Dominique Manotti

 4,3 Sterne bei 119 Bewertungen
Autorin von Roter Glamour, Einschlägig bekannt und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Dominique Manotti wurde am 24. Dezember 1942 in Paris geboren. Sie arbeitete viele Jahre als Historikerin und war gewerkschaftlich engagiert. Ihre Enttäsuschung über die Politik, ließ sie vom politischen Engagement zur Literatur schwenken. Ihr Krimi Noir Debüt »Sombre Sentier« wurde 1995 in Frankreich als »Krimi des Jahres« geehrt und 2004 erstmals als »Hartes Pflaster« in Deutschland veröffentlicht. Seither folgten fünf weitere Romane. Für ihren 2006 erschienen Roman »Lorraine connection« (dt. »Letzte Schicht«) wurde sie mit dem »Deutschen Krimipreis« 2011 geehrt.

Alle Bücher von Dominique Manotti

Cover des Buches Roter Glamour (ISBN: 9783867549745)

Roter Glamour

 (17)
Erschienen am 01.03.2016
Cover des Buches Einschlägig bekannt (ISBN: 9783867541985)

Einschlägig bekannt

 (15)
Erschienen am 06.06.2022
Cover des Buches Letzte Schicht (ISBN: 9783867541886)

Letzte Schicht

 (13)
Erschienen am 30.08.2021
Cover des Buches Schwarzes Gold (ISBN: 9783867542487)

Schwarzes Gold

 (12)
Erschienen am 29.07.2020
Cover des Buches Das schwarze Korps (ISBN: 9783867542210)

Das schwarze Korps

 (11)
Erschienen am 12.09.2016
Cover des Buches Kesseltreiben (ISBN: 9783867542319)

Kesseltreiben

 (9)
Erschienen am 22.05.2018
Cover des Buches Zügellos (ISBN: 9783867549769)

Zügellos

 (10)
Erschienen am 01.03.2016
Cover des Buches Ausbruch (ISBN: 9783867542180)

Ausbruch

 (7)
Erschienen am 01.03.2014

Neue Rezensionen zu Dominique Manotti

Cover des Buches Madoffs Traum (ISBN: 9783867544108)
HansDurrers avatar

Rezension zu "Madoffs Traum" von Dominique Manotti

Menschen, denen jegliches Unrechtsbewusstsein fehlt
HansDurrervor 3 Monaten

Der 1938 in Brooklyn, New York, geborene Bernard Lawrence Madoff war ein angesehener Wertpapierhändler, bevor er wegen eines gigantischen Anlagebetrugs im Gefängnis landete, wo er 2021 starb.

Madoff lebte den amerikanischen Traum – er jagte dem Geld nach, denn Geld ist „die erste, die unmittelbarste Form des amerikanischen Traums“, und damit „der einzige Wert, der einhellig von allen anerkannt und respektiert wird, der Nerv Amerikas. Weil ich an dem, was ich verdiene, mit Gewissheit erkenne, was ich wert bin“, wie seine Biografin Dominique Manotti ihn sagen lässt.

Er heiratet das Geld seines Schwiegervaters, gründet mit 22 Jahren seine eigene Wertpapierfirma, verdient gutes Geld, könnte bereits mit 40 Jahren die Dinge gemächlich angehen, doch dann kommt Reagan an die Macht. Fortan gilt das Gesetz des Marktes, regiert der Traum der Hungrigen, die nicht genug kriegen können.

Die Grundlage des Kapitalismus ist die Gier nach Mehr-Mehr-Mehr und das meint: die Sucht. Es sind die Süchtigen, denen nichts genug ist, die immer mehr wollen, die „unser“ System am Laufen halten. Und Madoff und seine Klientel sind Paradebeispiele von Süchtigen.

Das sah man damals anders, und man sieht es auch heute anders, auch wenn mittlerweile niemand mehr sagt: Gier ist gut, denn sie treibt uns an. Zudem: Sich am Rande der Legalität zu bewegen, ist nicht verwerflich, sondern ein Erfolgsrezept, denn nur Dummköpfe sind gesetzestreu und glauben an den Wert harter Arbeit. So denken die meisten, doch es zu sagen gilt als unfein.

Der Mensch ist imstande, alles zu rationalisieren, von der Gier zu gänzlich unakzeptablem Verhalten. Unakzeptables Verhalten? Für jemandem, dem das Geld den wichtigsten Wert im Leben darstellt, gibt es das nicht. Doch weshalb tolerieren wir das? Weil wir alle (okay, fast alle) das Geld verehren.

Zusammen mit einem Deutschen zieht er ein Ponzi-System auf, von dem beide wissen, dass es auf Dauer nicht gut gehen kann – und so ist es dann auch. Die Immobilienkrise führt dazu, dass die Kunden ihre Einlagen abziehen. Madoff und sein Geschäftsfreund sind bankrott; die Rechnung zahlt der Steuerzahler. Dass der sogenannte Rechtsstaat für die Betrügereien krimineller Finanzleute aufkommt, ist eine Perversion, der viel zu wenig Aufmerksamkeit zukommt. Gut also, gibt es diesen Text.

Madoffs Traum, der Monolog eines Heuchlers, der seine Klientel verachtet und ihr nach dem Mund redet, ist ein Text über Menschen, denen jegliches Unrechtsbewusstsein fehlt. Wer sich ausschliesslich am Geld orientiert, verfügt über keinen moralischen Kompass. Mit Anstand ist solchen Leuten nicht beizukommen. Es braucht einen Gauner, um die Gauner an die Kandare zu nehmen, meinte Präsident Roosevelt einmal.

Das Wirtschaftsleben hat sich schon lange von der realen Welt, den Produktionsstätten, verabschiedet, sich an die Börse verlagert und damit die Zocker ans Ruder gebracht. Für Geld- und Erfolgshungrige ist der Kapitalismus schlicht genial. Legal/illegal sind keine Kriterien, die vor den Abzockern Bestand haben – erst Madoffs geldgierige Kunden haben Madoff möglich gemacht.

Madoffs Traum sei eine moralische Erzählung, schreibt Manotti, die sich zu Recht darüber empört, dass wieder einmal ein Sündenbock her musste, um das System zu retten. „Die Affäre Madoff ist ein Lehrbuchfall: In den Vereinigten Staaten hat man das Recht, die Armen zu berauben, nicht aber die Reichen. Daher mein Zorn.“

Cover des Buches Einschlägig bekannt (ISBN: 9783867541985)
Ritjas avatar

Rezension zu "Einschlägig bekannt" von Dominique Manotti

Spannend und erschreckend real
Ritjavor 3 Jahren

Eine mir bisher unbekannte Autorin hat mein Krimiherz erobert. Und wieso wundert es mich nicht, dass sie aus Frankreich kommt? Ich mag die Krimis von Fred Vargas sehr gern und nun habe ich mit Dominique Manotti eine weitere französische Krimiautorin, die den Finger nicht nur auf, sondern in die Wunde legt. 

Es ist ein harter, schneller und wacher Krimi. Im Mittelpunkt stehen hier weniger die "Täter" - Kleinkriminelle und deren Auftragsgeber, sondern die "Aufklärer" - der Polizeiapparat. Man  merkt schnell, dass die Grenzen zwischen Recht und Unrecht kaum vorhanden sind. Die Autorin baut die politische Lage in Frankreich mit ein und lässt viele reale Schlagzeilen und Geschehnisse einfließen. Aus meiner Sicht macht genau das den Krimi so greifbar und erschreckend. Man sieht beim Lesen die Bilder und Unruhen in Frankreich wieder aufleben. 

Mittendrin Noria Ghozali, die versucht, der Kommissarin und ihren Strippenziehern auf die Schliche zu kommen, um den Sumpf austrocknen zu können. Die Verwicklungen und die Angst der Außenstehenden werden sehr bildhaft, direkt und klar beschrieben. Man spürt die Verzweiflung, die Wut und die Angst der Charaktere und man erwartet auf jeder Seite eine weitere Information, die das Fass zum Überlaufen bringen kann. 

Mit einem ordentlichen Tempo geht es durch diesen Krimi. Es wird ein richtiger Sog erzeugt, der den Lesenden kaum los lässt. Die nächsten Bücher von Dominique Manotti stehen schon auf meiner Liste. Es lohnt sich. 

Cover des Buches Marseille.73 (ISBN: 9783867542470)
walli007s avatar

Rezension zu "Marseille.73" von Dominique Manotti

Daquin & Co
walli007vor 3 Jahren

Anfang der 1970er wird in Marseille ein Busfahrer von einem Einwanderer umgebracht. Und in der Stadt, in der nach der Unabhängigkeit Algeriens viele Übersiedler leben, führt dies zu rassistisch motivierten Angriffen. Doch auch in den Polizeieinheiten, die Sachverhalte eigentlich aufklären sollen, gibt es rassistische Resentments. Commissaire Daquin, der neu in der Einheit eingesetzt ist, nimmt die Aufgabe jedoch in die Hand. Dabei muss er ausgesprochen vorsichtig vorgehen, damit er niemanden vor den Kopf stößt und doch die Wahrheit herausfindet. Unter seinen Kollegen hat er einige wenige Verbündete. Die öffentliche Meinung wird allerdings von Vorurteilen bestimmt.


Dieser Band schließt an den Roman „Schwarzes Gold“ an, Verständnisschwierigkeiten gibt es nicht. Commissaire Daquin wirkt wie ein Einzelkämpfer, der sich doch auf einige Leute verlassen kann. Nach der Unabhängigkeit Algeriens sind viele auch Nordafrikaner nach Frankreich eingewandert und etliche von ihnen sind an die selben Orte gezogen. Treten sie in größeren Gruppen auf, können sie möglicherweise wie eine Bedrohung wirken. So sieht es zumindest ein Teil der Bevölkerung, welcher dann mit Parolen um sich wirft, die auch heute wohlbekannt sind. Dass auch einige Polizisten, diese eigenartige Meinung vertreten, ist für Daquin ein schlechtes Zeichen und auch kaum zu ertragen.


Als Crime Noir wird dieser Kriminalroman beschrieben und er verbreitet tatsächlich eine düstere Stimmung, die wahrscheinlich nicht weit von der Wahrheit entfernt ist. Doch ist die Art der Beschreibung der Ereignisse etwas sehr trocken und teilweise berichtartig geraten. Dadurch vermisst man teilweise die Spannung, auch wenn der Roman inhaltlich und geschichtlich sehr interessant ist. Sehr gelungen erscheint die Beschreibung von Commissaire Daquins Hartnäckigkeit den Fall ordentlich zu bearbeiten und auch auf welche Widerstände er dabei trifft. Auch seine Pfiffigkeit und unkonventionelle Denkweise, die ihn im Fall voranführen, machen ihn zu einem sympathischen Ermittler.


3,5 Sterne

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Zusätzliche Informationen

Dominique Manotti wurde am 24. Dezember 1942 in Paris (Frankreich) geboren.

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