicht zu engmaschig fand, vergingen im Flüge….

Ich vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

Vielen Dank!

by esposa1969


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