Cover des Buches Tod in Weimar (ISBN: 9783844519259)
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Rezension zu Tod in Weimar von Dominique Horwitz

Solider Erstling, der mich leider nicht voll überzeugen konnte

von Lesemaus_im_Schafspelz vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Solider Erstling, schöne Sprache, konnte mich inhaltlich leider nicht überzeugen.

Rezension

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Lesemaus_im_Schafspelzvor 8 Jahren
Als in der Villa Gründgens, einem Seniorendomizil für die etwas betuchteren Bewohner, einer nach dem anderen stirbt, trifft es auch den Hausmeister. Diesen soll auf Wunsch der Leiterin des Domizils Roman Kaminski, der normalerweise seinen Broterwerb mit dem Herumkutschieren von Touristen bestreitet, ersetzen. Kommissar Westphal kommt dieser Umstand wie gerufen, denn so kann er Kaminski als Undercover-Ermittler einsetzen…

Da mich der Titel sofort neugierig machte, war meine Erwartungshaltung hier besonders groß: Ein Krimi, und dann auch noch in der wunderschönen Goethe-Stadt – klasse!
Gelesen vom Autor, der ein super Schauspieler sein soll (ich selbst muss zu meiner Schande gestehen, kenne ihn nicht, zumindest nicht bewusst), das lässt mich freudig aufhorchen.

Nun, Dominique Horwitz versteht es mit der Sprache umzugehen, das gefällt mir.
So beginnt er einige seiner Kapitel mit einem Sätzchen, das der imaginären Autobiographie Kaminskis entsprungen sein soll, was ich für eine schöne Idee halte. Diese Einführungssätze sind voller Poesie, die ich in einem Krimi nicht erwartet hätte und bilden einen guten Kontrast zum ansonsten spannend erwarteten Inhalt.
Die Protagonisten vermag Horwitz mit seinen Beschreibungen zum Leben zu erwecken.
Kaminski, der etwas kauzige Kutscher, hat sich dabei in meine Sympathie geschlichen, nicht zuletzt durch die Tatsache, dass er sich „nebenbei“ um das 14jährige Mädchen „Frettchen“ kümmert, das ihm das Leben nicht gerade leichter gestaltet.
Aber auch die anderen Charaktere konnte ich mir gut vorstellen.

Weniger gefiel mir jedoch, dass die Handlung für meinen Geschmack insgesamt zu wenig „Krimi“ enthielt. Da hatte ich mir deutlich mehr erwartet. Zwar gab es hier auch Überraschungen und es wurde Dinge mit eingewoben, die ich so nicht vermutet hätte, aber insgesamt wurde ich diesbezüglich leider ziemlich enttäuscht. Für mich plätscherte hier zu viel zu lange herum.
Auch hätte mich bei dem Titel etwas mehr Lokalkolorit gefreut. Hier und da gab es zwar den einen oder anderen Hinweis, doch wenn der Protagonist ein Kutscher und Fremdenführer ist, naja, da hätte mehr kommen können.

Insgesamt ist es ein solider Erstling, der mich mittelmäßig unterhalten hat.
Empfehlen könnte ich ihn Lesern, die es unblutig mögen bei einem Krimi und die sich gerne in eine spezielle Umgebung begeben möchten.
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