Donald Ray Pollock

 4,2 Sterne bei 166 Bewertungen
Autor*in von Das Handwerk des Teufels, Knockemstiff und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Donald Ray Pollock, geboren 1954, wuchs im US-Bundesstaat Ohio auf. Mit siebzehn Jahren brach er die Highschool ab und nahm einen Job in einer Fleischfabrik an. Danach arbeitete er über dreißig Jahre in einer Papiermühle, zumeist als Lastwagenfahrer. Ende der achtziger Jahre holte er in Abendkursen seinen Schulabschluss nach und schrieb sich an der Ohio State University ein. 2008 erschien sein literarisches Debüt, der von der amerikanischen Presse gefeierte Erzählband »Knockemstiff«. Donald Ray Pollock lebt mit seiner Frau in Chillicothe, Ohio.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Donald Ray Pollock

Cover des Buches Das Handwerk des Teufels (ISBN: 9783453436923)

Das Handwerk des Teufels

 (99)
Erschienen am 12.08.2013
Cover des Buches Knockemstiff (ISBN: 9783453676787)

Knockemstiff

 (42)
Erschienen am 09.02.2015
Cover des Buches Die himmlische Tafel (ISBN: 9783453677159)

Die himmlische Tafel

 (24)
Erschienen am 12.02.2018
Cover des Buches Knockemstiff (ISBN: 9780099520979)

Knockemstiff

 (1)
Erschienen am 02.07.2009
Cover des Buches Le diable, tout le temps (ISBN: 9782253175889)

Le diable, tout le temps

 (0)
Erschienen am 05.01.2014
Cover des Buches The Devil All the Time (ISBN: 9780307744869)

The Devil All the Time

 (0)
Erschienen am 26.06.2012

Neue Rezensionen zu Donald Ray Pollock

Cover des Buches Knockemstiff (ISBN: 9783453676787)
NiWas avatar

Rezension zu "Knockemstiff" von Donald Ray Pollock

Der Weg zur Hölle fängt in Knockemstiff an
NiWavor einem Jahr

Knockemstiff in Ohio ist ein Kaff im Mittleren Westen der USA und ein Sammelsurium verlorener Seelen, die zwischen dem Wunsch nach Veränderung in einem trostlosen Moloch der Hoffnungslosigkeit versinken. 

„Knockemstiff“ ist das Debüt von Donald Ray Pollock, der sich daraufhin mit „Das Handwerk des Teufels“ einen Namen machte. In seinem Erstling beschreibt er die Schicksale von Außenseitern, die ineinanderfließen, auseinanderdriften und allein von einer sanften Brise über den Rand gedrängt werden.

Der Autor lädt Leserinnen und Leser nach Knockemstiff in Ohio ein. Es handelt sich dabei um einen Ort im Mittleren Westen der USA, wo sich der berüchtigte Fuchs und die berühmte Henne „Gute Nacht“ sagen. In Knockemstiff ist der Fuchs allerdings ordentlich zugedröhnt und hält das Drogenbesteck in der Hand, während die Henne schamlos rülpst und unter ihren verlotterten Federn eine Bierflasche verschwinden lässt. 

Hier ist es dreckig, es ist versifft. Staub wird aufgewirbelt, worin sich schmierige Gestalten verstecken und im Dreck am Boden wälzen. In Knockemstiff ist die Hoffnung längst gestorben und der Weg zur Hölle ist gebahnt.

Bei diesem Werk handelt es sich um keinen Roman, sondern eher um Kurzgeschichten, die manchmal ineinander gehen. Jeder Geschichte liegt eine Figur zugrunde, welche in der Tristesse ihres Daseins gefangen ist. Pollock nimmt hiermit den sogenannten Whitetrash unter die Lupe. Es handelt von Sucht, Gewalt, Inzest, geistige Verwirrung und die Hoffnungslosigkeit, mit der die Charaktere ihrer Situation ausgesetzt sind.

Pollock schreibt mit einer Wucht, die wie die Faust in den Magen schlägt. Er beschönigt und verschnörkelt nicht, er setzt an, wo es weh tut, und zeigt den Leser:innen, dass der Bodensatz der Gesellschaft von vornherein keine Chance auf ein würdiges Leben hat.

Gleichermaßen hebt er mahnend den Zeigefinger, und verdeutlicht, dass man selbst auf einem guten Weg durch einen falschen Schritt im Abgrund landet, aus dem es kein Entkommen gibt.

Pollock urteilt nicht und überlässt es den Leser:innen ihre Schlüsse zu ziehen. Für mich ist „Knockemstiff“ ein Gemälde sozialer Verwahrlosung und Verrohung, welche sich durch den Sumpf der amerikanischen Gesellschaft ziehen. Das Kaff steht meiner Meinung als Appell an die Menschlichkeit, dass man keinesfalls über Existenzen urteilen darf, weil sie häufig niemals die Chance auf das Streben nach Glück hatten.

Erneut hat mir Donald Ray Pollock ins Gewissen geredet, meine Seele aufgewühlt und mein Weltbild durch den Schmutz gezogen. Meiner Meinung nach ist es ein äußerst düsteres, brutales und grausames Werk, das vor Dreck steht und sicherlich für zarte Gemüter ungeeignet ist. Wem vor den nach Jauche stinkenden Seiten nicht graust, dem lege ich dieses Werk nahe.

Cover des Buches Das Handwerk des Teufels (ISBN: 9783453436923)
Charleas avatar

Rezension zu "Das Handwerk des Teufels" von Donald Ray Pollock

Unbarmherzige Charaktere, tolle Schreibe
Charleavor 3 Jahren

Das Jahr hat literarisch interessant begonnen - mit dem "Handwerk des Teufels" - einer Empfehlung meiner Freundin. Sie hatte erst kurz vorher den Film gesehen und sich dann das Buch geholt. Nachdem sie es dann in einer Nacht durchgeschmökert hatte, hatte ich es mir dann kurzerhand auch bestellt und gelesen.


Zunächst einmal mag ich die gnadenlos kalte, nüchterne Sprache des Autors und hatte das Gefühl, dass ich nur ein wenig in meinem Gedächtnis graben muss, um mich andere ebenfalls amerikanische Autoren zu erinnern. Ist das ein typisch amerikanisches Buch? Nun, zumindest werde ich diesen Gedanken mal weiterverfolgen.


Ich würde nicht behaupten, dass es nur einen oder zwei Protagonisten gibt. Mit Knockemstiff als Zentrum werden verschiedene Lebenswege betrachtet, die entweder ihren Anfang, eine Station oder ihre Ende dort finden. Der Titel "Das Handwerk des Teufels" (engl. The devil all the time) ist dabei sehr interessant und auch durchaus treffend, erklärt sich aber erst beim bzw. nach dem Auslesend es Buches.

Kurzerhand habe ich mir auch schon die beiden anderen Bände, die ebenfalls zur Knockemstiff-Trilogie gehören, bestellt und denke, dass ich sie ebenso schnell durchschmökern werde.

Cover des Buches Das Handwerk des Teufels (ISBN: 9783453436923)
AntonWdNs avatar

Rezension zu "Das Handwerk des Teufels" von Donald Ray Pollock

Eine sehr düstere Geschichte
AntonWdNvor 3 Jahren

Religiöse Spinner und scheinheilige Gauner, ein psychopathischer Fotograf und seine kaum minderverrückte Frau, Polizisten, die entweder korrupt oder dämlich sind. Und dazwischen Arvin Russel, die Hauptfigur der Geschichte.

Einige interessante Lebenswege werden geschildert. Aberglaube und tiefe Religiosität stehen direkt nebeneinander. Über allem steht der Hang zur Brutalität, der selbst die schlimmsten Gewalttaten allmählich als fast normal für diese Welt erscheinen läßt. 

Mir persönlich ist diese Welt zu düster, zu dreckig, zu verkommen und hoffnungslos. Mir tut der Autor, der das zu Papier gebracht hat, beinahe leid. Was für ein Leben hat er wohl geführt, dass es ihn danach gedrängt hat, diesen Roman zu schreiben?


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