Cover des Buches Das stressfreie Gehirn (ISBN: 9783864100314)
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Rezension zu Das stressfreie Gehirn von Don Joseph Goewey

Nur ein stressfreies Gehirn kann Spitzenleistungen erbringen

von janett_marposnel vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Wenn uns unsere Gedanken erdrücken, haben wir Stress. Dieses Buch zeigt, wie unser Geist unser Gehirn verändern kann.

Rezension

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janett_marposnelvor 10 Jahren
Die Neurowissenschaftler sind von jeher davon ausgegangen, dass unser Geist nicht in der Lage ist unser Gehirn zu verändern. Diese Theorie konnte widerlegt werden. Wir können unser Gehirn sehr wohl positiv beeinflussen, indem wir es bewusst neu vernetzen. Jeder von uns. Das Zauberwort heißt Neuroplastizität.

Goewey erklärt schlüssig, dass sich im Grunde genommen alles darum dreht, dass wir Angst haben, auch wenn wir die Angst nicht immer als Angst empfinden, so ist dieses Gefühl doch ständig präsent, weil es allein durch unsere Gedanken erzeugt wird. Zusätzlich erschweren wir uns das Leben, indem wir alles bewerten und über alles und jeden urteilen. Wir sind nicht in der Lage, irgendetwas wertfrei zu betrachten und wie selbstverständlich produziert unser Gehirn eine Fülle von unsinnigen Gedanken und forstet seine Datenbanken nach eventuellen Gefahren durch, findet diese natürlich auch, und schon ist sie wieder da - diese unaufhörliche, unterschwellige Angst, die letztendlich den eigentlichen Stress in uns hervorruft.

Ein weiteres Manko besteht darin, dass wir pausenlos in der Vergangenheit oder in der Zukunft leben und viel zu selten oder gar nicht im Jetzt, aber nur im Jetzt können wir innehalten. Unsere Gedanken beruhigen sich erst, wenn wir in der Lage sind, den Moment zu erleben. Unser unablässiges Denken schränkt uns ein, weil es unser Gehirn überlastet. Kein Gehirn kann in diesem angespannten Zustand Spitzenleistungen erbringen. Wir müssen lernen den Reset-Knopf zu drücken und dabei hilft dieses Buch. Mithilfe der vorgestellten Übungen lernen wir eine andere Geisteshaltung einzunehmen und erkennen, dass innerer Frieden Kraft ist. Nur wenn wir innerlich ruhig und gelassen sind, werden wir unsere äußeren Ziele erreichen und wir werden sie spielend leicht erreichen, weil unser Gehirn ausgeglichen ist und nun auf Hochtouren laufen kann.

Innerhalb eines Jahres intensiven Übens habe ich den Wandel an mir selbst wahrgenommen. Plötzlich habe ich die Dinge um mich herum viel klarer gesehen. Ich sah ehemals verworrene Verhältnisse nun völlig geordnet, weil ich die Angst um die Zukunft auf Grundlage der Vergangenheit ablegen konnte. Mir wurde bewusst, dass es manchmal effektiver ist, die Wirklichkeit anzuerkennen, statt sie permanent ändern zu wollen. Schwierige Situationen in meinem sozialen Umfeld oder das Lösen unangenehmer bzw. komplizierter Aufgaben im Job sind überhaupt kein Hindernis mehr. Das Setzten von Prioritäten oder das Treffen von Entscheidungen stellt für mich keine Schwierigkeit mehr dar. Ich fühle mich jetzt viel freier und habe das Gefühl, dass mir auf dieser Welt nichts zustoßen kann, was mich aus meinem inneren Gleichgewicht bringt. Mein Selbstvertrauen wuchs schier ins Unermessliche, weil ich feststellte, dass ich nichts und niemanden zu befürchten habe. Weder eine Niederlage, noch eine Krankheit – selbst den Tod nicht. Das ist ein Gefühl des Friedens, des Glücks und der Gewissheit, allem gewachsen zu sein.

Ein Wort noch zum Schluss: Dieses Buch löst keines Ihrer Probleme und Sie werden auch in Zukunft immer Probleme haben, aber es zeigt Ihnen Möglichkeiten auf, Ihrer Probleme ohne Angst und Zweifel gewahr zu werden, sodass Sie in der Lage sind, diese konstruktiv anzugehen und somit ein zufriedenes Leben zu führen.

PS: Jemand für den Neuroplastizität noch ein Fremdwort ist, sollte dieses Buch nicht zuerst lesen, denn ich vermute, der Inhalt dieses Buches wird den unbedarften Leser überfordern. Es gibt genug andere Bücher, die für den Einsteiger leichter verständlich geschrieben sind, in welchen die Unterteilung unseres Gehirns weniger ausführlich erläutert wird und wo Begriffe wie Präfrontaler Cortex, Neocortex oder Amygdala nicht wie selbstverständlich in den Text einfließen, was vielleicht daran liegt, dass der Autor selbst Arzt ist.
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